Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
überrascht
wurde. Er schilderte uns die Fernsehbilder. Er fragte auch, ob wir etwas von
unseren Kollegen aus New York gehört hätten. Mein damaliger Arbeitgeber hatte
Büros im World Trade, Center und unsere Firmen-Zentrale lag unmittelbar neben
dem World Trade Center. Wir hatten nichts gehört und das machte das Ganze
irgendwie nur noch schlimmer.
Per
E-Mail hielt ich Simone weiterhin auf dem Laufenden. Die nächste Horrormeldung
traf ein - die ersten Menschen sprangen vom brennenden World Trade Center in
den Tod. Dann brach der erste Turm zusammen und riss alles mit sich in die
Tiefe. Fassungslos waren wir schon gewesen, aber das hier ….
Uns
fehlen bis heute die Worte, um die Stunden am 11. September 2001 zu
beschreiben.
Unser
damaliges Produkt, ein Internet basiertes Instrument für die Finanzindustrie,
bot auch aktuelle Finanzkurse und –nachrichten an. Auf einmal merkten wir, dass
keine Updates mehr reinkamen. Was war passiert?
Zu
dem Zeitpunkt war es uns noch nicht ganz klar, aber später wussten wir, dass
durch den Einsturz des World Trade Centers a) die Firma, die uns mit Daten
versorgte, gerade zerstört worden war (bzw. deren Niederlassung dort in New
York City) und b) dass die großen Datenleitungen in New York durch den Einsturz
des World Trade Centers zerstört worden waren. Diese Datenleitungen sorgten
normalerweise für den Datenstrom zu unserem Produkt, und ein großer Network Hub
befand sich unterhalb des World Trade Centers.
Jetzt
hörten wir gerade, wie der 2. Turm des WTCs einstürzte bzw. wie die Reporter
dies berichteten!
.
.
.
Die
Welt hatte sich verändert. 1997 waren Simone und ich das letzte Mal auf der
Aussichtsplattform oben auf dem World Trade Center gewesen und das sollte jetzt
alles nicht mehr da sein?! Ich konnte es noch nicht begreifen.
Die
weiteren Nachrichten über die 3. Maschine und das Pentagon und die 4. Maschine,
die in Pennsylvania abgestürzt war, nahmen wir wie in Trance auf. Es war wie
ein böser Traum, der einfach immer schlimmer wurde. Wir hatten immer noch nichts
von unseren Kollegen aus New York gehört, und jetzt nach dem Einsturz der
beiden Türme wussten wir noch nicht mal, ob unsere Firmenzentrale noch
existierte. Zu dem Zeitpunkt wussten wir nicht, ob die Türme zu irgendeiner
Seite gefallen waren und so andere Gebäude unter sich begraben hatten.
Vielleicht hatten wir schon gar keinen Arbeitgeber mehr.
Unser
Chef kam ins Büro und gab uns ein Update über das, was er im Fernsehen gesehen
hatte. Man merkte ihm an, dass auch er sehr tief getroffen war und dass auch er
mit dem Gedanken spielte “Was wäre, wenn unsere Firmenzentrale ausgelöscht
wäre?”. In einer kurzen Krisensitzung besprachen wir, was wir wussten und wie
wir von hier aus weiter vorgehen würden. Dann kam eine E-Mail von einem unserer
Vorstandsmitglieder herein die an alle Mitarbeiter adressiert war.
“Folks,
I am praying all of you and your entire teams are safe. Could you please
verify all your team and send me an e-mail. Also, if there is anything I can do
to help, please let me know.
I
missed my train to Hoboken this morning that would have put me on the scene and
took the next train to Penn Station. On the way the first crash occured - when
I arrived at Penn I took the next train to Newark and planned to go into the
Office. But on the way, we saw the second crash and I just kept on going to
get home. Please stay very safe in the time of awesome crisis."
Übersetzung:
Leute,
ich bete darum, dass Ihr und Euer Team sicher seid. Bitte überprüft Euer Team
und schickt mir eine E-Mail als Rückmeldung! Wenn ich irgendwie helfen kann,
sagt bitte Bescheid.
Ich
habe heute Morgen meinen Zug in die Stadt nach Hoboken verpasst und habe daher
einen Zug später zur Penn Station genommen. Auf dem Weg dahin geschah der erste
Einschlag. An der Penn Station nahm ich dann den Zug nach Newark und der zweite
Einschlag passierte während dieser Zeit und so fuhr ich zurück nach Hause.
Bitte versucht, während dieser Krise an einem sicheren Ort zu bleiben.
Ende
Übersetzung
Jetzt
muss man noch hinzufügen, dass dieses Vorstandsmitglied eigentlich
normalerweise zu der Uhrzeit des ersten Flugzeugeinschlages in der U-Bahn
Station ankommt, die im World Trade Center lag, um von da ins Büro zu gehen.
Durch den glücklichen Umstand, dass sie den Zug verpasst hatte und spät dran
war, entging sie der direkten Katastrophe.
Wow!
Irgendwie endlich mal eine gute Nachricht, aber auch
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