Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
Geschwindigkeit vorwärts.
    Ihr Ziel war die Kita.
    Brianna zog bereits die Leiter hoch. Quinn sprang herbei, um ihr zu helfen. Sie schoben sie hoch und aus dem Weg, als unter ihnen die ersten Kojoten vorbeirannten.
    »Was soll ich tun?«, rief Quinn panisch.
    »Erschieß sie!«
    »Kojoten? Wieso?«
    »Die sind nicht zufällig hier«, erwiderte Brianna.
    Einer der Köter hörte sie und hob den Kopf.
    »Still!«, zischte Quinn. Er duckte sich hinter den Mauervorsprung am Rand des Dachs und drückte die Maschinenpistole an seine Brust.
    »Quinn, die wollen zu den Kleinen«, drängte Brianna.
    »Ich hab keine Ahnung, was ich jetzt machen soll.«
    »Das ist doch sonnenklar.«
    Quinn schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Niemand hat gesagt, ich soll auf Kojoten schießen.«
    Brianna spähte über die Mauer und setzte sich sofort wieder hin. »Er ist da. Drake. Und er … mit ihm stimmt was nicht.«
    Quinn wollte nicht nachsehen, wollte es nicht wissen, aber Briannas aschfahles Gesicht ließ ihm keine Wahl. Er erhob sich gerade weit genug, um in den Durchgang blicken zu können.
    Drake Merwin stolzierte hinter den Kojoten her.
    In seiner Hand hielt er eine dicke rote Peitsche.
    Nein, er hielt sie gar nicht in der Hand. Die Peitsche war seine Hand.
    »Erschieß ihn!«, flehte Brianna. »Mach schon!«
    Quinn entsicherte die Waffe. Er platzierte den kurzen Lauf auf dem Mauerrand und zielte. Drake rannte nicht, er bewegte sich auch nicht geduckt vorwärts, er schritt hoch erhobenen Hauptes mitten zwischen den Häusern hindurch.
    »Von hier aus erwische ich ihn nicht.«
    »Lügner!«, flüsterte Brianna.
    Quinn fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, richtete die Waffe auf Drake und legte seinen Finger um den Abzug.
    Er konnte ihn gar nicht verfehlen. Drake war keine zehn Meter von ihm entfernt. Quinn hatte das Schießen mit der Maschinenpistole geübt. Er hatte damit auf einen Baumstamm geballert und gesehen, wie die Kugeln das Holz zerfetzten.
    Drake würde genauso zerfetzt werden.
    Drück ab!
    Drake ging direkt unter ihnen vorbei.
    »Er ist weg!«, sagte Quinn leise. »Ich konnte nich t …«
    Aus der Kita unter ihnen gellten die Schreie der zu Tode erschrockenen Kinder.
    Mary Terrafino saß von einem Dutzend Kinder umgeben im Schneidersitz und las ihnen eine Geschichte vor, die sie längst auswendig kannte. Der Rest ihrer Schützlinge war damit beschäftigt, sich zu verkleiden, Bilder zu malen oder mit Holzblöcken zu spielen.
    Sie hörte die Hintertür aufgehen.
    Ein paar Kinder begannen zu schreien.
    Mary drehte sich um und sah, wie eine Meute graugelber Tiere in den Raum stürzte.
    Die Kojoten stießen die kreischenden Kinder zur Seite oder warfen sie um, sprangen über Tische und rannten Staffeleien und Stühle über den Haufen.
    Mary sah die kleinen zum Schrei aufgerissenen Münder, die vor Schreck erstarrten Gesichter, die Panik in ihren geweiteten Augen.
    Mary schrie nicht, sie weinte auch nicht, sie sprang mit einem Satz auf und schlug mit den Fäusten auf den erstbesten Kojoten ein.
    »Weg da!«, brüllte Mary. »Weg da, du Misttöle!«
    Als John ihr zu Hilfe eilen wollte, wurde er mit einem Ruck zurückgerissen und griff röchelnd nach seinem Hals. Ein Kojote hatte ihn an der Kapuze seines Pullis gepackt, schüttelte ihn wie ein wilder Kampfhund hin und her und schnürte ihm die Luft ab.
    Manuela, eine von Marys Helferinnen, stand wie gelähmt in einer Ecke und hielt sich beide Hände vor den Mund.
    Die Kojoten wurden durch die Panik der Kinder nur noch mehr angestachelt. Sie sprangen kläffend und zähnefletschend von einem zum anderen, knurrten sie an und schnappten nach ihnen.
    Ein kleiner Junge namens Jackson schrie einen von ihnen an: »Böser, böser Hund!«
    Das Tier schnappte nach seinem Knöchel und hinterließ eine blutende Schramme auf der Haut. Jackson heulte erschrocken auf und rief schluchzend nach Mary.
    Dann stieß ein schon älterer, räudiger Kojote ein Knurren aus und die Tiere beruhigten sich ein wenig. Die Kinder weinten laut. John zitterte am ganzen Körper und Manuela drückte zwei der ganz Kleinen fest an sich und versuchte, tapfer auszusehen.
    Drake betrat den Raum.
    »Du!«, fuhr Mary ihn an. »Wie kannst du es wagen, den Kindern solche Angst einzujagen?«
    Drake schnalzte mit seinem Schlangenarm. Die Peitsche hinterließ einen leuchtend roten Striemen auf Marys Wange.
    »Halt den Mund, Mary!«
    Der Peitschenknall hatte die Kinder verstummen lassen. Sie starrten entsetzt das Mädchen an,

Weitere Kostenlose Bücher