Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
der eine volle Minute dauerte.
    Toto lag nicht weit von ihm im Sand und stöhnte laut. Sam kniete sich neben ihn.
    »Bist du verletzt?«
    »Meine Beine.« Toto fing an zu weinen. »Ich will nach Hause.«
    »Hör zu: Deine Beine sind gebrochen, aber wir können sie wieder heilen.«
    Toto sah ihn verwundert an und wischte sich den Sand aus dem Gesicht. »Du sagst die Wahrheit.«
    »Ich hole Lana. Sobald es geht. Du bleibst solange hier, okay?«
    Er stand auf und rief nach Dekka.
    Sie erwiderte seinen Ruf nicht, aber er entdeckte sie im Wasser. Sie schwamm ans Ufer. Er rannte ihr entgegen und half ihr, an Land zu kommen.
    »Es tut mir so leid!«, stieß sie hervor.
    »Mir geht’s gut. Und Toto auch. Hat sich nur die Beine gebrochen.«
    Sam blickte sich um. Der Container war nicht weit von ihnen auf einem niedrigen Felsvorsprung zerschellt. Die länglichen Kisten mit ihrem tödlichen Inhalt lagen überall verstreut.
    »Ich weiß nicht, wo wir sind«, sagte Sam. »Aber ich denke, südlich vom Kernkraftwerk.« Sein Plan war von Anfang an gewagt und aberwitzig gewesen, trotzdem hatte er gehofft, sie würden in der Nähe des Kraftwerks landen und dort ein Auto finden, das noch fuhr. Aber hier?
    Der Container war vollkommen demoliert. Und viele der Raketen wahrscheinlich auch.
    »Sam!« Jemand rief ihn. Die Stimme kam vom Meer. Ein Boot mit vier Leuten, die sich ins Zeug legten und auf sie zuruderten.
    »Quinn!«
    Das Boot lief ein und strandete. Quinn sprang heraus. »Wo kommt ihr denn her?«
    »Das spielt jetzt keine Rolle«, antwortete Sam. »Sag schon: Was ist in der Stadt los?«
    Die Frage schien Quinn zu überfordern.
    Sam packte ihn an den Schultern. »Erzähl endlich, Mann. Dekka hat vielleicht noch eine halbe Stunde zu leben. Schnell!«
    »Edilio ist krank. Viele Leute sind krank. Es ist schlimm. Sie sterben daran. Edilio hat mich losgeschickt, damit ich Caine zurückbringe und er die Käfer bekämpft.«
    Sam stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Ich kann die Käfer nicht töten. Vielleicht schafft er es.«
    »Aber …«, sagte Quinn, doch Sam ließ ihn nicht weiterreden.
    Plan zwei dürfte gescheitert sein. Aber Sam hatte noch ein letztes Ass im Ärmel – nicht um die Stadt zu retten, aber vielleicht seine Freundin.
    »Dekka ist befallen. Sie schlüpfen aus ihr raus. Ich hab versprochen … dass ich es leichter für sie mache. Verstehst du?«
    Quinn nickte betroffen.
    »Ich hab aber eine Idee. Wie schnell könnt ihr uns in die Stadt bringen?«
    »In einer Viertelstunde.«
    Sie ruderten, als ginge es um ihr Leben. Und in gewisser Weise stimmte das auch. Sollten die Käfer aus Dekka herausplatzen, solange sie aneinandergedrängt in dem kleinen Boot saßen, würde keiner von ihnen überleben.
    Toto lag der Länge nach in einer nach Fisch stinkenden Wasserlache. Dekka saß an Sam gelehnt im Heck. Er hatte seine Arme um sie gelegt und flüsterte ihr Mut zu, flehte sie an, nicht aufzugeben. Er achtete darauf, nicht mit den Mündern in Berührung zu kommen, doch beim Anblick der unter ihrer Haut auf und ab wogenden Insekten packte ihn ein Entsetzen, das er nur mit Mühe unterdrücken konnte.
    »Sam, du hast es mir versprochen«, klagte Dekka.
    »Ich tu’s auch, mein Ehrenwort. Aber jetzt noch nicht.« Er wandte sich zu Quinn um. »Sowie wir angelegt haben, holst du Lana.«
    »Lana kann ihr nicht helfen«, murmelte Quinn. »Sie kann die Biester nicht töten.«
    »Das muss sie auch gar nicht«, erwiderte Sam.
    »Den Kleinen nehme ich mit«, sagte Drake. »Wo ist Astrid?«
    Orc starrte Drake an. In seinem müden, vom Alkohol benebelten Hirn stauten sich so viele Emotionen.
    Drake war der Grund für all seine Probleme. Wenn er nicht entkommen wäre …
    Aber war er nicht selbst eben erst hier heraufgestürmt, um seine Wut an Astrid auszulassen? Trotzdem: Drakes sadistisches, überhebliches Grinsen ließ Wut wie heißen Dampf in ihm hochsteigen.
    »Was willsu vom Kleinen?«, lallte er.
    »Einen zu viel getrunken?«, spottete Drake. »Ein Freund von mir will den Behinderten. Noch einmal: Wo ist seine Schwester?«
    »Lass sie in Ruhe.«
    Drake lachte. »Ich lasse niemanden in Ruhe. Da draußen wartet meine Armee. Mit Astrid mache ich, was ich will, verstanden?«
    »Sie hat dir nichts getan.«
    »Orc, spiel hier nicht den Helden, das passt nicht zu dir. Du bist ein stinkendes, versoffenes Ungeheuer. Hast du dich mal selbst gerochen? Für wen hältst du dich? Ihren Ritter in der steinernen Rüstung? Denkst du, sie

Weitere Kostenlose Bücher