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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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ausprobiert, als ich mit dem Rudel unterwegs war. Hat nicht geklappt.«
    Edilio schraubte seine Wasserflasche auf, kniete sich neben das Mädchen und träufelte ein wenig Wasser auf seine Wange. Ein paar Tropfen liefen in den Mund.
    »Sie schluckt!«, rief Lana erleichtert.
    Edilio kramte einen Müsliriegel aus seiner Tasche, brach ein kleines Stückchen ab und schob es dem Mädchen behutsam in den Mund. Einen Augenblick später begann es zu kauen.
    »Da drüben scheint eine Straße zu sein«, sagte Sam. »Eine Schotterpiste.«
    »Jemand muss hier vorbeigefahren sein und sie ausgesetzt haben«, setzte Astrid seinen Gedanken fort.
    »Man sieht sogar noch die Spuren, wo sie den Block über den Boden gezogen hat.«
    »Das ist echt krank«, sagte Edilio. »Wer tut so was?«
    Der kleine Pete starrte das Mädchen an. Astrid bemerkte es. »Normalerweise starrt er niemanden so an.«
    »Wahrscheinlich hat er noch nie gesehen, wozu manche Drecksäcke fähig sind«, brummte Edilio.
    »Nein«, entgegnete Astrid. »Petey nimmt andere normalerweise nicht wahr. Ich hab mich einmal mit dem Küchenmesser geschnitten, richtig schlimm. Es hat stark geblutet. Er hat nicht mal mit der Wimper gezuckt. Dabei bin ich der Mensch, der ihm am nächsten steht.«
    Lana wandte sich an Sam. »Meinst du, du kannst den Beton von ihren Händen brennen?«
    »Nein, so genau kann ich nicht zielen«, antwortete Sam bedauernd.
    »Ich frage mich, was man da überhaupt tun kann«, murmelte Edilio, während er das Mädchen mit einem weiteren Stückchen von dem Riegel fütterte. »Wenn man das Zeug mit einem Hammer abschlägt oder auch mit einem Meißel, muss das irre wehtun. Und man bricht ihr wahrscheinlich alle Knochen.«
    »Wer könnte das gewesen sein?«, fragte Lana.
    »Sie trägt eine Coates-Uniform«, bemerkte Astrid. »Wir sind wahrscheinlich in der Nähe der Schule.«
    »Sch-sch!«, zischte Lana. »Ich höre etwas.«
    Instinktiv duckten sich alle. In der Stille war nun deutlich der Motor eines Autos zu hören. Das Geräusch kam näher. Es klang so, als würde der Wagen kurz beschleunigen und gleich darauf wieder langsamer werden.
    »Sehen wir nach, wer das ist«, sagte Sam.
    Das Auto war ein SUV. Soweit Sam das erkennen konnte, saß nur ein Junge in dem Fahrzeug.
    »Ich kenne ihn!« Astrid winkte ihm zu. Der SUV hielt ruckend an. Astrid lehnte sich in das offene Fenster. »Computer-Jack?«
    Sam hatte den Technikfreak ab und zu in der Stadt gesehen, aber noch nie mit ihm gesprochen.
    »Hi«, sagte der Junge. »Oh, ihr habt Taylor gefunden. Ich hab sie schon überall gesucht.«
    »Du hast nach ihr gesucht?«
    »Ja. Sie ist krank. Ihr wisst schon, im Kopf. Sie ist einfach losgelaufen und, äh, ja also, da hab ich mich auf die Suche gemach t …«
    In diesem Moment begriff Sam, dass es eine Falle war. Doch da war es schon zu spät.
    Drake tauchte hinter der letzten Sitzreihe auf. Er richtete seine Pistole auf Astrids Kopf, sah dabei jedoch Sam an. »Denk erst gar nicht daran! Egal, wie schnell du bist, ich muss bloß abdrücken.«
    »Ich tu nichts.« Sam hob zum Zeichen der Kapitulation die Hände.
    »Nein, Sammy Boy. Ich kenne die Kraft. Lass die Hände unten!«
    »Ich muss den anderen helfen, das Mädchen aufzuheben«, sagte Sam.
    »Sie bleibt hier. Sie ist erledigt.«
    »Wir lassen sie nicht hier«, beharrte Astrid.
    »Der mit der Knarre trifft die Entscheidungen.« Drake grinste. »Wenn ich du wäre, Astrid, wäre ich jetzt ganz brav. Caine möchte dich und deinen kleinen Bruder lebend. Aber wenn ihr euch wegbeamt, erschieße ich Sam.«
    »Du bist ein Psychopath, Drake«, entgegnete Astrid.
    »So ein großes Wort. Nennen sie dich deshalb Astrid, das Genie? Ich kenne auch ein gutes Wort: Missgeburt.«
    Astrid zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen.
    »Mein Bruder ist eine Missgeburt«, höhnte Drake. »Echt schade, dass ich dich nicht dabei aufgenommen habe. Aber jetzt steigen wir schön der Reihe nach in den Wagen. Und keine Dummheiten.«
    »Das Mädchen kommt mit«, erwiderte Sam ungerührt.
    »So ist es«, fügte Edilio hinzu.
    Drake stieß ein theatralisches Seufzen aus. »Na gut. Hebt sie auf und schmeißt sie vorne ins Auto, neben Jack.«
    Das war gar nicht so einfach. Das Mädchen war zwar noch am Leben, aber kaum bei Bewusstsein und viel zu schwach, um sich zu bewegen.
    Quinn war wie versteinert. Sam fragte sich, wofür er sich entscheiden würde. Im Moment stand sein Freund mit weit aufgerissenen Augen da, seine Lippen bebten und sein

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