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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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erklärte er ihr, wie er ein paar halbwegs schnelle Rechner neu programmieren und sie zu einem primitiven Router für das Telefonsystem umfunktionieren könnte.
    »Schnell wäre er nicht«, sagte Jack abschließend. »Er könnte wahrscheinlich gerade mal ein Dutzend Anrufe gleichzeitig verarbeiten, aber für den Anfang sollte es reichen.«
    Astrids kleiner Bruder starrte gebannt auf Jacks fahrige Handbewegungen. Jack wurde nervös, sobald er sich nicht in Caines Nähe wusste. Außerdem hatte Drake sie im Vorfeld gewarnt, sich auf keine längeren Gespräche mit den Kids in Perdido Beach einzulassen.
    Eine Warnung von Drake war in Wirklichkeit eine Drohung.
    »Ich geh jetzt besser«, sagte Jack.
    Astrid hielt ihn auf. »Du kennst dich also mit Computern aus?«
    »Ja, ich mag alles, was mit Technik zu tun hat.«
    »Wie alt bist du?«
    »Elf.«
    »Ganz schön jung, um so gut Bescheid zu wissen.«
    Er lachte. »Was ich gerade beschrieben habe, ist überhaupt nicht schwierig. Den meisten würde es zwar nicht gelingen, aber für mich ist es ein Kinderspiel.«
    Sobald die Rede auf seine technischen Fähigkeiten kam, verlor Jack seine Schüchternheit. Den ersten Computer hatte er mit vier Jahren zu Weihnachten bekommen. Seine Eltern hatten ihm oft erzählt, dass er an diesem ersten Tag vierzehn Stunden am Stück vor dem Gerät zugebracht hatte.
    Als er fünf war, installierte er bereits Programme und fand sich problemlos im Netz zurecht. Im Alter von sechs kamen seine Eltern mit ihren Computerproblemen zu ihm. Mit acht hatte er eine eigene Website und wurde in seiner Schule inoffiziell bei technischen Fragen herangezogen.
    Mit neun hatte sich Jack in das Computersystem der örtlichen Polizeibehörde gehackt, um für einen Freund seines Vaters einen Strafzettel wegen überhöhter Geschwindigkeit zu löschen.
    Seine Eltern waren dahintergekommen und in Panik geraten. Im nächsten Semester fand er sich auf der Coates Academy wieder, die bekanntlich kluge, aber schwierige Kinder aufnahm.
    Doch Jack war nicht schwierig und er hatte es ihnen bis heute nicht verziehen. Der Schulwechsel hatte jedenfalls nicht dazu beigetragen, ihn aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Im Gegenteil, in Coates gab es Kinder, die einen sehr schlechten Einfluss auf ihre Mitschüler ausübten.
    Und manche waren schlichtweg böse.
    »Was wäre so richtig schwer für dich, Jack?«, erkundigte sich Astrid.
    »Fast gar nichts«, antwortete er wahrheitsgemäß. »Eine Sache, die ich echt spannend fände, wäre eine Art Internet einzurichten.«
    Bei dem Gedanken stahl sich ein seliges Lächeln auf sein Gesicht.
    »Das wäre toll, Computer-Jack. Ähm, soll ich dich wirklich so nennen?«
    »Ja, das macht schließlich jeder. Oder sag einfach nur Jack zu mir.«
    »Okay, Jack. Was hat Caine vor?«
    Darauf war Jack nicht vorbereitet. »Was?«
    »Was hat er vor? Du bist intelligent, du musst doch eine Ahnung haben.«
    Jack wäre am liebsten auf der Stelle abgehauen, er wusste nur nicht wie. Astrid kam näher an ihn heran und legte ihre Hand auf seinen Arm.
    »Ich könnte wetten, dass er etwas im Schilde führt«, sagte sie, während ihr kleiner Bruder Jack mit seinen großen, ausdruckslosen Kulleraugen fixierte. »Weißt du, was ich denke?«
    Jack schüttelte langsam den Kopf.
    »Ich denke, du bist ein netter Kerl. Außerdem bist du sehr klug. Ich kann mir vorstellen, dass dich die anderen manchmal schlecht behandeln. Sie haben Angst vor deiner Begabung und wollen dich ausnutzen.«
    Jack ertappte sich dabei, wie er zustimmend nickte.
    »Aber dieser Drake ist kein netter Mensch. Nicht wahr?«
    Jack verzog keine Miene. Er wollte nichts verraten. Sobald seine Menschenkenntnis gefragt war, wurde er unsicher. Maschinen waren leichter zu verstehen als Menschen, außerdem waren sie viel interessanter.
    »Er ist ein brutaler Kerl, stimmt’s?«
    Jack zuckte die Achseln.
    »Dachte ich mir. Und Caine?«
    Als Jack keine Antwort gab, ließ Astrid die Frage in der Luft hängen, indem sie ihn schweigend ansah. Jack schluckte und versuchte, den Blick abzuwenden.
    Nach einer Weile fragte sie leise: »Mit Caine stimmt was nicht, hab ich Recht?«
    Jacks Widerstand bröckelte, aber nicht seine Vorsicht. Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Er kann Dinge tun. Er kan n …«
    »Jack! Da bist du ja.«
    Jack und Astrid fuhren zusammen.
    Diana nickte Astrid freundlich zu. »Ich hoffe, deinem kleinen Bruder geht es wieder gut. Als ihr so schnell hinausgelaufen seid, dachte ich, ihm sei

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