Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
heran. Die Brise blies in seine Richtung, sie konnten ihn nicht wittern.
    Noch ein paar Meter. Zuerst würde er die Kuh töten. Das Hirschkalb würde nicht wissen, wie es reagieren sollte, es würde zu lange zögern und ebenfalls sterben.
    So viel Fleisch auf einen Schlag. Albert wäre zufrieden mit ihm, denn in letzter Zeit hatte es leider nicht allzu viel Wild gegeben.
    Hunter hörte ein Geräusch und sah im selben Moment, wie die Kuh die Flucht ergriff.
    Die beiden Tiere waren verschwunden, bevor er die Hände heben, geschweige denn seine unsichtbaren Hitzewellen abfeuern konnte.
    Sie waren weg. Er war ihrer Fährte die ganze Nacht gefolgt, hatte sie schließlich aufgespürt und jetzt, Sekunden vor dem Abschuss, waren sie aufgeschreckt worden, und er konnte nichts weiter tun, als ihren davonjagenden Sprüngen zuzuhören.
    Das Geräusch stammte von Menschen. Menschen redeten und raschelten, sie trampelten und stolperten durch das Unterholz und machten einen Lärm, den jedes Tier schon von Weitem hörte.
    Im ersten Moment war Hunter wütend, doch gleich darauf nahm er es mit Gelassenheit. Es gehörte zur Jagd dazu, dass man sich immer wieder umsonst anpirschte.
    Doch jetzt runzelte er die Stirn.
    Diese Stimme.
    Er duckte sich ins Gebüsch und spitzte die Ohren. Es waren mehrere Jungs. Sie gingen um das Würmerfeld herum und kamen in seine Richtung.
    Jetzt sah er sie. Dunkle Umrisse, insgesamt vier. Er erspähte sie durch die hohen Stängel und Äste des dichten Gestrüpps. Sie bewegten sich lärmend vorwärts, schleppten schwere Bündel mit sich und unterhielten sich dabei.
    Diese Stimm e …
    » … was er will. Das ist das Problem mit Mutanten wie ihm, du darfst ihnen kein Wort glauben.«
    Hunter kannte diese Stimme. Sie hatte die anderen Kids gegen ihn aufgehetzt.
    Dieser Mutant, dieser nicht menschliche Dreck, dieser Freak hat meinen besten Freund Harry ermordet.
    Er ist ein Mörder! Ergreift ihn! Ergreift den Mutantendreck!
    Diese Stimm e …
    Hunter berührte seinen Nacken und spürte wieder das Kratzen der groben Schlinge.
    Sie hatten ihm so wehgetan. Auf den Kopf geschlagen. Das Blut war ihm in die Augen geronnen. Und die Worte waren nicht mehr richtig aus seinem Mund gekomme n …
    Sein Denke n …
    Das Hirn verwirr t … und diese Angs t …
    Packt das Seil!
    Diese Stimme, drängend, kreischend, dazu der außer Rand und Band geratene Mob und das Seil um seinen Hals, das sich immer weiter zuzog, bis er keine Luft mehr bekam, oh Gott, keine Luft meh r …
    Zieht!
    Und sie hatten ihm gehorcht. Hatten das Seil gepackt und gezogen und Hunters Hals hatte sich gedehnt und seine Füße hatten den Halt verloren und in der Luft gestrampelt und in seinem Kopf hatte es gepocht und gehämmert und ihm war schwarz vor Augen geworde n …
    Zil! Zil und seine Freunde.
    Und jetzt waren sie da. Völlig ahnungslos, dass er sie beobachtete. Sie sahen Hunter nicht. Sie waren keine Jäger.
    Hunter kroch näher heran, um ihnen den Weg abzuschneiden. Die Reichweite seiner Kraft betrug ungefähr fünfzig Schritte. Er musste noch dichter ran.
    » … wahrscheinlich hast du Recht, Führer«, sagte jetzt einer der anderen.
    »Können wir eine Pause machen?«, jammerte ein Dritter. »Das Zeug wiegt mindestens eine Tonne.«
    »Wir hätten bei Tageslicht zurückgehen sollen«, beschwerte sich Antoine.
    »Du Trottel!«, fuhr Zil ihn an. »Willst du vielleicht von Sam oder Brianna erwischt werden?«
    »Aber jetzt haben wir doch Waffen.«
    »Die wir einsetzen werden, wenn die Zeit reif ist«, erwiderte Zil. »Und nicht für einen Kampf mit Sam und Dekka und Brianna, bei dem wir keine Chance haben.«
    »Wenn die Zeit reif ist«, echote einer der Jungs.
    Sie haben Waffen, dachte Hunter, sie schleichen mit Waffen durch den Wald.
    »Der Führer entscheidet.«
    »Ja, abe r …«, empörte sich einer, doch als er ein Knacken hörte, sprach er flüsternd weiter: »Sch-scht! Hey, ich glaub, das war ein Kojote. Oder ein Hirsch.«
    »Hoffentlich kein Kojote.«
    BAM! BAM!
    Hunter warf sich flach auf den Boden.
    »Spinnst du?«, rief Zil.
    »Ich dachte, da ist ein Kojote.«
    »Turk, du bist echt ein Vollidiot!«, zischte Zil. »Was soll die Ballerei? Bist du wahnsinnig?«
    »Mann, das hört man meilenweit«, sagte jemand.
    »Gib Hank die Knarre!«, befahl Zil. »So ein Trottel.«
    »Tut mir leid. Ich dacht e … sah aus wie ein Kojote.«
    Es war kein Kojote, sondern Hunters Hirschkuh.
    Sie gingen jetzt weiter, stritten sich und murrten.
    Hunter wusste,

Weitere Kostenlose Bücher