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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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in den Blutkreislauf des Kojoten gelangt war.
    Lana blickte lange auf den Kopf der Schlange. Es war zweifellos eine Schlange. Und dennoch war sie überzeugt davon, dass dieses Tier an ihr vorbeigeflogen war.
    Sie beschloss, nicht mehr darüber nachzudenken. Und das raue Flüstern wollte sie auch schnellstmöglich vergessen. Es gab keine fliegenden Schlangen und flüsternden Riesenkojoten. Menschen, die an so was glaubten, wurden als verrückt bezeichnet.
    »Opa war offenbar doch nicht der große Wüstentierexperte«, murmelte sie.

Neunzehn
    132 Stunden, 46 Minuten
    »Du musst den Typ nicht mögen, trotzdem macht er seine Sache gut.« Quinn war im Begriff, an die dritte Haustür an diesem Morgen zu klopfen. Er, Sam und ein Coates-Mädchen namens Brooke bildeten den »Suchtrupp drei«.
    Es war Tag acht der FAYZ. Der fünfte Tag, seit Caine das Kommando übernommen hatte. Der zweite Tag, seit sich Sam und Astrid neben einem frischen Grab geküsst hatten.
    Caine hatte zehn Suchtrupps organisiert, die die Stadt systematisch durchkämmten. Jedem Trupp war ein Wohngebiet zugewiesen worden, in dem sie jedes einzelne Haus betreten und dafür sorgen sollten, dass der Herd, die Klimaanlage und der Fernseher ausgemacht waren, keine Lichter brannten und nur die Beleuchtung auf der Veranda eingeschaltet war. Sie sollten automatische Bewässerungssysteme außer Betrieb setzen und Warmwasserboiler abdrehen.
    Geräte, die sie nicht durchschauten, kamen auf eine Liste, damit Edilio sich später darum kümmerte. Edilio schien der geborene Mechaniker zu sein. Er lief von Haus zu Haus, hatte einen Werkzeuggürtel umgeschnallt und wurde von zwei Coates-Schülern begleitet.
    Außerdem sollten die Trupps nach kleinen Kindern suchen, Babys, die in ihren Gitterbetten gefangen oder aus anderen Gründen allein zurückgeblieben waren.
    In jedem Haus erstellten sie Listen mit nützlichen Gegenständen wie Computern und gefährlichen Dingen wie Waffen oder Drogen. Sie mussten aufschreiben, wie viel an Essbarem vorhanden war, und alle Medikamente für Dahras Krankenstation einsammeln. Windeln und Milchpulver wurden zur Kita gebracht.
    Es war ein guter Plan. Eine gute Idee.
    Caine hatte gute Ideen, keine Frage. Computer-Jack hatte er damit beauftragt, ein Notkommunikationssystem einzurichten. Jack hatte im Rathaus, der Feuerwehrzentrale, der Kita und in dem verlassenen Haus, in dem sich Drake einquartiert hatte, Kurzwellensender aufgestellt.
    Gegen Orc hatte Caine jedoch nichts unternommen. Sam war zu ihm gegangen und hatte ihn dazu aufgefordert.
    »Was soll ich denn tun?«, hatte Caine gefragt. »Bette hielt sich nicht an die Regeln und Orc ist ein Sheriff. Es war für alle Beteiligten tragisch. Orc fühlt sich schrecklich.«
    Orc trieb sich also weiterhin in den Straßen von Perdido Beach herum. Soweit Sam wusste, klebte Bettes Blut immer noch an seinem Baseballschläger. Und die Furcht vor dem Sheriff und seinen Helfern hatte sich um das Zehnfache gesteigert.
    »Bringen wir es hinter uns.« Sam wollte sich in Brookes Anwesenheit auf keine Diskussion über Caine einlassen. Er ging davon aus, dass die Zehnjährige ein Spitzel war. Außerdem war er so schon schlechter Laune, denn unter den Häusern ihres Wohngebiets befand sich auch sein eigenes.
    Quinn pochte an die Tür, dann schellte er. »Niemand da.« Er probierte, den Türknauf zu drehen. Verriegelt. »Okay, her mit dem Hammer!«
    Quinn hob den Vorschlaghammer hoch und ließ ihn knapp unterhalb des Knaufs gegen das Holz sausen. Es zersplitterte und Quinn konnte die Tür aufstoßen.
    Heftiger Gestank schlug ihnen entgegen.
    Quinn versuchte, einen Witz zu reißen: »Mann, was ist denn hier gestorben?«
    Der Witz ging daneben. Gleich über der Schwelle, mitten auf dem Holzboden, lag ein Schnuller. Sie starrten ihn an.
    »Nein, nein! Das kann ich nicht«, stieß Brooke hervor.
    Sie blieben wie angewurzelt auf der Veranda stehen. Doch die Tür zu schließen und unverrichteter Dinge zu gehen, brachten sie auch nicht fertig.
    Brookes Hände zitterten wie Espenlaub.
    Sam ergriff sie und hielt sie fest. »Ist ja gut. Du musst da nicht rein.«
    Brooke war pummelig, hatte unzählige Sommersprossen im Gesicht und rötliche Haare, die ihr wie Stroh vom Kopf abstanden. Sie trug die Coates-Uniform und hatte bis jetzt völlig unscheinbar gewirkt. Sie machte keine Scherze, alberte nicht herum und erfüllte bloß ihre Aufgabe: Sam zu folgen.
    »Es ist nur, nach Coate s …«
    »Was war in Coates?«
    Brooke

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