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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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nicht weckte: »Ich bin Feuerhand. Ich verbrenne jeden, der sich in unsere Nähe wagt.«
    Keine Antwort
    Ein leises Rascheln. Vielleicht auch ein Knacken. Dann Stille.
    »Von wegen schlafen«, flüsterte Sam.
    »Ich halte Wache«, schlug Dekka vor.
    »Sag mal, gibt es etwas, was ich wissen müsste?«
    Er hörte sie seufzen. »Bin bloß paranoid. Du weißt schon, ich muss ständig nachschauen. Ich kann nicht anders. In meinem Bauch war so ein Grummeln und da dachte ich … du weißt schon.«
    »Dekka, es ist Monate her, seit du dich das letzte Mal mit süßem Zeug vollgestopft hast. Kein Wunder, dass dein Magen verrücktspielt.«
    »Ja, stimmt. Deiner auch?«
    »Ja, ein bisschen«, log Sam.
    Jack wachte mit einem lauten Schnarcher auf, schlug mit seinem Arm um sich und hieb dabei die Tischplatte entzwei.
    »Was ist?«, schrie er. Er setzte sich auf. Rieb sich die Augen. Fand seine Brille. »Warum sind wir wach? Es ist mitten in der Nacht.«
    »Das ist wahr: Es ist Nacht«, bestätigte Toto.
    Sam stöhnte leise. »Na ja, wenn alle wach sind, können wir genauso gut aufbrechen. Je früher, desto besser. – Los, suchen wir den See.«
    Sanjit war zwar schmächtig gebaut, aber stark. Als Lana zusammenbrach, fing er sie auf und hielt sie fest.
    Dahra sah, wie es passierte. »Sie braucht Schlaf. Bring sie hier raus.«
    »Und du?«
    »Keine Sorge. Ich lege ab und zu ein Nickerchen ein. Inzwischen kann ich das richtig gut«, erwiderte Dahra. »Außerdem macht sich Virtue hier fast so nützlich wie du.«
    »Nur fast?«, brummte Virtue.
    Da es Bowie eindeutig besser ging, war er ins Krankenhaus gekommen, um Dahra zu helfen. Davor hatte er seine Geschwister zu Bett gebracht und versucht, sie zu beruhigen, nachdem sie den ganzen Tag viel zu wenig getrunken und kaum gegessen hatten.
    Dahra legte eine Hand auf seine Schulter und sagte: »Virtue, kleiner afrikanischer Bruder, du bist ein Lebensretter.«
    Ihre Worte zauberten ein seltenes Lächeln auf sein Gesicht. Dahras Familie stammte aus Ghana, seine aus dem Kongo.
    Sie sind zwar nicht aus derselben Gegend, aber es schafft eine Verbindung zwischen ihnen, dachte Sanjit. Das und auch die Tatsache, dass sie beide unglaublich anständige Menschen sind.
    »Bis zum Clifftop ist es zu weit«, sagte er. »Aber ich bringe sie an einen Ort, wo ich sie hinlegen kann.«
    Lana wachte auf und murmelte: »Hmmm. Was?« Dann rollten ihre Augen wieder nach hinten. Sanjit hob sie in seine Arme.
    Virtue brachte ihm ein paar Decken und legte sie ihm über die Schulter. Als Sanjit mit Lana den Keller verließ, tauchte ihr Hund neben ihm auf und folgte ihm. Sie kamen an den schwer kranken, hustenden Kindern in der Eingangshalle vorbei und gelangten hinaus auf die Plaza.
    Dort lagen fünf Leichen nebeneinander. Jede unter einer Decke, die Ecken eingeschlagen, die Gesichter mit Tüchern aus Seide oder Baumwolle bedeckt.
    Die Leute hatten der Seuche inzwischen einen Namen gegeben: AKH  – abartiger Killerhusten.
    Im Laufe des Tages war ihnen aber auch aufgefallen, dass manche der Kinder sich auf dem Weg der Besserung befanden. Die Grippe war mörderisch, brachte aber nicht jeden um, der an ihr erkrankte.
    Sicher konnten sie sich zwar nicht sein, aber gemessen an Dahras Notizen und dem, was sie sich in ihrem erschöpften Zustand gemerkt hatte, sah es so aus, als würde ungefähr jeder Zehnte die tödlichen Symptome entwickeln.
    Sanjit hatte Mühe, Lana zu tragen, er wollte aber nicht, dass sie in der Nähe der Toten oder in Hörweite der hustenden Kinder aufwachte.
    Ihr fehlte nicht nur Schlaf. Ihr fehlten Liebe und Hoffnung. Sie lebte mit der Schuld, versagt zu haben, quälte sich damit, dass sie das Ungeheuer im Minenschacht nicht vernichtet hatte.
    Sanjit brachte sie zum Strand und bettete sie auf eine der Decken, die er im weichen, trockenen Sand ausbreitete. Dann zog er die Pistole an ihrem Gürtel unter ihr hervor und legte sie ihr auf den Bauch. Anschließend deckte er sie zu.
    Ihr Hund war ihnen den ganzen Weg gefolgt und rollte sich nun neben ihr ein. Er hob den Kopf und sah Sanjit fragend an.
    Hier wäre sie sicher. Selbst wenn sie allein wäre. Niemand würde der Heilerin etwas tun. Und Patrick würde sofort Alarm schlagen, sollte ihr jemand zu nahe kommen.
    Aber Sanjit hätte sie ohnehin nicht mehr allein lassen können. Er setzte sich neben sie, schlug seufzend die Beine übereinander und beschloss, auf den Sonnenaufgang zu warten.
    Albert leistete keinen Widerstand. Ein anderer, dachte

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