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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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eingenommen.
    Sobald ein Boot voll war, wurden die Leinen gelöst. Sie stießen sich mit Rudern oder Stangen ab und peilten die Mitte des Sees an.
    Unterdessen näherten sich Orc, Sinder und Jezzie der Marina, alle drei mit Säcken voller Gemüse.
    Sam überlegte, ob er Orc von Howard erzählen sollte, beschloss dann aber, damit zu warten. Wahrscheinlich würde er Orc noch brauchen. Er konnte nicht riskieren, dass der Junge durchdrehte und auf eigene Faust loszog.
    Binnen einer halben Stunde sammelte sich fast die ganze Bevölkerung an Bord ihrer bunt zusammengewürfelten Flotte. Und nach einer Stunde hielt sich von den dreiundachtzig Kids niemand mehr an Land auf.
    Sam blickte zufrieden zur Mitte des Sees. Sie hatten sich auf diesen Tag vorbereitet. Und ihr Plan war aufgegangen. Seine Leute waren in Sicherheit. Das Wasser war trinkbar, der See lieferte reichlich Fisch und ihre Vorräte waren ebenfalls auf die Boote geschafft worden.
    Die Kids würden eine, vielleicht sogar zwei Wochen über die Runden kommen. Wenn man außer Acht ließ, dass gegen Dummheit und Egoismus kein Kraut gewachsen war.
    Und wenn man verdrängte, dass ihre Welt immer dunkler wurde.
    Das einzige Boot, das nicht ablegte, war das Weiße Hausboot. Sam, Astrid, Dekka, Brianna, Toto und Edilio versammelten sich auf dem Oberdeck, damit sie von den herüberspähenden und verängstigten Kids gesehen werden konnten. Im Moment zählte nur, den anderen zu signalisieren, dass sie alles im Griff hatten. Sam fragte sich, wie lange sie diesen Schein aufrechterhalten konnten.
    »Okay«, sagte Sam und sah Brianna an. »Das Wichtigste zuerst.«
    »Alles klar.« Sie trug ihren Rucksack, in dem ihre abgesägte Schrotflinte wie in einem Halfter steckte.
    »Warte!«, rief Sam, bevor sie verschwinden konnte. »Finde ihn. Mach dir ein Bild.« Er beugte sich vor und zeigte mit dem Finger auf sie, damit sie ihm auch wirklich zuhörte. »Und dann kommst du sofort zurück.«
    Brianna gab sich gekränkt. »Was denn? Du glaubst doch nicht etwa, ich lass mich auf eine Schlägerei ein. Ich doch nicht.«
    Darüber mussten bis auf Dekka alle lachen – auf die Kids in den Booten hatte der Klang ihres Gelächters eine beruhigende Wirkung.
    Als Brianna verschwamm, schallten anfeuernde Rufe über den See.
    »Los, Wirbelwind!«
    »Ja! Wirbelwind!«
    »Wirbelwind gegen Peitschenhand!«
    Sam sah Edilio an. »Genau das, was Brianna braucht: einen Kick für ihr Ego.« Dann sagte er: »Weiß jemand, wer fehlt?«
    Edilio zuckte die Achseln. Er stand auf, trat an die Reling und schrie über den See: »Hey, Leute! Fehlt jemand?«
    Eine Zeit lang war nichts zu hören. Dann erklang Orcs Stimme. Er saß im Bug eines Segelschiffs, das durch sein Gewicht in eine starke Schräglage versetzt war.
    »Ich konnte Howard nirgends finden«, rief er. »Aber er … ihr wisst schon … wahrscheinlich treibt er sich irgendwo rum.«
    Sam begegnete Edilios Blick.
    Als Orc aufstand und unter Deck verschwand, schwankte das Boot so gefährlich, dass Roger, Justin und Diana erschrocken nach Halt suchten.
    »Orc vertraut dir«, sagte Sam zu Astrid. »Vielleicht brauchen wir ihn noch …«
    »Ich glaube nicht, dass Orc und ich …«, wollte sie einwenden.
    »Das interessiert mich jetzt nicht«, fiel Sam ihr unwirsch ins Wort. »Kann sein, dass ich Orc brauche. Und dann wirst du mit ihm sprechen müssen.«
    »Zu Befehl«, erwiderte sie sarkastisch.
    »Wo ist Jack?«, fragte Edilio gereizt. »Er sollte längst an seinem Platz sein.«
    »Ist schon da«, sagte Dekka und nickte in die Richtung, aus der sie ihn kommen sah. »Trödelt vor sich hin.«
    »Jack!«, bellte Sam.
    Jack war noch hundert Meter von ihnen entfernt. Sein Kopf schnellte nach oben. Sam hatte beide Fäuste in die Seiten gestemmt und nagelte ihn mit einem ungeduldigen Blick fest. Jack fing an zu rennen, was in seinem Fall aussah wie ein springender Flummi.
    Als er den Steg erreicht hatte, blaffte Edilio ihn an: »Was fällt dir eigentlich ein? Du solltest bewaffnet sein und beim Loch Posten beziehen.«
    »Ich hab geschlafen«, sagte Jack kleinlaut. »Was ist denn los?«
    »Hat Brianna dich nicht geweckt?«, fragte Sam verwundert.
    Jack machte ein betretenes Gesicht. »Wir reden nicht mehr miteinander.«
    Sam deutete zornig auf die im Wasser schaukelnden Boote. »Fünfjährige mussten Zweijährige dorthin bringen, wo sie hinsollen, und einer meiner besten Leute pennt friedlich in seinem Bett?«
    »Tut mir ja leid«, brummte Jack.
    »Das ist

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