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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Lichtstrahl verfehlte Panda und brannte neben seinem Kopf ein Loch in die Wand.
    Panda ließ die Waffe mit einem Aufschrei fallen, machte kehrt und rannte davon.
    Vier Meter.
    »Dekka, die Tür!«
    Dekka streckte ihre Hände in die Luft und hob die Schwerkraft unter der Tür auf. Die ganze Wand schien mitsamt dem Türrahmen einen Satz nach vorne zu machen, als wäre von der anderen Seite ein Laster frontal in sie hineingekracht. Die Tür schwang langsam auf. Erdklumpen und abbröckelnder Verputz schossen zum Himmel.
    Als Dekka ihre Hände herunternahm, fielen Erde und Verputz zu Boden, die Ziegel in der Wand sackten wieder nach unten und übten solchen Druck auf den Türpfosten aus, dass das Holz splitterte.
    Sam feuerte durch die offene Tür. Sie stürmten in den Eingangsbereich, drückten sich an zwei gegenüberliegenden Seiten an die Wand und warteten keuchend ab.
    Es war totenstill.
    Sam blickte zu Dekka. Sie sah so verängstigt drein, wie er sich fühlte.
    Sie erreichten den Flur, tasteten sich an den Wänden entlang und achteten mit zum Zerreißen gespannten Nerven auf jede Tür.
    Das Büro der Schulsekretärin lag zu seiner Rechten. Es war mit einer Tür aus Drahtglas versehen. Sam schlich näher heran. Spähte hinein. Nichts. Das Licht war seit Beginn der FAYZ nicht ausgeschaltet worden.
    Er sah Dekka an, die entschieden den Kopf schüttelte.
    »Okay«, flüsterte er. »Dann ich.«
    Er zog die Tür auf. Etwas Großes sprang ihn an. Obwohl er sich instinktiv duckte, streifte ihn ein Schlag, der ihn ins Straucheln brachte.
    Auf dem Tisch der Sekretärin hockte ein dunkelhaariger Junge mit einem kurzen Holzknüppel in der Hand. Er grinste breit. Dann machte er einen Satz auf Sam zu – so schnell und geschmeidig wie ein Panther.
    Darauf war Sam nicht gefasst, der nächste Schlag warf ihn auf den Rücken. Er schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Einen Moment lang wurde ihm schwarz vor Augen.
    Er wälzte sich zur Seite, war aber zu langsam. Der Junge war zurück auf den Tisch gesprungen und spannte seine Muskeln für den nächsten Angriff an.
    Plötzlich hob der Tisch mitsamt dem Jungen, den Unterlagen und den Fotos vom Boden ab, flog senkrecht nach oben und krachte gegen die Decke.
    Der Junge blieb lange genug oben, um den Schmerz zu registrieren, dann stellte Dekka die Schwerkraft wieder her und er fiel wie ein Stein herunter. Sam war bei ihm, bevor er sich von seinem Schock erholen konnte, nagelte mit einem Knie seinen Oberkörper fest und nahm seinen Kopf in beide Hände.
    »Eine falsche Bewegung und dein Hirn verglüht zu Asche!«
    Der Junge unter ihm erschlaffte.
    »Kluge Entscheidung«, sagte Sam. »Dekka, nimm seinen Knüppel und such nach einem Klebeband.« An den Jungen gewandt, sagte er: »Wer bist du? Und wo ist Caine?«
    »Ich heiße Frederico. Tu mir nichts.«
    »Wo ist Caine?«
    »Nicht hier. Sie sind alle zur Hintertür raus, gleich nachdem wir gekommen sind. Sie haben nur mich und Panda hiergelassen.«
    Sams Gedärme verkrampften sich. »Sie sind weg?«
    Frederico sah die Furcht in Sams Augen. »Du kannst Caine nicht schlagen. Er und Drake haben alles genau geplant.«
    »Ich hab ein Klebeband gefunden«, sagte Dekka. »Soll ich ihn fesseln?«
    »Das ist ein Ablenkungsmanöver«, erwiderte Sam. Er hieb Frederico mit der Faust auf die Nase, um ihn kurz außer Gefecht zu setzen. Frederico heulte vor Schmerz.
    »Jetzt kannst du ihn fesseln. Beeil dich!« Er drückte auf sein Walkie-Talkie. »Astrid?«
    Ihre Stimme war kaum hörbar. »Sam, oh mein Gott!«
    »Was ist?«
    Ihre Stimme war verzerrt und unverständlich. Aber die Angst war nicht zu überhören.
    »Ich hab’s vermasselt«, murmelte Sam. »Sie haben mich reingelegt.«

Zweiundvierzig
    2 Stunden, 23 Minuten
    »Quinn! Quinn!«
    »Irgendjemand ruft da nach mir.« Quinn und Brianna standen auf dem Flachdach der Kita.
    Brianna deutete zum Kirchturm. Quinn kniff die Augen leicht zusammen und erkannte Astrids Silhouette. Sie winkte mit beiden Armen, gestikulierte wie eine Verrückte mit den Händen, zeigte auf etwas und schrie.
    »Ich schau mal nach, was sie will.« Brianna verschwamm, tauchte aber auf der obersten Sprosse der Leiter gleich wieder auf und rief: »Oh mein Gott, sieh dir das an!«
    Eine Meute struppiger Kojoten jagte in ihre Richtung. Die Tiere strömten in den Durchgang, schoben sich an den geparkten Autos vorbei, sprangen über Feuerhydranten, hielten kurz an, um am Müll zu schnüffeln, und bewegten sich mit schockierender

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