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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Caine?«, fragte sie und fand allein den Gedanken absurd.
    »Zil hasst die Freaks«, meinte Howard. »Und Caine? Seien wir mal ehrlich. Im Reich der Freaks ist er so eine Art Thronfolger.«
    Albert blickte ihn begriffsstutzig an.
    »Mann, du weißt schon, der König ist Sammy.« Er musterte Albert und fügte hinzu: »Okay, kein guter Witz, wenn man ihn erklären muss.«
    »Caine und Zil«, wiederholte Astrid die Namen in umgekehrter Reihenfolge. Das ergab schon mehr Sinn. Zil war ein Schläger. Ein gewalttätiger und primitiver Opportunist, der aus den Unterschieden zwischen Freaks und Normalen Kapital schlug. Nur eines war er sicher nicht: intelligent. Caine dafür schon. Für Astrid war es unvorstellbar, dass der Blödere von beiden die Kontrolle haben sollte. Nein, wenn, dann steckte Caine dahinter.
    »Als o …«, begann Albert.
    In diesem Moment kam Edilio zu sich und schien zuerst völlig verwirrt, weil er auf dem Boden lag. Dann blickte er die anderen an und rieb sich die Augen.
    »Dir ist was entgangen«, bemerkte Howard. »Caine und Zil stecken unter einer Decke.«
    Edilio blinzelte wie eine Eule. Er versuchte aufzustehen, gab es seufzend auf und lehnte sich mit dem Rücken an den Schreibtisch.
    »Also«, sagte Albert noch einmal. »Sie müssen sich aus irgendeinem Grund überworfen haben, denn als Caine losfahren wollte, hat Hank auf ihn und seine Leute geschossen und eins der beiden Boote versenkt. Quinn zog ein paar von Caines Leuten aus dem Wasser.«
    »Was habt ihr mit ihnen gemacht?«
    Albert zuckte die Achseln. »Nichts. Sie sind viel zu schwach, um zu einem Problem zu werden. Quinn meint, dass sie vor Hunger nicht mehr ganz bei Verstand sind.« Albert zupfte einen Fussel von seiner Hose, bevor er hinzufügte: »Und Caine hat Hank erledigt.«
    »Wie viele Kids sind gestern Nacht gestorben?«, fragte Astrid.
    »Das weiß niemand«, antwortete Edilio. »Von zweien wissen wir mit Sicherheit, dass sie verbrannt sind. Aber wahrscheinlich sind es noch mehr.« Aus seiner Kehle drang plötzlich ein lautes Schluchzen. Er wischte sich die Tränen aus den Augen. »Entschuldigt, ich bin bloß müde.«
    »Da ist noch etwas«, sagte Howard. »Ein paar Kids behaupten, sie hätten Drake gesehe n – und Brittney. Sie sollen seelenruhig durch die Stadt spaziert sein.«
    Ein unheimliches Schweigen legte sich über die Anwesenden. Astrid setzte sich hin. Wenn Drake am Leben war und Caine mit Zil gemeinsame Sache macht e …
    »Wo ist Sam?«, fragte plötzlich Edilio, als bemerkte er seine Abwesenheit erst jetzt.
    Niemand antwortete.
    »Und Dekka?«, fragte Astrid.
    »Bei Dahra im Keller«, antwortete Edilio. »Sie hat lange durchgehalten. Sie und Orc und Jack haben bis zum Umfallen geschuftet. Dabei ist sie krank. Und dann hat sie sich auch noch die Hand verbrannt. Ich habe sie zu Dahra geschickt. Lana wir d … wenn sie mit den andere n …« Ihm kamen wieder die Tränen. »Mann, ich kann niemanden mehr begraben. Das muss jemand anders tun, okay? Ich schaff das nicht mehr.«
    Astrid wurde bewusst, dass Albert und Howard sie anstarrten. Der eine erwartungsvoll, der andere mit einem müden Grinsen.
    »Was?«, fuhr sie die beiden an. »Ihr seid auch im Rat. Seht mich nicht so an, als wäre ich allein für alles zuständig.«
    Howard lachte böse. »Dann sollten wir John herholen. Er sitzt auch im Rat. Sammy ist verschollen, Dekka fällt aus und Edilio kann nicht mehr. Kein Wunder, nach der Nacht.«
    »Ja, wir sollten John holen«, stimmte Astrid ihm zu, obwohl ihr klar war, dass sie damit nur Zeit schindete.
    Howard lachte wieder. »Genau. Wir warten erst mal auf John und unternehmen vorläufig gar nichts.«
    »Howard, reiß dich zusammen!«, fuhr Albert ihn an.
    »Was? Ich soll mich zusammenreißen?« Howard sprang auf. »Wo warst du eigentlich letzte Nacht? Ich hab dich da draußen nämlich nirgends gesehen. Hast du die Schreie gehört? Warst du dabei, als die Kids panisch und halb erstickt vor dem Feuer davongelaufen sind? Hast du ihre Verbrennungen gesehen? Wo warst du, Mann, als Edilio und Orc gegen das Feuer gekämpft haben und Dekka sich die Lunge aus dem Leib gekotzt hat und Jack nur noch Rotz und Wasser geheult hat?« Howard schrie jetzt. »Soll ich dir sagen, wer auch noch fast zusammengebrochen wäre? Orc! Orc, der vor nichts Angst hat, von dem alle glauben, dass er ein Monster ist. Sogar er hielt es irgendwann nicht mehr aus, konnte nicht mehr. Und trotzdem ist er dageblieben. Und du? Wo warst du? Am

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