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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Merkwürdiges auf: eine Wolke. Sie überlegte kurz, warum ihr das seltsam vorkam, dachte dann aber nicht weiter darüber nach.
    Dafür hatte sie jetzt keine Zeit. Die FAYZ war voll von Seltsamkeiten. Wenn man gesehen hatte, wie aus Sams Händen Licht schoss, wunderte einen so schnell nichts mehr.
    Alberts Eingangstür stand offen. Sie tastete nach dem Messer, das sie immer bei sich trug. Leslie-Ann war neun, nicht besonders groß und alles andere als Furcht einflößend. Aber als ihr einmal ein Junge eine Melone klauen wollte und sie mit dem Messer vor seinem Gesicht herumgefuchtelt hatte, war er davongelaufen.
    »Albert?«
    Sie drückte die Tür noch weiter auf, zog ihr Messer und hielt es in der ausgestreckten Hand.
    »Albert?«
    Sie glaubte, ein Geräusch aus dem Wohnzimmer zu hören. Ihr Fuß rutschte auf dem Fliesenboden aus und ihr Blick fiel auf einen verschmierten roten Fleck.
    Blut. Das war Blut.
    Mit einem Satz war sie bei der Tür und stürzte ins Freie, wobei sie ihr Messer panisch hin und her schwang.
    Sie blickte sich um, wünschte sich, Edilio oder sonst wer käme vorbei. Aber dann würde sie Ärger bekommen, weil sie sich nicht an das Ausgehverbot gehalten hatte. Außerdem blieben ihre Brüder durstig und hungrig – und sie auch.
    Leslie-Ann nahm ihren ganzen Mut zusammen und kehrte ins Haus zurück. Diesmal stieg sie über den Blutfleck drüber.
    Ihr Fuß stieß gegen eine Dose. Sie rollte scheppernd über den Boden. Eine Konservendose auf Alberts Boden? Wer machte solch eine Unordnung? Sie musste sie wegräumen, sonst würde Albert sie feuern.
    Sie bückte sich und hob die Dose auf. Sie roch nach Essen. Ihr Mund wurde wässrig. Sie hielt das Messer ungeschickt in der einen Hand, während sie mit dem Zeigefinger der anderen hineinfuhr und nach Resten suchte. Als sie ihn wieder herauszog, klebte Tomatensoße daran. Sie schob ihn sich gierig in den Mund.
    Der Geschmack war himmlisch.
    Sie nahm die Dose mit ins Wohnzimmer. Und erst da wurde das ganze Ausmaß der Unordnung sichtbar: Überall lagen Dosen und Verpackungen herum, und der weiße Teppich war getränkt mit Tomatensoße.
    Nur dass es keine Tomatensoße war und Leslie-Ann wusste es.
    Dann sah sie Albert. Er lehnte mit dem Rücken an der Wand. Und alles war voller Blut.
    Seine Augen waren geschlossen. Er rührte sich nicht.
    »Albert?«
    Sie kämpfte gegen den Wunsch an, einfach davonzulaufen. Doch dafür war sie zu hungrig und zu durstig. Sie entdeckte eine Wasserflasche, in der sich noch ein kostbarer Rest befand. Sie trank ihn. Nicht genug, aber wenigstens etwas.
    Sie ging in die Küche und holte die Müllsäcke aus dem Schrank. Dann klaubte sie hastig alle Dosen und Flaschen auf und warf sie in den Plastikbeutel. Viel war es nicht, aber ihren Brüdern würde es vorerst reichen.
    Sie sah noch einmal zu Albert hinüber, weil er ihr leidtat und weil sie sich schuldig fühlte …
    Seine Augen waren offen!
    »Albert?«
    Sie ging näher an ihn heran. Folgte er ihr mit den Augen?
    »Lebst du?«
    Er antwortete nicht. Seine Augen fielen langsam zu. Und klappten wieder auf.
    Leslie-Ann rannte aus dem Zimmer und hinaus auf die Straße. Den Beutel ließ sie aber nicht fallen.

Neunundzwanzig
    4 Stunden, 8 Minuten
    Brianna zog ihr Jagdmesser. »Dich in Scheiben zu schneiden, hat nicht geklappt«, sagte sie. »Diesmal hacke ich dich in lauter kleine Würfel. Wie eine Zwiebel.«
    Sie verschwamm und im nächsten Augenblick spaltete sich Drakes Taille wie ein Holzscheit unter der Axt.
    »Fasst sie!«, schrie Drake.
    Sie wirbelte mitten in der Luft herum, stieß sich mit den Füßen vom Rücken eines Käfers ab und ehe Drake es sich versah, ließ sie das riesige Messer auf seinen Peitschenarm hinuntersausen. Der Arm fiel ab und blieb wie eine dicke Schlange zuckend auf der Erde liegen. Sie hackte auf Drake ein. Wieder und immer wieder.
    Doch nun reagierten die Kreaturen, ballten sich zusammen und stürzten sich auf sie. Langsam, zu langsam, trotzdem musste sie ihnen ausweichen und das kostete sie eine wertvolle Sekunde. Denn Drake war immer noch am Leben. Oder so was in der Art.
    Sie wand sich blitzschnell an den schnappenden Mundwerkzeugen und messerscharfen Scheren vorbei und rammte die Klinge in Drakes Schädel. Das Jagdmesser drang durch den Knochen … und steckte fest.
    Sie zerrte daran, zog dabei aber nur Drakes Oberkörper mit nach oben. Es ließ sich nicht herausziehen.
    Pijuuuh!
    Etwas klatschte auf ihren Unterschenkel. Sie wirbelte herum, um zu

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