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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Höhle zu verschließen und die restlichen Schlangen zu erschlagen oder zu verbrennen.
    Sie steuerten den Jachthafen an, tuckerten langsam dahin und ließen sich Zeit. Es wurde bereits spät.
    Sam war sich unschlüssig, ob sie eines der Fahrzeuge auf dem Parkplatz der Marina in Gang bringen und noch diesen Abend zurückfahren oder erst in der Früh aufbrechen sollten.
    Das Letzte, was sie jetzt wollten, waren dreihundert Kids, die aufgescheucht von der Aussicht auf Wasser und Süßigkeiten alle gleichzeitig losrannten. Die Hälfte von ihnen würde sich wahrscheinlich in der Wüste oder in den Bergen verlaufen und als Kojotenfutter enden.
    Schließlich traf er eine Entscheidung. »Ich finde, wir sollten einen Wagen mit möglichst viel Wasser beladen und uns noch heute Abend auf den Weg nach Perido Beach machen«, sagte er zu Dekka.
    »Es gibt aber keine Straße, die geradewegs zurückführt.«
    »Stimmt. Auf der Karte verläuft die Straße um den See und dann nach Norden, wo sie auf die Barriere stößt. Es muss aber auch eine Straße durch den Nationalpark und von dort zum Highway geben, meinst du nicht?«
    Dekka zuckte die Achseln. Sie war offensichtlich nicht bei der Sache.
    Er konnte es ihr nicht verübeln. Ihm ginge es an ihrer Stelle nicht anders, auch wenn er inzwischen überzeugt war, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte.
    Er kehrte zu seinen eigenen Gedanken zurück und stellte sich ihre Ankunft in der Stadt vor. Sie würden Wasser mitbringen. Für den Anfang zwar nicht sehr viel, aber immerhin. Ein mit Wasserflaschen beladener Geländewagen wäre in jedem Fall eine Sensation. Und wenn sie beim Zug vorbeifuhren, bevor sie nach Süden abbogen, könnten sie auch noch ein paar Paletten Nutella einpacken.
    Dann müssten sie den Rat zusammentrommeln und sofort mit den Wassertransporten in die Stadt beginnen. Das würde die Leute so lange ruhig halten, bis sie sich einen Plan überlegt hätten.
    »Wir fahren noch …« Als sein Blick auf den Hafen fiel, blieb ihm der Rest des Satzes im Hals stecken. »Dekka, Jack, seht mal dort!«
    Am Ufer drängte sich ein Dutzend Kreaturen, die wie silberne Küchenschaben aussahen – Schaben, so groß wie Minibusse.
    Das musste eine Täuschung sein. Ein Trick. Eine Horrorvision wie aus einem alten Science-Fiction-Film.
    Sam griff nach dem Fernglas, das er in einer Kiste an Bord gefunden hatte. Er schaute hindurch, stellte es scharf.
    »Das sind Hunters Käfer«, sagte er mit einem Schaudern. »Sie sind riesig geworden.«
    Als er das Fernglas über den Schwarm schwenkte, erblickte er auf einem der Insekten eine aufrecht stehende menschliche Gestalt. Das Gesicht war zu weit weg, aber der lange, spöttisch winkende Tentakel war unverkennbar.
    Drake. Aus seinem Verlies im Keller ausgebrochen.
    In Sams Paradies war gerade eine Schlange eingedrungen.
    Einem ersten Impuls folgend wollte Howard sofort zum Krankenhaus laufen und Lana holen. Aber dann hatte er sich gefragt, was am Ende für ihn dabei herausspringen würde.
    Orc war verschwunden, wahrscheinlich tobte er irgendwo besoffen herum und würde so lange weitersaufen, bis ihm der Stoff ausging. Spätestens dann wäre er wieder da, doch bis dahin musste er ohne ihn klarkommen. Er fühlte sich von ihm im Stich gelassen.
    Immerhin waren er und Orc Freunde. Amigos . Sie hatten bis jetzt alles zusammen durchgestanden. Orc war nicht nur Howards stärkste Waffe, er war auch sein einziger Freund.
    Er mochte Orc. Mochte ihn wirklich. Aber offenbar war er Orc nicht ganz so wichtig.
    Howard ließ sich Zeit, um sich zu überlegen, wie er am besten vorging. Nur nichts überstürzen, dachte er und nahm erst mal eine Regendusche. Schließlich traf er eine Entscheidung und schlenderte pitschnass, aber halbwegs sauber und unbemerkt von den anderen davon.
    Es war nicht weit zu Alberts Haus. Die Tür stand offen, Albert war nicht schwer zu finden. Die Augen des Jungen waren geschlossen. Er sah eindeutig tot aus, keine Frage.
    Howard näherte sich ihm vorsichtig, so als könnte Albert jeden Moment hochfahren und ihn anschreien, was er sich einbildete, einfach so hereinzuplatzen. Er legte zwei Finger auf Alberts Hals. Er spürte keinen Puls. Aber er fühlte sich warm an. Zu warm für eine Leiche.
    Howard ging in die Hocke und schob eines der Augenlider hoch. Die dunkle Iris zog sich zusammen.
    »Waaah!« Er machte vor Schreck einen Satz zurück und landete auf dem Hintern. »Lebst du, Mann?«
    Keine Antwort. Nichts.
    Was jetzt? War Albert

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