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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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die es noch gab, wurden für Notfälle aufbewahrt. Astrid und Sam, die die Wahrheit über Pete kannten, hatten zuerst das Schlimmste befürchtet. Niemand wusste, was er anrichten würde, sollten ihm einmal vollends die Sicherungen durchbrennen. Der Gameboy gehörte zu den wenigen Dingen, die dafür sorgten, dass er friedlich blieb.
    Zu Sams Überraschung hatte sich der sonderbare Junge den Umständen angepasst: Er spielte einfach weiter. Sam hatte mit eigenen Augen gesehen, dass der Bildschirm schwarz blieb. Andererseits traute er Pete zu, alles Mögliche darauf zu sehen.
    Der kleine Pete war schwer autistisch. Er lebte in seiner eigenen Welt, war unempfänglich für seine Umgebung und sprach nur selten.
    Zugleich war er aber auch der bei Weitem mächtigste Mutant in der FAYZ. Nur wusste das fast niemand. Manche hatten zwar Verdacht geschöpft, aber die wenigste n – eigentlich nur Sam, Astrid und Edili o – kannten die ganze Wahrheit über ihn: Der kleine Pete war bis zu einem gewissen Grad für die Entstehung der FAYZ verantwortlich.
    Astrid stocherte in der Glut eines tragbaren Grills, der auf dem Gartentisch stand. Gleich daneben hielt sie einen Feuerlöscher bereit.
    Es roch nach Fisch.
    Astrid hörte ihn näher kommen, blickte ihn aber nicht an. »Ich will keinen Streit«, sagte sie zur Begrüßung.
    »Ich auch nicht.«
    Sie zerteilte den Fisch mit einer Gabel. Er roch köstlich.
    »Hol dir einen Teller«, forderte Astrid ihn auf.
    »Danke, ich bi n …«
    »Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du mich angelogen hast«, fuhr sie ihn plötzlich an.
    »Ich dachte, du willst nicht streiten.«
    Astrid schaufelte den gegrillten Fisch auf eine Platte und stellte sie beiseite. »Du wolltest uns die Sache mit Orsay verschweigen.«
    »Ich hab nicht gesagt, dass ic h …«
    »Sam, du entscheidest das nicht mehr allein. Du bist nicht mehr der Einzige, der hier das Kommando hat, verstanden?«
    Astrid explodierte fast vor Wut, was er an den schmalen Lippen und ihrem eiskalten Blick erkennen konnte.
    »Es ist aber völlig okay, alle anderen anzulügen«, schoss Sam zurück.
    »Wir wollen verhindern, dass die Kids Selbstmord begehen. Du hingegen verschweigst dem Rat, dass so eine Verrückte sie regelrecht in den Selbstmord treibt.«
    »Soll heißen, dir etwas zu verschweigen ist eine Todsünde, aber ein paar Hundert Leute anzulügen und Orsay in den Dreck zu ziehen, ist natürlich total in Ordnung.«
    »Ich glaube nicht, dass du diese Diskussion wirklich mit mir führen willst«, warnte Astrid ihn.
    »Klar, ich bin ja nur ein dummer Surfer, der Astrid, das Genie, nicht infrage stellen darf.«
    »Ich sag dir jetzt mal was, Sam. Den Stadtrat haben wir ins Leben gerufen, um dich zu entlasten. Weil du versagt hast.«
    Sam starrte sie fassungslos an. Er konnte kaum glauben, dass sie das gerade gesagt hatte. Astrid wirkte selbst schockiert. Schockiert über das Gift, das in ihren Worten steckte.
    »Ich wollte nich t …«, setzte sie an, schien aber nicht zu wissen, wie sie erklären sollte, was genau sie nicht wollte.
    Sam schüttelte den Kopf. »Wir sind schon eine ganze Weile zusammen, aber deine Skrupellosigkeit erstaunt mich immer wieder aufs Neue.«
    »Skrupellosigkeit?«
    »Du würdest jeden benutzen und alles sagen, um zu kriegen, was du willst. Soll ich dich daran erinnern, warum ich das Kommando übernommen habe?« Er zeigte mit dem Finger auf sie. »Wegen dir! Weil du mich dazu gedrängt hast. Und wozu? Damit ich dich und den kleinen Pete beschütze. Was anderes hat dich nie interessiert.«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Doch, und das weißt du. Aber jetzt musst du mich nicht mehr manipulieren, jetzt kannst du mir endlich Befehle erteilen. Mich bloßstellen. Mich unterbuttern. Aber wehe, es passiert was Schlimmes. Dann heißt es garantiert wieder: ›Sam, bitte, bitte, rette uns!‹«
    »Was ich tue, ist zum Wohl aller.«
    »Verstehe. Dann bist du nicht nur ein Genie, sondern auch noch eine Heilige.«
    »Du hast sie wohl nicht alle«, erwiderte Astrid kalt.
    »Genau, ich bin verrückt«, fuhr Sam sie an. »Der verrückte Sammy. Auf mich wird geschossen, ich werde verprügelt und ausgepeitscht, und dann hältst du mich für verrückt, weil ich mich nicht herumkommandieren lasse wie ein Dienstbote.«
    »Du bist ein Idiot.«
    »Idiot?«, kreischte Sam. »Ist das alles, was dir einfällt? Ich dachte, du hättest mehr drauf.«
    »Hab ich auch, aber ich will dich nicht beschimpfen.« Sie atmete tief durch und hob

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