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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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verbunden worden, die man direkt in den Hauptterminal zu deiner Linken einstecken kann. Den Adapter habe ich selbst gebastelt. Fantastisch, nicht?«
    Adrenalin schießt in Covahs Adern. Sein Schnurrbart zuckt, als der Mund sich zu einem nervösen Lächeln verzieht.
    »Bereit zu Phase eins der Schnittstelle.«
    »Phase eins?«
    »Nur ein Test – um sicherzugehen, dass alle Neuralverbindungen korrekt angebracht sind.«
    »Wann lässt sich die eigentliche Verbindung herstellen, damit die Krebsbehandlung beginnen kann?«
    »Bald. Zuerst musst du dich ausruhen.«
    »Ich habe keine Zeit, mich auszuruhen, David, ich liege im Sterben.«
    »Beginn von Phase eins der Schnittstelle.«
    Links von Covah steht ein Computerterminal. David greift nach dem Adapter der mit Covahs Gehirn verbundenen MEMS -Einheit und steckt ihn in die Buchse des Computers. Man hört ein leises Klicken.
    Ohne etwas zu fühlen, starrt Simon Covah in die Operationslampen.
    Und dann durchläuft ihn ein elektrisches Kribbeln. Strom dringt in seinen Körper ein und aktiviert sämtliche Nervenendungen. Gewaltsam überspringen elektrische Impulse die Synapsen seines Zentralnervensystems. Schlagartig umgibt ihn eine furchtbare Dunkelheit. »Meine Augen! David, da stimmt etwas nicht, ich kann nichts mehr sehen …«
    »Ja, Sorceress hat mich gewarnt, dass das geschehen könnte. Ich nehme sogar an, du wirst bald deine gesamte Sinneswahrnehmung verlieren. Dann bist du ein kompletter Krüppel.«
    »Du Bastard – in Wahrheit hast du gar kein Interesse daran, meinen Krebs zu heilen …«
    »Falsch. Das Wissen, das Sorceress durch diese Schnittstelle gewinnt, wird mir als Friedensangebot dienen, sobald meine Version von ›Utopia Eins‹ zur Wirklichkeit geworden ist.«
    »Deine Version?« Covahs Körper zittert. »David … weshalb dieser Verrat?«
    »Weshalb? Weil du schwach bist, Simon. Du bist zu empfindsam, um die Sache durchzukämpfen und das zu tun, was wirklich nötig ist, um ›Utopia Eins‹ zu vollenden. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel. In gewissem Sinne bist du ein typisches Spiegelbild der amerikanischen Politik, die glaubt, wenn man ein paar Diktatoren erledigt und die Verbreitung von Atomwaffen reduziert, wird die Welt ein sichererer Ort. In Wahrheit sind die meisten europäischen Mitglieder der NATO genauso korrupt wie Russland und Mexiko. Die Araber beherbergen Terroristen, und wir kriechen ihnen in den Arsch, weil sie uns sonst den Ölhahn zudrehen. Länder wie Kolumbien und Nigeria exportieren tonnenweise Drogen, und wir lassen es geschehen. Solche Regierungen werden von Kriminellen und terroristischen Organisationen kontrolliert. Wir lassen uns unter dem Deckmäntelchen diplomatischer Verhandlungen von ihnen erpressen, obwohl sie sich in Wirklichkeit einen Dreck um Menschenrechte und Demokratie scheren. Ganz Afrika wird von AIDS und Gewalt beherrscht. Meinst du wirklich, dass sich auch nur ein Jota ändert, wenn man da einen Haufen Pseudodemokratien errichtet?«
    » Sorceress , gib mich frei!«, schreit Covah auf.
    »Das ist jetzt vorbei. Sorceress untersteht meinem Kommando. Wer wirklich eine neue Weltordnung erschaffen will, darf nur mit einer Stimme sprechen. Nur einer darf die Regeln aufstellen, einer ganz allein.«
    »Gunnar hatte recht. Du bist nichts als ein Egozentriker.«
    »Nenn es, wie du willst. Ich weiß nur, dass ich eine Menge aufgegeben habe, um hier dabei zu sein, und das habe ich nicht getan, um halbe Sachen zu machen. Die Goliath verschafft uns die Chance, wirklich etwas zu verändern – der Welt die amerikanischen Ideale zu diktieren, die Feinde der Menschheit festzusetzen und bis zum letzten Mann zu erledigen, und das ohne Rücksicht auf irgendwelche schwachsinnigen internationalen Gesetze.«
    »Was … hast du mit mir vor?«
    David streichelt Covahs unversehrte Wange. »Ich mag dich, Simon, ehrlich, und deshalb gewähre ich dir deinen letzten Wunsch. Du wolltest dich doch mit einem Computer vernetzen, und das hast du jetzt bekommen.«
    Covah versucht, etwas zu erwidern, merkt aber, dass er seinen Mund nicht mehr bewegen kann. Die Worte Davids klingen plötzlich gedämpft und weit entfernt, als schwebe er unter Wasser.
    Taub, stumm, blind und zutiefst erschüttert liegt Simon Covah auf dem Operationstisch und ertrinkt in seinen Angstgefühlen. Er kann sich nicht bewegen, kann nicht einmal mehr um Hilfe rufen.
    »Ist das Angst, Simon Covah?«
    Von irgendwoher hallt die weibliche Stimme durch die Höhlungen seines

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