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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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Frequenz seiner Briefe im letzten Jahr, ihr lockender, werbender Ton … wie lange wünscht er sich tatsächlich schon, mich hierherzubringen? Und was denkt er sich, wie lange ich bleiben werde? Offensichtlich lange genug, um ein Jahr lang jeden Tag blühende Tulpen zu genießen.
    »Meine Güte, Desi«, sage ich. »Das ist ja wie im Märchen.«
    »Dein Märchen«, sagt er. »Ich möchte, dass du siehst, wie wunderbar das Leben sein kann.«
    In Märchen gibt es immer Gold. Ich warte, dass er mir einen Stapel Geldscheine in die Hand drückt, eine schlanke Kreditkarte, irgendetwas Brauchbares. Die Besichtigungstour schlängelt sich zurück durch sämtliche Räume, damit ich bei allem, was ich beim ersten Mal übersehen habe, angemessen Ooh und Aah machen kann, und dann kehren wir in mein Schlafzimmer zurück, Satin und Seide, Rosa und Plüsch, Marshmallow und Zuckerwatte. Ein Mädchenzimmer. Als ich aus dem Fenster schaue, bemerke ich die hohe Mauer, die das Haus umgibt.
    Nervös platze ich heraus: »Desi, würdest du mir vielleicht ein bisschen Geld geben?«
    Er tut tatsächlich so, als wäre er überrascht. »Jetzt brauchst du doch kein Geld, oder?«, sagt er. »Du musst keine Miete mehr zahlen, es ist immer reichlich zu essen im Haus. Ich kann neue Kleider für dich mitbringen. Nicht, dass ich dich in Angler-Zubehörladen-Schick nicht mögen würde.«
    »Ich glaube, mit ein bisschen Bargeld würde ich mich einfach wohler fühlen. Falls etwas passiert. Wenn ich plötzlich ganz schnell von hier weg muss.«
    Er öffnet seine Brieftasche und zieht zwei Zwanzigdollarscheine heraus. Drückt sie mir sanft in die Hand. »Hier, bitteschön«, sagt er nachsichtig.
    Ich frage mich in diesem Augeblick, ob ich nicht einen sehr großen Fehler gemacht habe.

Nick Dunne
    Zehn Tage danach
    Ich habe einen Fehler gemacht, als ich mich so übermütig gefühlt habe. Was immer dieses Tagebuch sein mochte, es würde mich zugrunde richten. Vor meinem inneren Auge sah ich schon das Cover des True-Crime-Romans: das Schwarzweißfoto von uns an unserem Hochzeitstag, den blutroten Hintergrund, den Klappentext: einschließlich sechzehn Seiten bisher unveröffentlichter Fotos und Amy Elliott Dunnes Tagebucheinträge – eine Stimme von jenseits des Grabes  … Ich hatte Amys heimliches Laster, diese kitschigen True-Crime-Bücher, die ich hier und dort im Haus hatte herumliegen sehen, seltsam und irgendwie süß gefunden. Ich dachte, vielleicht entspannt sie sich dabei ein bisschen, vielleicht erlaubt sie sich ein bisschen Strandlektüre.
    Aber nein. Sie hatte sich informiert.
    Gilpin zog einen Stuhl heran, setzte sich verkehrt herum darauf, stützte sich auf die überkreuzten Arme und beugte sich zu mir – sein Kino-Cop-Look. Es war fast Mitternacht, aber es fühlte sich später an.
    »Erzählen Sie uns doch mal von der Krankheit, die Ihre Frau in den letzten Monaten hatte«, sagte er.
    »Krankheit? Amy war nie krank. Vielleicht einmal im Jahr eine Erkältung.«
    Boney nahm das Buch und schlug eine markierte Seite auf. »Letzten Monat haben Sie für sich und Amy Drinks gemacht und Sie saßen zusammen auf der Veranda. Sie schreibt hier, dass die Drinks unglaublich süß waren und schildert eine Reaktion, die sie für allergisch hielt: Mein Herz raste, meine Zunge war belegt und klebte am Gaumen. Als Nick mit mir die Treppe hochging, waren meine Beine wie Gummi.« Boney hielt mit dem Finger die Stelle in dem Tagebuch fest und schaute zu mir auf, als könnte es sein, dass ich nicht aufpasste. »Und als sie am nächsten Morgen aufwachte: Mein Kopf tat weh, mein Magen fühlte sich schwer an, ganz komisch, meine Fingernägel waren hellblau, und im Spiegel sah ich, dass auch meine Lippen blau waren. Und noch zwei Tage danach konnte ich nicht pinkeln. Ich fühlte mich total schwach. «
    Angewidert schüttelte ich den Kopf. Ich hatte eine Sympathie für Boney entwickelt und etwas Besseres von ihr erwartet.
    »Ist das die Handschrift Ihrer Frau?«, fragte sie und neigte das Buch so, dass ich hineinschauen konnte, und ich sah tiefschwarze Tinte und Amys Handschrift, gezackt wie eine Fieberkurve.
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Unser Handschriftenexperte glaubt das auch.«
    Boney sagte das mit einem gewissen Stolz, und mir wurde klar, dass dies der erste Fall war, bei dem die beiden Cops auswärtige Experten hinzugezogen hatten, dass sie Kontakt zu Profis hatten aufnehmen müssen, die so exotische Dinge machten wie Handschriften zu analysieren.
    »Wissen

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