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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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vor Caine und Drake zu verstecken.
    Jack warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. Er wusste, wann Sam geboren war. Ihm blieben noch knapp zwei Stunden.
    Der Mond ging auf und eine Zeit lang verlief die Piste geradlinig, sodass er etwas schneller fahren konnte. Wäre er nur schon in Sicherheit. Plötzlich flitzte ein Hase über die Straße. Jack verriss das Lenkrad und verfehlte den Hasen, kam aber von der Straße ab und rumpelte auf ein Feld. Er wendete rasch und schlitterte in dem Moment auf die Fahrbahn zurück, als ein aus der Gegenrichtung kommender Pick-up an ihm vorbeibrauste.
    Jack fluchte und drehte sich um. Die Bremslichter leuchteten auf, der Pick-up kam schlitternd zum Stillstand.
    Jack stieg aufs Gas und raste los. Der andere Wagen wendete rasch und nahm die Verfolgung auf.
    Es war bereits zu dunkel, um erkennen zu können, wer am Steuer saß, aber in Jacks Vorstellung konnte es nur einer sein: Drake.
    Jack weinte hemmungslos. Die Nadel, die den Benzinstand anzeigte, näherte sich dem kritischen Bereich. Bald wäre der Tank leer. Der Pick-up hinter ihm wurde immer schneller.
    Vielleicht konnte er ihn abhängen, wenn er in das Feld flüchtete. Jack verlangsamte den Wagen und lenkte ihn auf das brachliegende Feld. Der Boden war frisch gepflügt und weich und der SUV bretterte wild schaukelnd über die Reihen.
    Der Pick-up folgte ihm und hielt sein Tempo.
    Weiter vorne auf dem Feld gingen starke Scheinwerfer an. Ein Traktor ratterte mit erstaunlicher Geschwindigkeit in seine Richtung, um ihm den Weg abzuschneiden. Hinter dem Traktor, weitab von der Straße, waren die Umrisse eines verfallenen Farmhauses zu erkennen.
    Jack wurde schlecht. Das war’s. Er saß in der Falle.
    Während Sam mit Dekka zur Schule lief, wurde er von einer unheilvollen Ahnung erfasst. Nicht unbedingt, weil er fürchtete, verletzt zu werden, das war es nicht, denn immerhin ging er davon aus, am Ende dieses Tages zu verpuffen, und dann … keine Ahnung, was dann.
    Seine Furcht hatte damit zu tun, dass er versagen könnte. Ganz egal, was mit ihm passierte, er musste an Astrid denken. Und an Pete. Sollte ihrem Bruder etwas zustoßen, wäre Astrid am Boden zerstört. Ganz abgesehen davon, dass der Kleine möglicherweise der Einzige war, der die FAYZ beenden konnte.
    Sam musste gewinnen. Musste dafür sorgen, dass Astrid in Sicherheit war. Erst dann konnte er verschwinden, wenn es denn sein musste.
    Doch je näher sie ihrem Ziel kamen, umso stärker zweifelte er an der Richtigkeit seiner Entscheidung. Sie wichen vom ursprünglichen Plan ab. Das würde Verwirrung stiften und am Ende wusste womöglich niemand mehr, was er zu tun hatte. Die Tatsache, dass Caine zur Schule gefahren war, hatte alles durcheinandergebracht.
    Hundert Meter vom Schulgelände entfernt hielten sie an. Sam drückte auf sein Walkie-Talkie.
    »Hat sich was verändert?«
    »Nein«, antwortete Astrid. »Die Autos stehen noch da. Panda bewacht die Eingangstür. Das Licht wird immer schwächer. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher. Sam?«
    »Ja?«
    »Ich glaube, Panda hat eine Pistole.«
    »Okay.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Okay.« Dann wandte er sich an Dekka. »Das mit dem Anschleichen können wir vergessen. Ich muss in Sichtweite sein, bevor ich Panda angreifen kann.«
    Dekka nickte. Ihre Lippen waren vor Angst fest aufeinandergepresst und ihr Atem ging viel zu schnell.
    »Ich zähle bis drei. Bei drei rennen wir los. Wir gehen aufs Ganze. Ich versuche, Panda festzunageln. Du machst dein Ding, wenn wir an der Tür sind. Bist du bereit?«
    Sie antwortete nicht, sondern starrte eine scheinbar endlos lange Minute ins Leere. Dann krächzte sie: »Ja, ich bin jetzt bereit.«
    »Eins. Zwei. Drei.«
    Sie rannten los. Panda bemerkte sie erst, als sie bereits den Rasen des Schulgeländes überquerten. Er stieß vor Schreck einen Schrei aus.
    »Tu’s nicht, Panda!«, rief Sam, ohne sein Tempo zu verringern.
    Panda hob zögernd die Pistole, zielte aber nicht direkt auf Sam.
    »Ich will dir nicht wehtun!«, schrie Sam.
    Noch fünfzehn Meter.
    Panda drückte ab.
    Der Schuss ging weit daneben. Panda starrte verblüfft auf die Waffe, als sähe er sie zum ersten Mal.
    »Nicht!«, schrie Sam.
    Noch zehn Meter.
    Panda richtete die Pistole auf ihn. Sein Gesicht war zu einer Horrormaske aus Furcht und Unentschlossenheit verzerrt.
    Sam warf sich zu Boden, rollte sich weg und ging in dem Moment in eine Hockstellung, als Panda abdrückte.
    Sam spreizte die Finger. Der grünweiße

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