Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
richtig
aufgefallen. Wie uns Michael in Page später erzählte, dürfen bei den Navajos
nur die Frauen Eigentum besitzen – nicht die Männer - und dass dies daher mit
zur Armut gewisser Schichten der Bevölkerung der Navajos beiträgt. Den Navajos
selber geht es auch gar nicht mal schlecht. Sie bekommen immer noch Gelder von
der US Regierung und durch entsprechende Verträge zum Beispiel auch mehrmals
jährlich kostenlose Turnschuhe von einer bekannten Sportschuhfirma.
Auf
nach Page – endlich Michael und Kerstin persönlich kennen lernen. Die beiden
waren ja etwas früher als wir ausgewandert und hatten sich in Page, AZ
niedergelassen. War doch mal interessant, sich so mit weiteren Auswanderern zu
unterhalten.
Am
frühen Nachmittag erreichten wir Page und folgten der Wegbeschreibung, die
Michael uns gegeben hatte. Ohne Probleme fanden wir das sechseckige (!) Haus
der beiden. Das Haus war tatsächlich sechseckig mit einem kleinen Türmchen in
der Mitte (fast leuchtturmartig). Cool! Daneben stand ein riesiger Schulbus,
den Michael sich als Wohnmobil umgebaut hatte. Michael war mit den Kids
unterwegs und Kerstin hatte uns noch nicht erwartet. War uns doch ein wenig
peinlich, dass wir so früh auftauchten. Sorry, Kerstin. Beim nächsten Mal gehen
wir erst noch einen Kaffee trinken. ;-)
Wir
verbrachten 2-3 Tage in Page. Michael und Kerstin erzählten uns viel, wie es
sie in die USA verschlagen hatte und was sie hier jetzt so beruflich auf die
Beine gestellt haben. Die beiden haben ja keine Green Card, sondern nur ein
Investorenvisum und sind durch wesentlich härtere Zeiten gegangen als wir
selber.
Bewundernswert,
wenn man aber Menschen trifft, die genauso zielstrebig sind, wie man selbst,
und die dann auch das notwendige Glück hatten und ihr Ziel erreicht haben. Hier
noch mal der Hinweis auf die Webseite der Beiden:
http://www.destinationusa.net
- für USA Urlauber aus aller Welt mittlerweile einer der besten
Ansprechpartner.
Das
Wetter sah leider nicht so toll aus und wir hatten auf der Heimfahrt mit Schnee
zu rechnen. Mit Sommerreifen am Wohnmobil und den Rocky Mountains im Weg kein
leichtes Unterfangen. Wir fuhren also los und hatten die Wahl zwischen der
Südroute durch 4 Corners, Durango und dann über den Wolf Creek Pass oder die
Nordroute durch Utah zurück nach Colorado und dann über den Vail Pass und
Eisenhower Tunnel nach Hause. Wir fuhren bis Kayenta und entschieden uns dann
für die Nordroute, die uns auch durch das Monument Valley bringen sollte.
Monument
Valley – wo war es denn? Es musste doch hier sein?! Nichts. Wir konnten es
nicht sehen. Packen die Indianer das etwa im Winter weg oder war es die Schuld
der Wolken, die so tief hingen, dass wir mitten im Monument Valley das selbige
nicht sehen konnten?! Wahnsinn – die Straße war gut zu erkennen – keine
berauschende Sicht, aber nach rechts, wo sich die Türme des Monument Valley
befanden, konnten wir nichts erkennen. Die Wolken hingen so tief und dick über
dem Gebiet, dass es schon fast unheimlich war.
Wir
fuhren weiter und kamen durch Utah bis nach Grand Junction in Colorado. Dort
übernachteten wir wieder bei unserem Freund Wal-Mart. Trotz nicht gerade
touristischer Hochsaison waren wir nicht die einzigen Wohnmobilisten, die
diesen preiswerten Weg der Übernachtung gewählt hatten.
Am
nächsten Morgen standen wir früh auf - ein Schneesturm stand auf dem Programm.
Die Interstate 70 war mit Schnee gepackt, aber es hatte sich eine befahrbare
Spur ergeben und wir kamen gut vorwärts. Der Schnee lag 30-40 Zentimeter hoch
am Straßenrand, und wir kamen den Rocky Mountains immer näher. Immer höher
kletterten wir und kamen endlich nach Vail. Eine kurze Rast, bevor wir uns auf
den Anstieg zum Vail Pass machten. Wichtig war, den Schwung zu behalten und ja
nicht anzuhalten. Los ging's! Wir kamen ganz gut vorwärts, bis wir einen Truck
mit langem Flatbed Trailer vor uns sahen. Dem drehten die Räder bereits durch -
das Problem war, dass der Truck aufgrund der durchdrehenden Räder aus der Spur kam
und wir Gefahr liefen, dass er ins Rutschen geriet und so alle Spuren
blockieren würde. Hatten wir nicht 2-3 Meilen vorher das Schild gesehen, dass
Trucks nur mit Schneeketten weiter durften?! Was machte der hier also ohne
Schneeketten auf dem Highway? Wir wechselten auf die ganz linke Spur und ich
gab Vollgas, um ja noch mit dem Wohnmobil an diesem Truck vorbeizukommen.
Mühsam gewann das Wohnmobil an Fahrt und kämpfte sich an dem schlingernden
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