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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Blicke schwenkten zu Computer-Jack. Er schluckte, deutete ein Nicken an, schob seine Brille hoch und wurde knallrot.
    »Das alles braucht Zeit, aber gemeinsam schaffen wir es.« Caine unterstrich seine Zuversicht, indem er mit der geballten Faust in die linke Handfläche klatschte. »Also, abgesehen von einem Sheriff, der dafür sorgt, dass die Regeln eingehalten werden – dafür wäre Drake Merwin geeignet, immerhin ist sein Vater Leutnant bei der Autobahnpolize i –, benötigen wir einen Feuerwehrchef. Ich schlage Sam Temple vor. Nach allem, was vorhin über seinen Einsatz bei dem Brand erzählt wurde, ist er die beste Wahl. Findet ihr nicht?«
    Einige nickten zustimmend.
    »Er will dich unter seine Fittiche nehmen«, flüsterte Astrid, »weil er weiß, dass du ihm Konkurrenz machst.«
    »Du traust ihm nicht«, erwiderte Sam ebenfalls flüsternd. Das war eine Feststellung.
    »Er manipuliert. Das heißt nicht, dass er schlecht ist. Vielleicht ist er sogar ganz okay.«
    »Sam hat den Eisenwarenladen und die Kita vor dem Feuer gerettet«, meldete sich Mary zu Wort. »Und beinahe auch das kleine Mädchen. Da wir gerade davon reden, es muss begraben werden.«
    »Richtig«, erwiderte Caine. »In Zukunft bleibt uns das hoffentlich erspart, doch es stimmt, jemand muss die Toten begraben. Außerdem brauchen wir eine Person, die sich um die Kranken kümmert. Und die Kleinen müssen auch betreut werden.«
    »Mary hat sich seit der FAYZ ganz toll um die Kleinen gekümmert«, meldete sich Dahra Baidoo zu Wort. »Sie und ihr Bruder John.«
    »Ja, aber wir brauchen dringend Hilfe«, warf Mary rasch ein. »Wir kommen kaum noch zum Schlafen. Wir haben keine Windeln mehr und keine Vorräte un d …« Sie seufzte. »Es fehlt an allem. John und ich kennen die Kinder und sind inzwischen ein eingespieltes Team. Aber wir brauchen eine Menge Hilfe.«
    Tränen sammelten sich in Caines Augen. Er eilte zu Mary, zog sie auf die Beine und legte ihr den Arm um die Schultern. »Du bist ein wunderbarer Mensch, Mary. Du und dein Bruder, ihr könnt von jetzt a n … Wie viele Leute braucht ihr?«
    Mary dachte kurz nach. »Vielleicht noch vier andere.« Dann fügte sie schon selbstbewusster hinzu: »Tatsächlich benötigen wir vier am Vormittag, vier am Nachmittag und noch mal vier für die Nacht. Und wir brauchen Windeln und Milchpulver. Außerdem müssen wir anderen sagen können, dass sie bestimmte Dinge für uns auftreiben sollten – zum Beispiel Essen.«
    Caine nickte. »Die Kleinen sind unsere größte Verantwortung. Mary, du und John, ihr seid ab sofort berechtigt, die nötigen Leute abzukommandieren. An Vorräten bekommt ihr, was ihr haben wollt. Sollte sich irgendjemand weigern, sagen ihm Drake und seine Leute, also auch Captain Orc, wo’s langgeht.«
    Mary strahlte vor Dankbarkeit.
    Nicht so Howard.
    »Wie war das? Soll das heißen, dass Orc jetzt für den da arbeitet?« Er zeigte auf Drake, der bloß ein verächtliches Haifischgrinsen aufsetzte. »Wir arbeiten für niemanden. Captain Orc ist niemandem unterstellt und befehlen lässt er sich schon gar nichts.«
    Sam beobachtete, wie Caines hübsche Gesichtszüge eine Sekunde lang von eiskalter Wut verzerrt wurden.
    Orc musste das auch bemerkt haben, denn er stand auf, und Cookie tat es ihm nach. Sie nahmen ihre Aluschläger in beide Hände. Immer noch lächelnd trat Drake zwischen sie und Caine.
    Diana behielt seltsamerweise Sam im Auge, als ginge Orc sie nichts an.
    Caine seufzte, hob die Hände und strich sich die Haare nach hinten. In diesem Augenblick ging ein Rumpeln durch den Boden und brachte die Kirchenbänke zum Wackeln – ein leichtes Erdbeben, nichts Ungewöhnliches.
    Alle sprangen auf. Sie wussten, wie sie sich bei einem Erdbeben zu verhalten hatten.
    Als Nächstes war ein Reißen zu hören und gleich darauf das Ächzen von berstendem Holz und das Kreischen von sich biegendem Stahl: Das riesige Kreuz an der Wand hinter dem Altar löste sich aus seiner Verankerung, als würde es von einem unsichtbaren Riesen gewaltsam herausgerissen.
    Niemand rührte sich.
    Gips und Staub rieselten auf den Altar.
    Das fast vier Meter hohe Kreuz kippte nach vorne, dann stürzte es wie ein gefällter Baum herab.
    Als es fiel, ließ Caine seine Hände sinken. Seine Miene war unerbittlich, hart und zornig.
    Das Kreuz schlug mit einer solchen Wucht in die erste Bankreihe ein, als wären zwei Autos auf der Autobahn ineinandergeprallt.
    Orc und Howard sprangen noch rechtzeitig zur Seite, Cookie

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