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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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nun tot oder nicht? Er hatte auf einen Deal gehofft – sofern Albert überhaupt noch am Leben und bei Bewusstsein war. Denn wenn Howard ihn rettete, wäre Albert ihm eindeutig was schuldig.
    Howard zögerte. Täte er nichts, würde es nicht mehr lange dauern und Albert wäre wirklich mausetot. Oder aber er machte sich auf die Suche nach Lana. Und würde vielleicht doch noch eine kleine Belohnung einheimsen. Albert war ein Geizhals, doch für den Fall, dass er überlebte, hätte Howard mächtig was gut bei ihm …
    »Okay«, sagte er. »Ich weiß zwar nicht, ob du mich hörst, aber wenn ich deinen Arsch rette, schuldest du mir was.« Er runzelte die Stirn und beschloss, noch etwas hinzuzufügen. »Hier spricht übrigens Howard. Das heißt, du schuldest Howard was, klar?«
    Als er beim Krankenhaus ankam, stieß er auf einen sehr beunruhigenden Anblick: Edilio, der schlotternd und wirres Zeug murmelnd auf der Treppe lag und um den sich keiner kümmerte. Er war aber nur einer von mindestens zehn Kids, die unterschiedlich schwer krank waren, husteten, zitterten und fieberrote Wangen hatten.
    Howard wollte nicht näher rangehen.
    »Hey!«, schrie er die Treppe hinauf.
    Niemand kam. Er zog die Schultern hoch, wandte sich ab, drehte sich wieder um, tänzelte vor und zurück und überlegte hin und her, was er jetzt tun sollte.
    Krrrrrraaafff!
    Auf dem oberen Treppenabsatz hatte ein kleiner Junge so heftig gehustet, wie Howard es noch nie gesehen oder gehört hatte. Geschweige denn, es sich hätte vorstellen können. Der Husten schleuderte den Kleinen auf den Rücken. Sein Kopf schlug auf dem nackten Stein auf und machte dabei ein Geräusch wie eine zu Boden gefallene Melone.
    Der Junge erhob sich auf die Knie und hustete einen Blutstrahl auf das Mädchen neben sich.
    »Woah!«, stieß Howard hervor. »Das gibt’s doch nicht.«
    Auf der Treppe tauchte der Neue auf, Sanjit, der Helicopter Boy. Er lief zu dem Jungen und packte ihn von hinten an den Schultern.
    Als er Howard sah, sagte er: »Hilf mir, ich muss ihn reinbringen.«
    »Den fass ich sicher nicht an.«
    Sanjit warf ihm einen zornigen Blick zu, dann zog er den Jungen auf die Beine und wollte ihm die Stufen hinaufhelfen. Doch der Kleine hustete schon wieder mit solcher Gewalt, dass er Sanjit abwarf und nach hinten flog.
    Diesmal purzelte er die Stufen hinab und blieb zu Howards Füßen liegen.
    Sanjit kam ihm hinterher. »Aus dem Weg!«, fuhr er Howard an. »Ich muss ihn rüber zu den anderen bringen.«
    »Ist er tot?«
    »Nein, es geht ihm blendend«, knurrte Sanjit. Er packte den Jungen an beiden Handgelenken und zerrte ihn in Richtung Plaza.
    »Hast du gesehen, dass Edilio da liegt?«, wollte Howard wissen.
    »Ja.«
    »Solltet ihr nicht besser …?« Howard nickte in Richtung Rathaus.
    »Ja, ich sollte einen Krankenwagen rufen und ihn auf die Intensivstation bringen lassen«, sagte Sanjit, der seine Wut kaum noch bändigen konnte. »Oder ich hänge ihn am besten gleich an eine Sauerstoffmaschine und pumpe ihn mit Antibiotika voll. Vielleicht warte ich aber auch nur ab, ob er überlebt oder stirbt, weil das so ziemlich alles ist, was wir hier tun können. Verstanden?«
    Sanjit war so aufgebracht, dass Howard einen Schritt zurückwich. »Ich dachte ja nur …«
    Während Sanjit den Jungen vom Bordstein auf die Straße zerrte, folgte Howard ihm in sicherer Entfernung.
    Sanjit blieb plötzlich stehen und starrte zum Himmel. »Was ist das? Eine Wolke?«
    »Das? Ja, es regnet. Noch mehr verfreakter Wahnsinn.«
    »Es regnet? Richtiges Wasser?«
    »Ja, Wasser. Hat mich auch schockiert«, erwiderte Howard. »In der FAYZ würde ich eher damit rechnen, dass es Feuer regnet oder Hundekacke.«
    »Chooooo!«, schrie Sanjit, so laut er konnte. »Chooooo!«
    Gleich darauf erschien sein afrikanischer Bruder und eilte mit alarmierter Miene zu ihnen.
    »Wasser!«, sagte Sanjit.
    »Wo?«
    Sanjit deutete mit dem Kinn zum Himmel. »Hol einen Eimer. Hol so viele, wie du finden kannst.«
    Virtue starrte kurz die Wolke an, dann sauste er los.
    Sanjit mühte sich weiter mit der Leiche ab.
    »Hör zu«, sagte Howard. »Ich brauche Lana. Die Heilerin.«
    »Hast du etwa ein Wehwehchen?«, spottete Sanjit. »Sie hat zu tun. Versucht zwei Ärsche zu retten, auf die Edilio geschossen hat.«
    »Wo?«
    »Bei Astrid. Keine Ahnung, wo das ist. Was ist, willst du mir jetzt helfen oder nicht?«
    Howard entschied sich für Letzteres.
    Astrids Haus. Okay. Das wäre … ziemlich genau unter der

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