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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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dass er schneller war als sie und leise genug, um ganz nah an sie heranzukommen.
    Dann müsste er nur die Hände ausstrecken und könnte Zils Gehirn mit seiner tödlichen Hitze zum Kochen bringen.
    Wie bei Harr y …
    »Ein Unfall«, murmelte Hunter leise. »Keine Absich t …«
    Seine Augen füllten sich mit Tränen. Er wischte sie weg, doch es kamen mehr.
    Er hatte sich gegen Zil verteidigt. Das war so lange her. Zil, Harry und Hunter hatten zusammengewohnt. Irgendein blöder Streit. Hunter erinnerte sich nicht mehr an den Anlass, nur daran, dass Zil ihn mit einem Schürhaken bedroht hatte. Hunter hatte Angst bekommen und reagiert. Doch auf einmal war Harry dazwischengegangen.
    Er hatte geschrien und sich an den Kopf gefasst.
    Hunter erinnerte sich an Harrys Augen. Sie waren trüb geworden, ihr Licht war erloschen.
    Dieses Erlöschen hatte er seither in den Augen vieler Tiere gesehen. Er war Hunter, der Jäger.
    Er jagte Tiere. Keine Menschen. Nicht einmal Menschen wie Zil.
    Taylor hatte sich in Sams Zimmer gebeamt. Mitten in der Nacht. Astrid schlief, der kleine Pete schlief, Mary hatte Nachtdienst in der Kita, John schlief.
    Sams Zimmer war leer.
    Der Ärger im Paradies hielt also noch an, stellte Taylor zufrieden fest. Sam und Astrid hatten sich nicht versöhnt.
    Sie fragte sich, ob es zwischen den beiden aus war. Wenn Sam und Astrid wirklich Schluss gemacht hatten, wäre das vielleicht ihre Chance.
    Sie könnte Astrid wecken. Das wäre auch das Richtige. Aber eine innere Stimme riet ihr, es nicht zu tun, schon gar nicht, nachdem Astrid ihr zuvor die kalte Schulter gezeigt hatte.
    Mann, würde Astrid an die Decke gehen, wenn sie herausfand, dass Taylor zuerst zu Sam gegangen war. Aber die Sache war einfach zu groß für Astrid, zu groß für jeden außer Sam.
    Taylor dachte an die Feuerwehrzentrale. Dort hatte Sam gelegentlich übernachtet. Sie stieß aber nur auf die schlafende Ellen, die Feuerwehrchefin, die kein Wasser zum Löschen mehr hatte. Ellen murmelte etwas im Traum.
    Nicht zum ersten Mal überlegte sich Taylor, dass sie die größte Diebin aller Zeiten sein könnte. Sie musste bloß an einen Ort denke n – und schon war sie da. Völlig geräuschlos, außer sie stieß beim Auftauchen versehentlich gegen irgendetwas. Rein und wieder raus, ohne Spuren zu hinterlassen; und selbst wenn jemand wach wäre, könnte sie im Bruchteil einer Sekunde verschwinden.
    Von der Feuerwehrzentrale beamte sie sich zu Edilio. Er wohnte mittlerweile in einer Art Militärbaracke, einem großen Haus mit sieben Zimmern. Eins davon gehörte ihm, in den anderen sechs pennten jeweils zwei seiner Leute. Sie waren seine Spezialeinheit. Die Hälfte von ihnen war mit Maschinengewehren bewaffnet, die neben ihren Betten an der Wand lehnten. Ein Junge war wach und erschrak, als er Taylor bemerkte.
    »Schlaf wieder ein. Du träumst«, sagte sie mit einem Zwinkern.
    Für Taylor war es, als würde sie sich von einem Fernsehkanal zum nächsten zappen. Sie selbst spürte dabei keine Bewegung; es war eher so, als würde sich die Welt um sie herum bewegen. Und dabei unwirklich werden. Zur Illusion.
    Sie konnte sich in die Kita zappen.
    An den Strand.
    Ins Clifftop Hote l – aber nicht in Lanas Zimmer. Seit der Geschichte mit dem Gaiaphage war Lana extrem launisch und unberechenbar geworden. Und den Ärger der Heilerin wollte niemand auf sich ziehen.
    Schließlich hatte Taylor eine Idee, wo Sam hingehen und schlafen könnte, wenn er und Astrid Zoff hatten.
    Quinn war wach und zog sich gerade im Dunkeln an. Er schien seltsam unbeeindruckt, als Taylor plötzlich vor ihm stand.
    »Er ist oben«, sagte er nur. »Das erste Zimmer nach der Treppe.«
    »Du stehst früh auf«, meinte Taylor.
    »Fischer müssen nun mal früh aufstehen, wenn sie was fangen wollen.«
    »Na dann, viel Glück. Fang einen Thunfisch.«
    »Sag mal, warum musst du mit Sam sprechen? Geht es um Leben und Tod? Ich wüsste nämlich gerne, ob ich auf dem Weg zum Hafen umgebracht werde.«
    »Nein.« Taylor winkte ab. »Es geht nicht um Leben und Tod. Eher um Tod und Leben.«
    Sie teleportierte sich nach oben, besann sich kurz und beschloss anzuklopfen.
    Nichts.
    »Na dann.«
    Im nächsten Moment befand sie sich im Zimmer. Sam schlief. Er war in ein Durcheinander aus Laken und Decken gewickelt, das Gesicht in das Kissen gedrückt, als wollte er sich durch das Bett bohren.
    Sie fasste nach Sams Ferse, die unter der Decke hervorlugte, und schüttelte sein Bein.
    »Hmm?« Er wälzte

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