Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
Blick schoss von einem zum anderen. Anscheinend suchte er panisch nach einem Ausweg.
    »Mach dir keine Sorgen, Quinn«, flüsterte Sam.
    Quinn hörte ihn nicht einmal.
    Astrid setzte sich hinter Computer-Jack. »Und ich hab gedacht, dass es für dich noch Hoffnung gibt, Jack.«
    »Nein«, antwortete Drake an seiner Stelle. »Jack ist wie ein Schraubenzieher. Ein Werkzeug. Er tut, was wir ihm sagen.«
    Astrid nahm Pete auf den Schoß und teilte sich mit Lana und Quinn die mittlere Bank. Dahinter saßen Sam, Edilio und Drake, der den Lauf der Pistole in Edilios Nacken gedrückt hielt.
    »Ich bin dein Problem, Drake«, meinte Sam. »Also lass die anderen in Ruhe.«
    »Wenn es nur um dein Leben ginge, würdest du es vielleicht wagen, mich mit deinen Laserpfoten zu attackieren. Aber du riskierst nicht, dass ich deinen mexikanischen Schoßhund oder deine Freundin abknalle.«
    Sie fuhren los. Der Wagen hüpfte rumpelnd und ruckend dahin und obwohl er mehrmals von der Straße abkam, verlor Jack nie ganz die Kontrolle über das Fahrzeug, was Sam im Stillen hoffte. Schließlich bogen sie in die Auffahrt zur Coates Academy.
    Sam war erst einmal hier gewesen, damals, als seine Mutter den Job gefunden hatte und ihm ihren Arbeitsplatz zeigen wollte.
    Das düstere alte Gebäude sah aus, als wäre es bombardiert worden. Von der großen Eingangstür waren nur noch Trümmer vorhanden.
    »Sieht aus wie ein Kriegsschauplatz«, meinte Edilio.
    »Die FAYZ ist ein Kriegsschauplatz«, entgegnete Drake mit finsterer Miene.
    Als sie anhielten, wurden sie von Panda und noch ein paar Kids mit Baseballschlägern erwartet.
    »Ich will Caine sehen«, verlangte Sam.
    »Zweifellos«, erwiderte Drake. »Aber vorher müssen wir noch was erledigen. Stellt euch hintereinander auf. Dann geht ihr in einer Reihe um das Gebäude herum.«
    »Sag Caine, dass sein Bruder hier ist!«, beharrte Sam.
    »Du hast es nicht mit Caine zu tun, Sammy, sondern mit mir, und wenn es nach mir ginge, würde ich dich jetzt sofort abknallen. Euch alle. Also reiz mich nicht.«
    Sie taten wie befohlen, gingen um das Gebäude herum und gelangten auf eine Wiese, auf der eine kleine Freiluftbühne zu sehen war, die einer Gartenlaube nachempfunden war und einen grauenhaften Anblick bot.
    An einem Geländer, das um die Laube herumlief, standen an die fünfundzwanzig Kinder. Sie hatten alle einen Strick um den Hals, mit dem sie wie Pferde am Geländer festgebunden waren und der ihren Bewegungsfreiraum auf maximal zwei Schritte begrenzte. Sie standen nach vorne gebeugt da, weil ihre Hände in Zementblöcken steckten. Alle waren abgemagert und hohläugig.
    »Willkommen im Kreis der Freaks«, verkündete Drake stolz und winkte mit dem Arm wie ein Zirkusdirektor.
    Neben der Laube mischten drei Kids in einer rostigen Schubkarre Zement an. Sie schaufelten Kieselsteine in die Mischung und rührten sie um wie eine klumpige Bratensoße.
    »Oh nein!«, rief Lana. Als sie zurückwich, bekam sie sofort einen Schlag in die Kniekehlen und knickte ein.
    »Das ist krank, Drake! So krank wie du!«, empörte sich Astrid.
    »Halt’s Maul!«, fuhr Drake sie an. »Okay, Sam, du als Erster. Es ist ganz einfach. Du steckst deine Hände rein und schwuppdiwupp hast du keine Kraft mehr.«
    »Sam ist ein Freak«, jammerte Quinn. »Aber ich nicht. Ich hab keine Kraft. Mann, ich bin völlig normal.«
    Sams Beine zitterten, als er sich der Schubkarre näherte. Den Kids, die den Zement anrührten, war anzusehen, wie elend sie sich dabei fühlten, doch Sam machte sich nichts vor: Sie würden tun, was man ihnen befahl.
    Im Boden befand sich eine kleine rechteckige Grube. Sie war ungefähr einen halben Meter lang, halb so breit und vielleicht zwanzig Zentimeter tief.
    Einer der Zementmischer schaufelte nassen Zement hinein und füllte die Grube zu einem Drittel an.
    »Rein mit den Händen!«, befahl Drake. »Oder das Genie geht hops.«
    Sam tauchte seine Hände in den Zement. Der Junge mit der Schaufel ließ die nächste Lage Zement hineinfallen und drückte sie mit einer Maurerkelle fest. Dann machte er das Loch vollständig zu, glättete die Oberfläche mit der Kelle und beförderte die übrige Masse zurück in die Schubkarre.
    Sam hockte auf den Knien, während seine Hände im feuchten Zement steckten, und überlegte fieberhaft. Sobald er sich bewegte, würde Astrid sterben. Aber wenn er nichts tat, wären sie alle in wenigen Minuten nur noch Sklaven.
    »Jetzt bist du dran, Astrid«, sagte Drake. Astrid erwartete

Weitere Kostenlose Bücher