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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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aus dem Weg und schaufelte mit der Hand die Asche zur Seite. Zu seinem Erstaunen war der Bretterboden großteils verschont geblieben. Er fand die Bodenluke.
    »Mal sehen, ob sie aufgeht.« Quinn unternahm einen Versuch, aber die Scharniere waren durch den Brand verbogen und klemmten. Mit Alberts Hilfe gelang es ihm schließlich, die Falltür hochzustemmen.
    Albert richtete seine Taschenlampe auf das Loch.
    »Gold«, sagte er.
    Alberts sachlicher Tonfall verblüffte Quinn. Er hatte mit einem gollumartigen »mein Schschaatz« gerechnet.
    »Genau, Gold«, bestätigte er.
    »Es ist nicht geschmolzen«, meinte Albert. »Klar, die Hitze steigt ja auch nach oben. Das haben sie uns in der Schule beigebracht.«
    »Lass es uns gleich auf den Pick-up laden, okay? Dieser Ort ist mir so was von unheimlich. Schlimme Erinnerungen.«
    Albert langte in die Grube und holte einen Barren heraus. Als er ihn absetzte, schlug er dumpf auf. »Ganz schön schwer, die Dinger.«
    »Was hast du mit dem Gold vor?«
    »Na ja, ich will es einschmelzen und Münzen draus machen. Ich brauch nur noch die passende Gussform. Zuerst dachte ich an ein Muffinblech. Ich hab so ein gusseisernes für die kleinen Muffins.«
    Quinn lachte. »Wir werden mit Goldmuffins bezahlen?«
    »Vielleicht. Inzwischen ist mir aber eine bessere Idee gekommen. Als wir die Häuser durchsuchten, sind wir auf eins gestoßen, in dem jemand seine eigene Munition hergestellt hat. Die Kids haben dort mehrere Gussformen für Patronen gefunden.«
    Sie hoben die schweren Barren heraus und stapelten sie kreuz und quer auf dem Boden. Wie zwei Kinder, die mit Bauklötzen spielten.
    »Patronen aus Gold?«, sagte Quinn nachdenklich.
    »Die Form ist völlig egal, sie muss nur einheitlich sein. Damit alle gleich sind, verstehst du?«
    »Mann, findest du das nicht irgendwie abartig?«
    Albert seufzte entnervt. »Projektile aus Gold, nicht die ganze Hülse, nur den Projektilteil.«
    »Ich weiß nicht.« Quinn schüttelte den Kopf.
    »Kaliber zweiunddreißig. Die kleinste Größe, die der Typ gehabt hat.«
    »Warum hilft Cookie uns eigentlich nicht?«, fragte Quinn laut.
    Von draußen ertönte Lanas Stimme. »Quinn? Albert? Ich seh mal nach, ob ich was zu essen finde. Cookie hilft mir.«
    »Cool«, meinte Quinn.
    Ein paar Minuten später war der letzte Barren aus der Grube geborgen. Sie fingen an, das Gold zum Laster zu tragen, immer nur ein, zwei Barren auf einmal. Als sie den letzten auf die Ladefläche gelegt hatten, waren sie trotz der kühlen Nachtluft schweißgebadet.
    Albert kletterte hinauf und zog eine Plane über die Barren.
    »Hör mal«, raunte Albert Quinn zu, während er die Ecken der Plane festzurrte. »Das bleibt vorläufig unter uns, okay?«
    »Sekunde. Sam soll nichts davon erfahren? Ich lüge Sam nicht an.«
    »Ich sag ja nicht, dass du ihn anlügen sollst. Wenn er dich fragt, kannst du’s ihm erzählen. Und wenn nich t …«
    Weil Quinn immer noch unentschlossen wirkte, fügte Albert hinzu: »Sam ist ein toller Anführer, aber er kapiert nicht, dass alle arbeiten müssen.«
    »Doch, das weiß er. Er will bloß nicht, dass du allen anderen was voraushast und dabei reich wirst.«
    Albert wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Quinn, warum glaubst du, schuften die Menschen? Um gerade so über die Runden zu kommen? Nein, Mann. Die Menschen wollen ein gutes Leben. Was ist falsch daran?«
    Quinn lachte. »Okay, Alter, du hast dir das alles überlegt und wahrscheinlich hast du sogar Recht. Ich meine, was weiß denn ich? Also, keine Sorge, vorläufig erzähl ich Sam nichts davon.«
    »Das ist alles, worum ich dich bitte, Quinn. Ich würde nie von dir verlangen, Sam anzulügen.«
    »Ach wirklich?«, fragte Quinn zynisch. »Was ist mit der Heilerin? Si e …« Er blickte sich um, weil ihm bewusst geworden war, dass sie Lana und Cookie schon eine ganze Weile nicht gehört oder gesehen hatten.
    »Lana!«, rief er.
    Es blieb still.
    Quinn richtete die Taschenlampe in das Fahrerhaus des Pick-ups. Vielleicht war sie schon eingestiegen. Und schlief. Doch da war niemand.
    Seine Taschenlampe beschrieb einen langsamen Halbkreis, bis ihr Licht auf den Stangen landete, die einst den Wasserturm neben der Hütte gestützt hatten.
    »Lana? Lana, wir wären dann so weit!«, schrie Quinn.
    Jetzt wurde auch Albert langsam nervös. »Wo bleibt sie nur? Ich kann sie nirgends sehen. Cookie und ihren Hund auch nicht.«
    »Lana! Heilerin!«, brüllte Quinn.
    Es blieb still.
    Quinn blickte Albert

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