Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)
aus, ein seltsames Treibgut am Flussufer, aber bei so einer Suche heben wir natürlich alles auf. Nachdem Sie uns Ihre Punch- und Judy-Marionetten gezeigt haben, hat es Klick gemacht, und wir haben das Teil ins Labor gegeben, um es untersuchen zu lassen.«
»Und?«, fragte ich. Tonlos.
Boney stand auf und sah mir direkt in die Augen. Sie klang traurig. »Wir konnten Amys Blut darauf feststellen. Der Fall wird jetzt als Mord klassifiziert. Und wir glauben, dass es sich bei dem Knüppel um die Mordwaffe handelt.«
»Ach kommen Sie, Rhonda!«
»Es ist Zeit, Nick«, entgegnete sie. »Es ist Zeit.«
Die nächste Phase begann.
Amy Elliott Dunne
Vierzig Tage danach
Ich habe ein Stück alte Schnur gefunden und eine leere Weinflasche, die ich für mein Projekt verwenden kann. Und natürlich ein bisschen Wermut. Ich bin bereit.
Disziplin. Jetzt brauche ich Disziplin und einen klaren Fokus. Ich bin meiner Aufgabe gewachsen.
Zunächst putze ich mich so heraus, wie Desi es am liebsten mag: die zarte Blume. Meine Haare in lockeren Wellen, parfümiert. Nach einem Monat im Innern des Hauses ist meine Haut wieder blass geworden. Ich schminke mich nur ganz leicht, ein bisschen Mascara, rosa Wangen, farbloser Lipgloss. Dazu ein körperbetontes rosa Kleid, das er mir gekauft hat. Ohne BH. Ohne Slip. Trotz der klimatisierten Kühle auch keine Schuhe, aber ich mache ein Feuer im Kamin. Als er nach dem Lunch wie immer ohne Einladung auftaucht, knistert das Feuer, ich habe Parfüm versprüht, und ich begrüße ihn voller Freude, schließe ihn in die Arme und vergrabe mein Gesicht an seinem Hals. Ich schmiege meine Wange an seine. In den letzten Wochen bin ich immer netter zu ihm geworden, aber das Anklammern ist neu.
»Was ist los, Schätzchen?«, fragt er, so zufrieden, dass ich mich fast schäme.
»Ich hatte letzte Nacht einen furchtbaren Albtraum«, flüstere ich. »Von Nick. Ich bin aufgewacht und hab mich so nach dir gesehnt. Und heute Morgen … ich wünsche mir schon den ganzen Tag, du wärst bei mir.«
»Wenn du möchtest, kann ich immer hier bei dir sein.«
»Ich möchte«, sage ich, wende ihm mein Gesicht zu und lasse mich von ihm küssen. Sein Kuss ekelt mich, er ist knabbernd und zögerlich wie ein Fisch. Desi, der seiner vergewaltigten, misshandelten Freundin Respekt entgegenbringt. Wieder knabbert er, nasse, kalte Lippen, seine Hände berühren mich kaum, und ich möchte nur, dass das alles vorbei ist, ich möchte es hinter mich bringen, also ziehe ich ihn an mich und schiebe seine Lippen mit meiner Zunge auseinander. Am liebsten möchte ich ihn beißen.
Er weicht zurück. »Amy«, sagt er. »Du hast viel durchgemacht, und ich möchte nicht, dass du zu schnell vorgehst, schneller, als du möchtest. Jedenfalls solange du nicht ganz sicher bist.«
Ich weiß, dass er gleich meine Brüste berühren muss, ich weiß, dass er sich in mich reinschieben muss, und ich möchte, dass es vorbei ist, ich kann mich kaum zurückhalten, ich will ihn kratzen, eine schreckliche Vorstellung, dass er es auch noch so langsam will.
»Ich bin sicher«, sage ich. »Ich glaube, ich war schon mit sechzehn sicher, ich hatte nur Angst.«
Das bedeutet gar nichts, aber ich weiß, dass es ihn erregt.
Ich küsse ihn erneut, und dann frage ich ihn, ob er mich in unser Schlafzimmer bringt.
Im Schlafzimmer beginnt er mich langsam auszuziehen, küsst Teile meines Körpers, die rein gar nichts mit Sex zu tun haben – meine Schulter, mein Ohr, während ich ihn vorsichtig von meinen Hand- und Fußgelenken wegführe. Fick mich doch einfach, in Gottes Namen. Nach zehn Minuten packe ich seine Hand und stoße sie zwischen meine Beine.
»Bist du sicher?«, fragt er wieder, zieht sich zurück, erhitzt, eine Strähne ist ihm in die Stirn gefallen, wie damals in der Highschool. Wir könnten immer noch in meinem Wohnheimzimmer sein, Desi hat sich keinen Deut verändert oder gar weiterentwickelt.
»Ja, Schatz«, sage ich und greife schüchtern nach seinem Pimmel.
Nach weiteren zehn Minuten ist er endlich zwischen meinen Beinen, pumpt sanft vor sich hin, langsam, langsam – er ist dabei, Liebe zu machen . Immer wieder hält er inne, um mich zu küssen und zu streicheln, bis ich ihn schließlich bei den Arschbacken packe und anfange, ihn zu schieben. »Fick mich«, flüstere ich, »fick mich richtig durch.«
Er hält inne. »So muss es aber nicht sein, Amy. Ich bin nicht Nick.«
Stimmt. »Ich weiß, Schatz, ich möchte nur, dass du … dass du
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