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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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ebenfalls aufgefallen. Er blickte in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und versuchte, sich zu
orientieren. »Coates liegt gleich dahinten. Die Barriere ist dort drüben.« Er zeigte in die Richtung. »Es geht kein Wind, das Feuer wird also den Hang hinaufsteigen. Und das bedeutet, dass sie direkt unter uns vorbeimüssen.«
    »Was hast du vor?«, fragte Chunk neugierig. »Sie erschießen, sobald sie hier auftauchen?«
    »Klar, aus der Höhe treffe ich sie ganz bestimmt, du Volltrottel!«
    »Aber was dann?«, fragte Panda. »Kein Wunder, dass Caine diesen Typ fürchtet. Bei dem, was der draufhat.«
    »Das ist ein Vierer, da geh ich jede Wette ein«, meinte Chunk. »In Coates hab ich schon alles Mögliche gesehen, Benno, Andrew und Frederico, aber so was hat keiner von ihnen geschafft. Meinst du, er kann es mit Caine aufnehmen?«
    Drake wirbelte herum und schlug Chunk mit dem Handrücken auf den Mund. Als Chunk nach hinten stolperte, holte Drake mit dem Fuß aus und brachte ihn mit einem Tritt zu Fall.
    Chunk lag auf dem Boden. »Warum tust du das, Mann?«, flennte er.
    »Weil ich dein Gerede satthabe«, fuhr Drake ihn an. »Weil ich diesen ganzen Kräftequatsch satthabe. Hast du gesehen, was wir mit den Freaks in Coates gemacht haben? Wer, meinst du, war das? Wer hat sich um all die Kids mit ihren blöden Superkräften gekümmert? Die Zeug in Brand stecken und durch die Gegend werfen, die deine Gedanken lesen und der ganze Mist? Wer, meinst du, hat sie im Schlaf überrascht und zusammengeschlagen und dafür gesorgt, dass sie erst wieder aufwachten, als ihre Hände in Zementblöcken steckten?«
    »Du«, sagte Panda beschwichtigend. »Du hast sie alle erwischt.«
    »Genau. Und damals hatte ich noch nicht mal eine Pistole. Es geht nicht darum, wer die Kraft hat, ihr Idioten. Es geht darum, wer keine Angst hat. Und wer bereit ist, das zu tun, was getan werden muss.«
    Chunk kam mit Pandas Hilfe wieder auf die Beine.
    »Vor Sam Temple oder Caine braucht ihr euch nicht zu fürchten, ihr Würmer. Aber vor mir. Mr Laserpfote da unten wird nie dort ankommen, wo er gegen Caine kämpfen kann. Dafür werde ich sorgen.«

Vierunddreissig
    87 Stunden, 46 Minuten
    Ihren Plan, der Barriere zurück nach Perdido Beach zu folgen, konnten sie vorläufig vergessen. Das Feuer, ein Teppich aus gelben und orangeroten Farbtupfen, kletterte die Hügel im Norden hinauf und schnitt ihnen den Weg ab. Sie mussten sich nach Süden wenden.
    Als sie sich auf den Weg machten, tauchte die Morgendämmerung die Wüste in ein unfreundliches graues Licht, in dem selbst die Farben des um sich greifenden Buschbrands gedämpft wirkten. Und obwohl sie jetzt wieder sahen, wo sie ihre Füße hinsetzten, waren sie so erschöpft, dass sie sich kaum auf den Beinen halten konnten und immer wieder stolperten.
    Irgendwann brach der kleine Pete lautlos zusammen. Danach trugen Edilio und Sam ihn abwechselnd auf dem Rücken, wodurch ihr Marsch noch beschwerlicher wurde.
    Auf diese Weise schlief Astrids Bruder an die zwei Stunden. Als die Jungs so ausgepowert waren, dass sie kaum noch vorwärtskamen, wachte er auf und setzte sich von selbst in Bewegung. Jetzt folgten ihm die anderen, zu müde, um zu protestieren oder darauf zu achten, wo er hinging, zumal die Richtung mehr oder weniger stimmte.
    »Wir müssen eine Pause machen«, verlangte Edilio nach einer Weile.
    »Petey!«, rief Astrid. »Komm zurück! Wir halten an.«
    Der kleine Pete war zwar stehen geblieben, kam aber nicht zurück.
    Astrid schleppte sich zu ihm und hätte am liebsten geweint, weil sie bei jedem Schritt einen Krampf in ihren Beinen spürte.
    »Sam!«, rief Astrid. »Schnell!«
    Sam erhob sich schwankend und setzte mühsam einen Fuß vor den anderen, bis er die Stelle erreichte, wo Pete stand und Astrid kniete.
    Auf der Erde lag ein Mädchen. Es war in Lumpen gekleidet, seine schwarzen Haare waren verfilzt und es war unbeschreiblich schmutzig. Es sah asiatisch aus, hübsch, ohne schön zu sein, und war bis auf die Knochen abgemagert. Das Auffälligste an ihn waren jedoch die Unterarme – sie verschwanden in einem Zementblock.
    Astrid legte zwei Finger an die Halsschlagader des Mädchens. »Lana, schnell!«, rief sie.
    Lana machte sich rasch ein Bild. »Sie ist nicht verletzt. Ich tippe eher auf Hunger oder eine Krankheit.«
    »Was tut sie hier draußen?«, wunderte sich Edilio. »Und ihre Hände! Wer macht so was?«
    »Hunger kann ich nicht heilen«, sagte Lana. »Ich hab es an mir selbst

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