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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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schlecht geworden.«
    »Nein, nein. Alles in Ordnung.«
    »Er hat Glück, dass er dich hat.« Während Diana das sagte, griff sie nach Astrids Hand, als wollte sie sie schütteln. Aber Jack wusste es besser.
    Astrid zog ihre Hand zurück.
    Dianas hübsches Lächeln erstarrte. Jack fragte sich, ob es ihr gelungen war, Astrid zu lesen. Wahrscheinlich nicht. Normalerweise benötigte sie mehr Zeit, um festzustellen, ob jemand die Kraft hatte und wie stark sie war.
    Der Lärm eines Dieselmotors durchbrach die angespannte Stimmung. Ein Junge, der aussah wie ein Mexikaner, kam in einem Bagger die Straße entlanggefahren.
    »Wer ist das?«, fragte Diana.
    »Edilio«, antwortete Astrid.
    »Was tut er da?«
    Der Junge auf dem Bagger fing an, neben dem zugedeckten toten Mädchen, das von den anderen gemieden wurde, ein Loch in die Wiese zu graben.
    »Was tut er da?«, fragte Diana noch einmal.
    »Ich glaube, er begräbt sie«, erwiderte Astrid sanft.
    Diana runzelte die Stirn. »Caine hat ihm das nicht aufgetragen.«
    »Na und?«, entgegnete Astrid. »Irgendwer muss es tun. Ich denke, ich geh mal rüber und frage ihn, ob er Hilfe braucht. Vorausgesetzt, Caine hat nichts dagegen.«
    Diana lächelte nicht. Sie fletschte auch nicht die Zähne, wie Jack es schon oft bei ihr gesehen hatte.
    »Du scheinst nett zu sein, Astrid«, sagte sie jetzt. »Ich wette, du gehörst zu den Intelligenten, den Lisa Simpsons dieser Welt, die den Kopf voller toller Ideen haben, wie sie den Planeten retten können und so. Aber jetzt ist alles anders. Dein Leben hat sich verändert. Das ist wi e … Weißt du, wie das ist? Als hättest du immer schon in einer guten Gegend gewohnt und müsstest auf einmal in ein richtig übles Viertel ziehen. Du siehst nicht gerade tough aus, Astrid.«
    Astrid ließ sich nicht einschüchtern. »Was hat das alles ausgelöst? Ich meine die FAYZ. Hast du eine Ahnung?«
    Diana lachte. »Außerirdische. Gott. Eine plötzliche Verlagerung im Raum-Zeit-Kontinuum. Ich habe gehört, wie dich jemand Astrid, das Genie, nannte. Du musst dir doch schon deine eigenen Gedanken gemacht haben. Ich hab von so was keinen blassen Schimmer. Es ist mir auch egal. Es ist passiert. Was soll’s.«
    »Was will Caine?«
    Jack staunte, wie unbeeindruckt Astrid von Dianas selbstbewusstem und stolzem Auftreten blieb. Die meisten gaben klein bei. Ihm fiel fast niemand ein, der sich ihr widersetzte. Und die, die es wagten, bereuten es später.
    Jack meinte, in Dianas dunklen Augen ein anerkennendes Lächeln zu erkennen.
    »Was Caine will? Er will, was er will. Und er bekommt es«, sagte Diana. »Lauf jetzt schnell rüber zur Beerdigung. Und pass auf deinen kleinen Bruder auf. Jack?«
    Jack erwachte aus seiner Erstarrung. »Ja?«
    »Komm mit!«
    Während Jack Diana folgte, schämte er sich für seinen hündischen Gehorsam.
    Sie gingen die Treppe zum Rathaus hinauf. Caine hatte sich im Büro des Bürgermeisters einquartiert. Er saß hinter einem massiven Schreibtisch aus Mahagoniholz in einem überdimensional großen weinroten Lederstuhl und ließ sich darin langsam hin und her schwingen.
    »Wo warst du?«, fragte Caine.
    »Jack holen.«
    Caines Augen funkelten gefährlich. »Und wo war Computer-Jack?«
    »Nirgends. Er hat sich verirrt, ist bloß rumgelaufen.«
    Sie deckte ihn, Jack konnte es kaum glauben.
    »Ich bin diesem Mädchen begegnet«, fuhr Diana fort. »Der Blonden mit dem seltsamen Bruder.«
    »Und?«
    »Sie wird Astrid, das Genie, genannt. Ich vermute, sie hat was mit dem Jungen, du weißt schon, dem vom Feuer.«
    »Er heißt Sam«, erinnerte Caine sie.
    »Astrid müssen wir im Auge behalten.«
    »Hast du sie überprüft?«
    »Nur kurz, deshalb bin ich mir auch nicht sicher.«
    Caine streckte genervt die Hände aus. »Muss ich dir jedes Detail aus der Nase ziehen? Erzähl endlich!«
    »Bei ihr dürften es zwei Balken sein.«
    »Hast du herausgefunden, welche Kraft sie hat? Leuchter? Raser? Chamäleon? Hoffentlich keine zweite Dekka. Und auch keine Leserin wie du, Diana.«
    Diana schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Ich weiß noch nicht einmal, ob es wirklich zwei Balken sind.«
    Caine seufzte schwer, als lastete das Gewicht der ganzen Welt auf seinen Schultern. »Setz sie auf die Liste, Jack. Astrid, das Genie: ein Zweier. Mit Fragezeichen.«
    Jack holte sein Palmtop hervor. Er konnte damit zwar nicht mehr ins Internet, aber alles andere funktionierte. Er tippte das Passwort ein und öffnete eine Datei.
    Die Liste ging auf. Darauf waren

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