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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Wärme zu entziehen schien und ihre Adern mit Eiswasser füllte.
    Ihr war kalt. Durch und durch kalt.
    Alles in ihr schrie nach Flucht. Sie konnte aber nicht rennen, schaffte es körperlich nicht. Es war, als hätte sie keinen eigenen Willen mehr und gehorchte einer Kraft, die sie vorwärtszog.
    Patrick hielt es irgendwann nicht mehr aus. Er kehrte um, bahnte sich einen Weg durch die Kojoten und raste davon.
    Sie wollte ihn rufen, über ihre tauben Lippen kam jedoch kein Laut.
    Es ging immer tiefer und tiefer. Wurde kälter und kälter.
    Das Licht der Taschenlampe ließ nach. Lana bemerkte, dass die Höhlenwände einen schwachen Grünschimmer angenommen hatten.
    Jetzt war es ganz nah. Was auch immer es war.
    Die Taschenlampe entglitt ihren klammen Fingern.
    Etwas zog ihre Pupillen nach oben. Ihre Beine gaben nach und sie sackte zusammen, schlug mit den Knien auf den spitzen Steinen auf, ohne sich dessen bewusst zu sein.
    Lana verharrte halb blind in dieser knienden Haltung. Eine donnernde Stimme ertönte in ihrem Kopf. Ihr Rücken bog sich krampfhaft durch und sie fiel auf die Seite. Jeder Nerv, jede Zelle in ihrem Körper schrie vor Schmerz. Es fühlte sich so an, als würde sie bei lebendigem Leib in kochendes Wasser getaucht werden.
    Wie lange sie diese schrecklichen Qualen durchlitt, würde sie nie erfahren.
    Und an das, was sie hörte, würde sie sich nicht erinnern können.
    Später würde sie wieder zu sich kommen, aber erst nachdem sie von zwei Kojoten aus der Höhle gezerrt worden war.
    Sie schleppten sie aus dem Stollen.
    Und warteten geduldig ab, ob sie leben oder sterben würde.

Achtundzwanzig
    123 Stunden, 52 Minuten
    Das Boot folgte dem Bogen der FAYZ-Wand aufs offene Meer hinaus und danach wieder zur Küste zurück.
    Es gab keine Öffnung.
    Die Sonne ging bereits unter, als sie im Norden an den kleinen Privatinseln vorbeifuhren. Am Ufer einer der Inseln lag eine prachtvolle weiße Jacht, die dort gestrandet sein musste. Sam überlegte kurz, ob sie den Umweg machen und sich die Jacht näher ansehen sollten, entschied sich aber dagegen. Er war entschlossen, die gesamte Barriere zu erkunden. Wenn er schon wie ein Goldfisch im Aquarium gefangen war, wollte er wenigstens das ganze Becken erforschen.
    Die Wand stieß mitten im Stefano Rey Nationalpark wieder auf die Küste. Mit seinen zerklüfteten Felsen und steil ins Meer fallenden Klippen, die in das goldene Licht der untergehenden Sonne getaucht waren, glich der Küstenstreifen vor ihnen einer uneinnehmbaren Festung.
    »Das ist schön«, sagte Astrid.
    »Mir wäre hässlich und eine Stelle zum Landen lieber«, erwiderte Sam.
    Schließlich erspähten sie einen winzigen v-förmigen Sandstreifen, der keine vier Meter lang und gerade einmal zwei Meter breit war. Mit etwas Glück würde Sam das Boot in die kleine Bucht steuern können. Lange würde es nicht mehr halten, dann müssten sie ohnehin zu Fuß weitergehen, ohne Karte und am unteren Rand einer zwanzig Meter hohen Klippe.
    »Haben wir noch Benzin, Edilio?«
    Edilio schob einen Stab in den Tank und zog ihn wieder heraus. »Nicht mehr viel. Vielleicht noch einen halben Zentimeter.«
    »Okay. Das war’s. Zurrt eure Schwimmwesten fest.«
    Sam schob den Gashebel hoch und peilte die Bucht an. Er musste die Geschwindigkeit halten, wenn er verhindern wollte, dass das Boot gegen die zu beiden Seiten aufragenden Felsen geschleudert wurde.
    Als es auf dem Sand auflief, blieb es mit einem Ruck stehen. Astrid verlor das Gleichgewicht und taumelte gegen Edilio. Pete konnte nicht dazu gebracht werden, von Bord zu gehen oder auch nur die Existenz der anderen zur Kenntnis zu nehmen. Sam, der befürchtete, er könnte jeden Moment ausrasten und ihn würgen oder teleportieren oder auch nur zu kreischen anfangen, hob ihn kurzerhand über die Reling und trug ihn an Land.
    Edilio folgte ihm und nahm den Notfallkasten mit. Er enthielt eine Handvoll Wundpflaster, zwei Leuchtgeschosse und einen Kompass.
    »Wie kriegen wir Pete den Berg hoch?«, fragte Sam. »Der Aufstieg ist nicht besonders schwierig, abe r …«
    »Er kann klettern«, antwortete Astrid.
    Der kleine Pete konnte nicht nur klettern, er hätte Astrid auf dem Weg hinauf sogar beinahe überholt. Sie erreichten den oberen Rand der Klippe, als es schon dunkel war. Auf einem Rasenstreifen unter hohen Kiefern hielten sie schließlich an und ließen sich erschöpft niedersinken. Sie hatten bei dem anstrengenden Aufstieg sämtliche Pflaster aus Edilios Notfallkasten

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