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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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setzte über einen Graben, flog der Länge nach hin, rappelte sich wieder auf die Beine, überquerte die Anliegerstraße und schoss an der schockierten und verwirrten Menge im Versicherungsgebäude vorbei. »Rennt, ihr Idioten!«
    Zwei der Kreaturen wollten ihm den Weg abschneiden. Im Laufen hob er einen Lieferwagen hoch und schleuderte ihn auf sie. Das geschah so schnell, dass der Wagen kaum vom Boden abhob und so niedrig flog, dass Caine sich beinahe selbst damit abgeschossen hätte.
    Die Kids im Versicherungsgebäude gerieten in Panik. Sie versuchten alle gleichzeitig, durch die schmale Tür zu entkommen, stießen ineinander, schimpften und schrien.
    Ein Junge rutschte aus, fing sich wieder, aber die Verzögerung erwies sich als fatal. Ein Käfer spießte ihn mit einem Bein auf und schob ihn sich zwischen die schnappenden Mundwerkzeuge.
    Das Geschrei des Jungen war markerschütternd, verklang aber schlagartig und machte einem Knirschen Platz, als würden die Reste eines Hähnchens durch den Müllschlucker geschickt.
    Caine rannte die San Pablo entlang, dicht gefolgt von den panischen Kindern. Da der Schwarm jetzt zwischen den Häusern auf beiden Seiten der Straße eingekeilt war, konnte er sich nicht mehr so frei bewegen und wurde langsamer.
    Die Situation war in Sekundenschnelle völlig außer Kontrolle geraten. Viel schlimmer, als Caine es sich je hätte vorstellen können.
    Als er einen Blick zurück warf, sah er, wie ein Mädchen zu Fall gebracht wurde. Sie klebte an etwas Schwarzem, das aus dem Maul eines Käfers ragte und aussah wie eine Froschzunge. Als der Käfer sie zu sich heranholte, stieß sie gellende Schreie aus.
    Caine blieb mitten auf der Straße stehen, er zitterte am ganzen Leib. Er konnte sie nicht abhängen, und besser als hier wäre es anderswo auch nicht. Hier konnten sie ihn wenigstens nicht von der Seite angreifen, denn er befand sich auf halbem Weg zwischen zwei Häuserblocks.
    Die Leute aus dem Versicherungsgebäude stoben in alle Richtungen davon. Sie schrien, schlugen hilflos auf verschlossene Türen ein und flehten weinend darum, eingelassen zu werden, kletterten über Zäune und verschwanden in die Gärten dahinter.
    Caine hob ein geparktes Auto hoch und schleuderte es auf die Bestien, dann noch eines und noch eines, drei Geschosse in rascher Reihenfolge.
    Ein Wagen krachte auf den anderen, Scheiben gingen zu Bruch, Seitenspiegel sprangen ab, Felgen rollten auf dem Bürgersteig davon.
    Sein Gegenangriff mochte ein, zwei Käfer aufgehalten oder sogar getötet haben, aber der Schwarm geriet keine Sekunde lang ins Stocken. Er schwappte wie eine Welle über die demolierten Fahrzeuge hinweg.
    Caine blieb, wo er war, und hob die zitternden Hände. Wenn er sie nicht erschlagen konnte, so konnte er sie wenigstens aufhalten.
    Als der erste Käfer in eine unsichtbare Wand aus telekinetischer Kraft stieß, scharrten seine Beine wie verrückt weiter, rissen Sprünge in den Asphalt und traten nach den zertrümmerten Autos aus, kamen jedoch nicht vom Fleck.
    »Wie findest du das?«, schrie Caine.
    Vier weitere Käfer gesellten sich dazu und drückten jetzt ebenfalls gegen die unsichtbare Barriere, krabbelnd, schiebend, wild entschlossen. Und die ganze Zeit stand Caine alleine mitten auf der Straße.
    Aber wie lange noch? Die Käfer schienen nicht zu ermüden. Im Gegenteil, sie wimmelten durcheinander, bis ihre Beine und massiven silbernen Körper und Greifwerkzeuge einen wüsten Haufen bildeten, in dem das gierige Schnappen ihrer Mäuler und die Glut ihrer feuerroten Augen nicht zu übersehen waren.
    Beim Anblick dieser Augen gab Caine kurz nach und plötzlich waren die Käfer einen Meter näher gerückt.
    Er verstärkte seine Konzentration. Aber zugleich spürte er etwas, was er beim Einsatz seiner Kraft noch nie erlebt hatte: Ihm war, als hielte er sie nicht nur mit seiner telekinetischen Fähigkeit zurück, sondern auch mit seinen Muskeln.
    Ohne darüber nachzudenken, hatte er die Beine gespreizt und merkte auf einmal den Gegendruck in den Oberschenkeln und noch mehr in den Armen. Er kämpfte nicht mehr allein mit seiner Gedankenkraft gegen den Feind, wie er es bisher immer getan hatte, sondern schob selbst mit an. Geriet an seine Grenzen, während Aberdutzende Beine einen Druck von mehreren Tonnen auf ihn ausübten.
    Sie waren nur noch sechs oder sieben Meter von ihm entfernt und drückten als eine einzige, ineinander- und aufeinandergeschichtete Masse gegen sein Energiefeld. Mit Schrecken

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