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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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draufgehen.
    Auf dem Bauch robbend verschwand er den Hang hinunter, weg vom Rudel. Sobald er weit genug war, um von der anderen Seite nicht mehr gesehen werden zu können, stand er auf und rannte zum See zurück.
    Er rannte so schnell wie noch nie in seinem Leben, blieb kein einziges Mal stehen. Als er den See erreichte, stieß er die grüßenden Kids aus dem Weg und lief weiter bis zum Hausboot.
    Sam saß mit Astrid auf dem Deck. Er sprang an Bord, wirbelte noch einmal herum, halb überzeugt, die Kojoten wären ihm auf den Fersen, und klappte keuchend und nach Luft ringend zusammen.
    Sam und Astrid waren in der nächsten Sekunde bei ihm. Astrid hielt ihm eine Wasserflasche an die Lippen.
    »Mo, was ist passiert?«
    Mohamed wusste einen Moment lang nicht, wie er antworten sollte. In seinem Kopf ging alles durcheinander. Er spürte Schuldgefühle, aber auch enorme Erleichterung, dass er überlebt hatte.
    »Drake«, stieß er hervor. »Kojoten.«
    Sam war auf einmal wie versteinert. Seine Stimme wurde eine Tonlage tiefer. »Wo?«
    »Ich war … auf der Straße nach Perdido, als …«
    »Was ist mit Drake und den Kojoten«, fragte Astrid ungeduldig.
    »Sie waren … sie haben jemanden erwischt. Lag auf dem Boden. Ich konnte nicht sehen, wer es war. Ich wollte sie stoppen!« Die letzten Worte klangen wie ein Flehen. »Ich habe eine Pistole. Aber … ich …«
    Mohamed ließ Sam nicht aus den Augen. Versuchte, seinen Blick einzufangen, als wollte er etwas von ihm. Verständnis? Vergebung?
    Doch Sam sah ihn nicht an.
    »Du wärst nur selbst draufgegangen«, sagte Astrid.
    Mohamed packte Sams Handgelenk. »Aber ich hab’s nicht einmal versucht.«
    Jetzt sah Sam zu ihm herab, als fiele ihm gerade wieder ein, dass er auch da war. Eisige Kälte lag in seinem Blick, verschwand aber gleich wieder. »Mo, dich trifft keine Schuld. Du hättest Drake nicht stoppen können. Der Einzige, der ihn aufhalten kann, bin ich.«

Siebzehn
    20 Stunden, 19 Minuten
    »Schlag Alarm!«, befahl Sam.
    Edilio rannte los zur großen Messingglocke. Sie stammte von einem der Boote und befand sich nun auf dem Flachdach des Bürogebäudes. Edilio stieg hinauf und schwang den Klöppel.
    Sam war gespannt, wie sich die Leute verhalten würden. Sie hatten das dreimal geübt. Im Fall eines Alarms sollten bestimmte Kids sofort auf die Felder laufen und die Arbeiter benachrichtigen.
    Alle Bewohner der Zelte und Wohnwagen waren einem der Hausboote, einer Segeljacht oder einer der kleineren Motorjachten zugeteilt und sollten unverzüglich an Bord gehen.
    Er sah ein paar Kids, die sich in seiner Nähe aufhielten und beim Läuten der Glocke verblüfft die Köpfe hoben.
    »Hey!«, schrie Sam. »Das ist keine Übung! Tut, was euch Edilio beigebracht hat!«
    Brianna tauchte wie aus dem Nichts auf und jagte Sam einen gehörigen Schrecken ein. »Was ist los?«
    »Drake. Aber bevor du auch nur daran denkst, sorg dafür, dass auf den Feldern niemand vergessen wird. Los!«
    Dekka kam angerannt. »Was ist?«
    »Drake.«
    Sie blickten einander vielsagend an. Sam hätte beinahe laut gelacht. Drake. Das war konkret. Ein realer, greifbarer Feind. Kein diffuser Prozess, keine undurchschaubare Kraft.
    Drake. Von ihm hatte er ein klares Bild vor Augen.
    Und Dekka ging es genauso.
    »Er wurde mit einem Rudel Kojoten gesichtet. Sie haben jemanden umgebracht. Wahrscheinlich Howard.«
    »Denkst du, er ist auf dem Weg hierher?«
    »Kann sein.«
    »Wie schnell?«
    »Weiß nicht. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er hierherkommt. Sobald Brianna von den Feldern zurück ist, schicke ich sie los. Dann wissen wir Genaueres.«
    »Diesmal gibt es keine Gnade«, sagte Dekka.
    »Nein«, erwiderte Sam. »Zieh dein Ding durch.«
    Dekkas »Ding« bestand im Grunde nur darin, Dekka zu sein. Der Respekt, den die Jüngeren ihr entgegenbrachten, grenzte an Ehrfurcht. Sie war um Haaresbreite einem grausamen Tod entronnen und sie hatte die Kleinkinder gerettet, als Mary verpuffte. Und schließlich wussten alle, wie wichtig sie für Sam war – als gute Freundin und als Kämpferin.
    Ihre Aufgabe war es, auf dem Anlegesteg zu stehen und aufzupassen, dass der Rückzug auf die Boote geordnet ablief.
    Jetzt kamen die ersten Kids von den Feldern. Sie schleppten so viel Essbares an, wie sie tragen konnten, und näherten sich unter der Aufsicht einer hin und her flitzenden Brianna der Marina.
    Die anderen hatten ihre Zelte und Wohnwagen bereits verlassen und ihre Plätze auf den Booten

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