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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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Hoden und griff nach meinem schlaffen Penis, hielt ihn einen Augenblick fest, um zu sehen, ob etwas passierte. Nichts.
    »Du bist sauber«, sagte sie schließlich. Es war als Witz gemeint, als geistreiche Bemerkung, eine Anspielung, über die wir beide lachen sollten. Als ich schwieg, trat sie einen Schritt zurück und sagte: »Ich hab dich schon immer gern angeschaut. Das hat mich glücklich gemacht.«
    »Nichts hat dich glücklich gemacht. Kann ich mich wieder anziehen?«
    »Nein. Ich möchte mir keine Sorgen machen über versteckte Mikros in Ärmelaufschlägen oder Säumen. Außerdem müssen wir ins Badezimmer und das Wasser laufen lassen. Für den Fall, dass du das Haus verwanzt hast.«
    »Du hast zu viele Filme gesehen«, sagte ich.
    »Ha! Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal von dir höre.«
    Wir stellten uns in die Badewanne und drehten die Dusche auf. Das Wasser spritzte über meinen nassen Rücken und befeuchtete Amys Bluse von vorn, bis sie sie schließlich auszog. Sie zog sich ganz aus, ein hämischer Striptease, warf ihre Sachen über die Wand der Duschkabine, grinsend, auf die gleiche draufgängerische Art, die sie an sich gehabt hatte, als wir uns kennenlernten – ich bin zu allem bereit!  –, und wandte sich mir zu. Ich wartete darauf, dass sie ihre Haare über die Schulter warf, wie sie es immer tat, wenn sie mit mir flirtete, aber die Haare waren ja jetzt zu kurz.
    »Jetzt sind wir quitt«, sagte sie. »Es kam mir unhöflich vor, als Einzige noch Klamotten anzuhaben.«
    »Ich glaube, über Höflichkeitsregeln sind wir eigentlich längst hinaus, Amy.«
    Schau ihr nur in die Augen, berühr sie nicht, lass dich nicht von ihr berühren.
    Sie trat auf mich zu, legte eine Hand auf meine Brust, ließ das Wasser zwischen ihre Brüste rinnen. Dann leckte sie sich eine Dusch-Träne von der Oberlippe und lächelte. Amy hasste es, angespritzt zu werden. Sie mochte es nicht, wenn ihr Gesicht nass wurde, mochte das Gefühl nicht, wenn das Wasser auf ihrer Haut prickelte. Ich wusste das, weil ich mit ihr verheiratet war, und ich hatte sie schon oft in der Dusche angegrapscht und bedrängt, aber sie hatte mich immer abgewiesen. ( Ich weiß, das wirkt sexy, ist es aber nicht, das machen die Leute nur im Film. ) Jetzt spielte sie mir genau das Gegenteil vor, als hätte sie vergessen, dass ich sie kannte. Ich wich zurück.
    »Erzähl mir alles, Amy. Aber zuerst: Gab es das Baby wirklich?«

    Das Baby war eine Lüge. Das war der traurigste Teil für mich. Meine Frau als Mörderin war schrecklich und abstoßend, aber das Baby als Lüge nahezu unerträglich. Das Baby war eine Lüge, die Angst vor Blut war eine Lüge – im Lauf des letzten Jahres war meine Frau fast durchgängig eine Lüge gewesen.
    »Wie hast du Desi drangekriegt?«, fragte ich.
    »Ich hab in einer Ecke seines Kellers ein Stück Schnur gefunden und es mit einem Steakmesser in vier Teile zersägt …«
    »Er hat dir ein Messer überlassen?«
    »Wir waren Freunde. Vergiss das nicht.«
    Sie hatte recht. Ich dachte an die Geschichte, die sie der Polizei erzählt hatte: dass Desi sie gefangen gehalten hatte. Ich hatte es wirklich vergessen. So eine gute Geschichtenerzählerin war sie.
    »Immer wenn Desi nicht in der Nähe war, habe ich die Schnurstücke so eng um meine Hand- und Fußgelenke gebunden, dass sie diese Striemen hier hinterlassen haben.«
    Sie zeigte auf die grässlichen Streifen, die sich wie Armbänder um ihre Handgelenke zogen.
    »Und ich hab mich jeden Tag mit einer Weinflasche traktiert, so dass die Innenseite meiner Vagina aussah, als … na ja, gerade richtig eben. Richtig für ein Vergewaltigungsopfer. Heute habe ich ihm dann erlaubt, Sex mit mir zu haben, damit ich sein Sperma bekomme, und ich habe ein paar Schlaftabletten in seinen Martini gerührt.«
    »Er hat dir deine Schlaftabletten nicht weggenommen?«
    Sie seufzte: Ich hatte mal wieder nicht aufgepasst.
    »Richtig, ihr wart Freunde.«
    »Dann habe ich …« Mit einer kleinen Pantomime stellte sie dar, wie sie ihm die Kehle durchgeschnitten hatte.
    »So einfach, was?«
    »Man muss sich nur entschließen, es zu tun und es dann auch tun«, sagte sie. »Disziplin. Es zu Ende bringen. Das ist bei allem so. Aber das hast du noch nie kapiert.«
    Ich spürte, wie ihre Stimmung sich veränderte und hart wurde. Ich würdigte sie nicht genug.
    »Erzähl mir mehr«, sagte ich. »Erzähl mir, wie du es gemacht hast.«

    Eine Stunde später war das Wasser kalt geworden, und Amy

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