Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
erkannte er, dass sie absichtlich übereinanderkletterten: Sie wollten zur Spitze der unsichtbaren Wand gelangen.
    Und dann ein noch viel größerer Schock: Ein paar von den Kreaturen kamen jetzt an der Golding Street um die Ecke und griffen ihn im Rücken an.
    Er sprang in eine andere Position, streckte eine Hand gegen die Käfer auf der einen Seite und die andere gegen die hinter sich aus. Das würde aber nichts bringen. Er hielt das nicht mehr lange durch.
    »Ich hätte auf der Insel bleiben sollen«, sagte er sich. Er hatte hoch gepokert und verloren.
    Die beiden unsichtbaren Wände rückten immer näher. Noch hielt er dem tonnenschweren Druck der schiebenden Monsterwesen stand. Ihm ging aber die Kraft aus. Und sobald er nachgab, würden sie über ihn herfallen, bevor er blinzeln konnte.
    »Hey, Arschgesicht!«
    Er blickte in Richtung der Stimme. Auf dem Flachdach eines einstöckigen Apartmenthauses stand breitbeinig und die Fäuste in die Hüften gestemmt Brianna.
    »Was willst du?«, stieß er hervor.
    »Siehst du die Eingangstür von dem Haus da?«
    »Wieso?«
    »Dort wollen wir hin.«
    »Keine Zeit!«
    »Keine Zeit«, mokierte sich Brianna. »Du hast ja keine Ahnung. Mach dich einfach schlaff.«
    »Schlaff?«
    »Ja, schlaff. Und noch was: Das wird wehtun.«
    Im nächsten Moment prallte sie mit unglaublicher Geschwindigkeit in ihn hinein und versetzte ihm einen solchen Stoß, dass er vom Boden abhob und davonflog.
    Er spürte, wie ihm sein Hemd vom Rücken gerissen wurde. Und dann schlug er hart auf der Wiese vor dem Haus auf. Hinter ihm krachten die beiden Käfermassen wie zwei Blechlawinen ineinander.
    Caine hatte kaum Luft geholt, als sich zwei Hände zwischen seine Achseln schoben, ihn hochrissen und weiterstießen. Er donnerte gegen den Türrahmen, dann war er drin. Im selben Moment schlug die Tür zu, wurde verriegelt und mit einem Stuhl verbarrikadiert.
    Brianna stand mitten im Zimmer und betrachtete mit gespielter Gelassenheit ihre Fingernägel.
    »Manchmal ist diese Superschnelligkeit doch ganz nützlich, findest du nicht?«, bemerkte sie.
    »Ich glaube, du hast mir die Rippen gebrochen«, stöhnte Caine. Er spürte ein starkes Brennen im Brustkorb, aber verglichen mit der Alternative war ihm das doch viel, viel lieber.
    Die Tür explodierte nach innen und ein Knäuel aus Käferbeinen tauchte auf.
    »Ich kann sie aufhalten, aber ich kann sie nicht alle auf einmal töten!«, rief Caine.
    »Ja, sie sind schwer umzubringen. Hast du einen Plan?«
    Caine knabberte hektisch an seinem Daumen, als wollte er ein Stück abbeißen. Sie waren umzingelt. Die Viecher rannten gegen das Haus an und schlugen die Fenster ein. Sie waren zu groß, um durch die Tür zu kommen, aber es würde nicht lange dauern, bis sie sie aus der Wand gebrochen hätten.
    Caine und Brianna hatten sich in die Küche zurückgezogen, in das Herz des Hauses und möglichst weit weg von den Fenstern, durch die die Mundwerkzeuge der Käfer bereits hereindrangen. Seilartige Zungen sausten durch die Luft und tasteten über den Boden.
    Das ganze Haus bebte und dröhnte wie eine Trommel, auf die mit unzähligen Stöcken eingedroschen wurde.
    »Du enttäuschst mich«, sagte Brianna. »In so einer Situation hätte Sam längst einen Plan.«

Achtunddreißig
    59 Minuten
    Sam hatte einen Plan.
    In Wirklichkeit waren es drei. Einer stützte sich auf die sehr schwache Hoffnung, dass Jack den kleinen Pete fand und ihm etwas Fürchterliches antat.
    Der zweite war absolut verrückt: einen riesigen Container voller Raketen durch die Luft zu transportieren, ihn an der richtigen Stelle abzuwerfen, ein Fahrzeug mit Benzin und einer intakten Batterie zu finden und dann noch sofort dahinterzukommen, wie die Raketen abgeschossen wurden.
    Das war Wahnsinn.
    Der dritte Plan betraf Dekka. Er wollte mit ihr nicht einmal darüber reden, denn er war absolut krass.
    Keiner seiner Pläne hatte den Funken einer Chance. Sam wusste das.
    Die Schmerzen in seiner Ferse waren jenseits des Erträglichen. Dekka half ihm, so gut sie konnte. Trotzdem, sie mussten weiter und das so schnell wie möglich.
    »Wie geht es dir, Dekka?«, stieß er hervor, während er sich humpelnd vorwärtskämpfte.
    »Hör auf, mich zu fragen.«
    »Du musst …«, setzte er an.
    »Was? Was muss ich, Sam? Sie fressen mich von innen auf, was willst du hören?«
    »Sie sagt die Wahrheit …«
    »Halt endlich den Mund, du blöder Freak!«, fuhr Dekka Toto an.
    Es war nicht mehr weit. Sam spürte es. Sie

Weitere Kostenlose Bücher