Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
standen.
Die
Solidaritätsmitteilungen auch aus Deutschland fanden wir sehr gut und freuten
uns darüber. Nach ein paar Tagen mussten wir aber zu unserem Entsetzen sehen,
dass es in Deutschland nicht nur Solidarität gab, sondern eiskalt auch Applaus
für die Tat der Terroristen. Manches Statement, das wir lasen, sprach sogar mit
Genugtun davon, wie sehr man es den Amerikanern gönnte, dass ihnen so etwas
passiert war. Da wurde einem richtig schlecht, als man so etwas lesen musste.
Zum Glück war dies nur ein kleiner Teil der Meinungen, die wir aus Deutschland
hörten, aber es gab uns schon sehr zu denken, dass so ein Gedankengut dort
auftauchte. Wie sehr muss jemand hassen, um in so einer Situation auch noch mit
Schadenfreude auf so etwas zu reagieren? Auch Bilder aus den
Palästinenser-Gebieten, dem Irak und aus dem Nahen Osten zeigten jubilierende
Menschen, die sich am Leid Amerikas freuten. Man muss Amerika ja nicht mögen,
aber so wenig Achtung vor Menschenleben generell …. - unverständlich!
Das
Leben ging weiter. Jetzt kamen dann die Anthrax-Attacken (Milzbrand-Briefe) und
weitere Terrorwarnungen in den Alltag. Simone hatte eigentlich Weihnachten nach
Deutschland fliegen wollen, aber so langsam regten sich bei ihr Zweifel, ob sie
es wirklich tun sollte.
Je
mehr Zeit verging, desto weniger wollte sie Weihnachten in Deutschland
verbringen und sich dem Risiko eines Fluges aussetzen, und so entschieden wir
uns, den Flug zu stornieren. Zum Glück wurde uns der volle Flugpreis erstattet,
weil die Fluggesellschaften sehr kulant waren und Verständnis für die Ängste
der Fluggäste aufbrachten.
Aufgrund
der ganzen Vorgänge, die jetzt bezüglich der Terroristen ans Tageslicht kamen,
überprüften wir auch unseren Visa-Status (Green Card) und mussten mit
Erschrecken feststellen, dass wir aufgrund einer Falschinformation, der
Einwanderungsbehörde hätten mitteilen müssen, dass wir mittlerweile in
Highlands Ranch lebten und umgezogen waren – dies aber nicht getan hatten.
Zuvor war uns eigentlich gesagt worden, dass Green-Card-Inhaber ähnlich den
US-Bürgern keiner Meldepflicht unterliegen, aber das war leider falsch. Man
muss der Einwanderungsbehörde innerhalb von 10 Tagen nach Umzug seinen neuen
Wohnort mitteilen.
Super!
Genau die richtige Zeit, um so etwas auszubügeln. Die INS stand wegen der
Terroristen-Visa unter Druck, und wir hatten die bestehenden
Einwanderungsvorschriften nicht ganz eingehalten (unwissentlich, aber Unschuld
schützt vor Strafe nicht, wie es so schön heißt).
Wir
füllten die notwendigen Formulare aus und setzen einen ausführlichen Brief mit
den notwendigen Erklärungen auf. Dann ging alles an die INS
(Einwanderungsbehörde).
Halloween
2001
Wir
hatten ein paar Freunde eingeladen und wollten so einen schönen Halloween-Abend
verbringen. Normalerweise ziehen zu Halloween die Kids von Haus zu Haus durch
die Straßen und sammeln Süßigkeiten. In den Jahren zuvor war immer recht viel
los gewesen, aber dieses Jahr – so ruhig war es noch nie. Ganze 2 Kinder
schauten vorbei. Nach 2 Stunden gaben wir es auf und gingen spazieren. Unsere
Nachbarn standen auch draußen und fragten uns, ob wir nicht deren Süßigkeiten
haben wollten. Lachend boten wir ihnen an, sie zu nehmen, wenn sie dafür unsere
Vorräte übernehmen würden.
Der
ruhige Abend war eben leider auch das Ergebnis des 11. Septembers und der
Anthrax/Milzbrand-Anschläge. Natürlich waren wir nicht in der Lage, all die
Süßigkeiten selber zu essen – sonst hätten wir diverse Pfunde zugenommen. So
hoben wir es halt für das nächste Jahr auf (Achtung: Scherz).
Mittlerweile
waren wir irgendwie reif für Urlaub und so buchten wir ein Wohnmobil für die
Woche nach Weihnachten. Wir wollten zu Michael und Kerstin, die in Page,
Arizona leben und sie besuchen. Das sind die beiden, die eine
Internet-Reiseagentur betreiben (siehe unser Buch “Good-Bye Deutschland – Mit
der Green Card nach Amerika” – dort haben wir die beiden schon mal kurz
vorgestellt). Auf diese Woche Urlaub freuten wir uns schon sehr. Allein das
Planen des Trips war eine Freude, weil man so auch von den ganzen Geschehnissen
der vergangenen Wochen abgelenkt wurde. Gebucht haben wir natürlich über
Michael selber und so auch aus erster Hand erfahren können, wie guter Service à
la USA aussehen kann. Danke!
Thanksgiving
verbrachten wir dieses Jahr bei Conni & Peter Tögel in Colorado Springs und
verputzen mit ihnen zusammen einen ‘kleinen’
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