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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Wutanfall.
    Sofort waren die Kreaturen zur Stelle, hoben ihn hoch und trugen ihn mit schwindelerregender Geschwindigkeit hinauf. Und dann weiter durch die endlosen Gänge und Hohlräume.
    Seine Armee!
    Wie Erbrochenes quollen sie aus dem Felsschlund hervor.
    Drake erklomm einen Steinhaufen. Dort erwartete ihn ein Kojote.
    »Wo ist er, Pack Leader?«
    »Kein Pack Leader. Rudel ist tot.«
    »Mir ist egal, wie du dich nennst. Wo ist er?«
    »Wer?«
    Drake grinste. »Der mit den Laserhänden, du blöder Hund. Wer sonst? Sam!«
    »Feuerhand ist weit. Am großen Wasser.« Der Kojote krümmte sich, drehte sich im Kreis und wies mit der Schnauze nach Westen.
    »Ausgezeichnet«, brummte Drake.
    In diesem Moment schwirrten noch mehr Käfer über den Gebirgskamm. Eine neue Kolonne, die wie eine Welle den Hang hinabwogte und sich in Drakes Armee einreihte. Sie waren anders. Sie hatten blutrote Augen.
    Und sie waren nicht allein.
    Brianna stand auf einem Felsvorsprung, die Hände in die Hüften gestemmt, und blickte wütend auf ihn herunter.
    »Du!«, sagte Drake.
    »Ja, ich«, antwortete Brianna.
    Drake wandte sich an die Kreaturen. »Rote Augen, ihr dient mir. In die Stadt! Tötet alle bis auf Nemesis!«
    »Du redest seit Neuestem mit Käfern?«, spottete Brianna. »Die können aber kein Psychosprech.«
    »Blaue Augen mit mir!«, fuhr Drake unbeeindruckt fort. »Zwei Kolonnen, zwei Armeen. Ihr Blauen kommt mit mir, ihr Roten fliegt zurück in die Stadt. Tötet alle!«
    »Was tust du da eigentlich?«, fragte Brianna.
    »Ich?« Drake lachte laut. »Ich begebe mich auf einen Amoklauf, der in die Geschichte eingehen wird.«
    »Dazu musst du aber erst an mir vorbei.«
    »Genau so habe ich mir das vorgestellt …«
    Sie traten aus dem Regen. Astrid und Orc, der den kleinen Pete in den Armen trug. Die Wolke folgte ihnen nicht. Es tauchte auch keine neue auf. Die Wolke blieb, wo sie war, regnete unablässig weiter auf die Straße und das zerstörte Haus.
    Der kleine Pete hustete Orc ins Gesicht. Sein Husten wurde eindeutig schlimmer.
    Vielleicht würde ihn die Grippe töten.
    Mach schon. Erschieß ihn. Töte den kleinen Pete.
    Astrid redete sich ein, sie hätte es nicht ernst gemeint. Dass es bloß Taktik gewesen sei. Wenn man eine Drohung aussprach, musste man die Bedeutung der Drohung herabmindern, so tun, als spielte sie keine Rolle.
    Sie sah Lance vor sich. Sein Gesicht, das zerplatzt war. Das Blut, das bis zu ihr spritzte.
    Turk, der vor Schmerzen stöhnte und sich auf dem nassen Teppich hin und her wälzte.
    Das musste endlich aufhören. Ein für alle Mal. Ein Tod, um Dutzende, wenn nicht Hunderte Kinder zu retten?
    Ein einfacher Mord …
    Astrid erinnerte sich daran, wie sie Nerezza fast erwürgt hätte. Wie sich ihre Hände um den weichen Hals geschlossen und ihre Finger in die Zwischenräume zwischen Sehne und Halsschlagader gekrallt hatten.
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie dermaßen rot gesehen. Sie hatte Hass gekannt – Hass auf Drake. Und Angst – viele Male. Aber sie hätte es niemals für möglich gehalten, dass sie zu einer derart mörderischen Raserei fähig war.
    Das eigentlich Erschreckende war aber die Wonne gewesen, die sie in diesem Moment verspürt hatte. Diese schiere, bösartige, unverhohlene Wonne, die ihr das Pochen unter den Fingern bereitet hatte, als das Blut nicht mehr durch die blockierten Adern fließen konnte. Das Zucken in Nerezzas Luftröhre …
    Astrid stieß ein Wimmern aus. Es musste aufhören.
    »Alles okay?«, fragte Orc.
    Würde sie je wieder sie selbst sein können? Oder war die alte Astrid gestorben, um dieser zornigen und von Ängsten getriebenen Furie Platz zu machen?
    Nicht zum ersten Mal wunderte sie sich, wie Sam mit all dem klarkam. Wie viel Wut und Angst musste er aushalten? Wie oft hatte er bittere Scham empfunden, weil er versagt hatte? Und wie kam er nur mit der Schuld zurecht, die an ihm nagte?
    Sie wünschte, er wäre hier. Dann würde sie ihn fragen, wie man damit leben konnte.
    Leslie-Ann wusste von der Quarantäne. Sie wusste aber auch, dass sie den Durst und den Hunger nicht länger ertragen konnte. Und ihren beiden Brüdern ging es genauso.
    Alberts Dienstmädchen zu sein, hatte einen Vorteil: Er sorgte dafür, dass sie genug Nahrung bekam. Albert hatte immer Essen und Wasser im Haus. Er würde sie nicht im Stich lassen.
    Also verließ Leslie-Ann das Haus, in dem sie mit ihren Brüdern wohnte, und machte sich auf den Weg zu Albert.
    Auf der Straße fiel ihr etwas

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