Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
Dollar zahlen will und eine Wartezeit von 3-4 Tage bis zur Registrierung
hätte oder aber ob ich $100 zahlen will und die Registrierung direkt erledigt
hätte. Die Wahl fiel mir nicht schwer - $ 100 und die Firma wäre direkt
eingetragen – was soll man da noch groß warten?! Nach insgesamt 15 Minuten
verließ ich das Büro des State of Colorado wieder – als „President“ der eigenen
Firma.
Weiter
ging es zur Stadt Denver wegen einer weiteren Business License – so dachte ich
zumindest. Dort angekommen fragte mich der Beamte ein paar Fragen (Anzahl der
Angestellten, ob ich nur Dinge per Internet vertreibe und ob es richtige Güter
oder ein Service wäre, etc.). Nachdem ich alle Fragen beantwortet hatte,
reichte er mir meinen Antrag einfach so zurück und sagte: “You don’t need this
kind of license! You’re all set. Good luck with your new business.”
(Übersetzung: Sie brauchen diese Lizenz gar nicht. Fertig. Viel Glück mit Ihrer
neuen Firma!”
Wow!
Cool! Das war alles? So unkompliziert hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Egal. Mir war es so sehr recht. Sparte mir Zeit und Geld.
Jetzt
wollte ich mich noch schnell um ein Bankkonto kümmern. Als USA-verrückter
Mensch fiel die Wahl sehr leicht – die US Bank hatte ganz günstige Konditionen
für ein Geschäftskonto und eine kleine Filiale liegt nur 2 Minuten von unserem
Haus entfernt. Bequemer geht es fast wirklich nicht mehr. Nach 20 Minuten in
der Bank war auch die Sache mit dem Konto erledigt. Jetzt ging es noch schnell
zum Post Office, um ein Postfach zu eröffnen. Auch dies war kein Problem.
Innerhalb eines halben Tages war es uns so gelungen, eine Firmengründung
durchzuziehen und die wichtigsten Dinge der Infrastruktur aufzubauen.
Seit
einigen Tagen bastelten wir auch mit Hilfe eines Freundes an unseren Webseiten.
Dies sollte sich noch bis Mitte/Ende Mai hinziehen. Die deutsche Webseite würde
zuerst online gehen – danach die US Seite.
Von
hier aus noch ein großes “Danke!” an Guido für seine Mithilfe. Ohne Dich wären
wir aufgeschmissen gewesen.
Mitte
Mai ging es dann los, und wir hatten auch direkt das Glück, ein paar Kunden zu
bekommen. Das motivierte! Wir wollten nicht allzu viel Geld ins Marketing
stecken, sondern die Sache langsam wachsen lassen. Wie bereits erwähnt – wir
hatten ja ein gutes Einkommen durch unsere normalen Jobs und mussten nicht
direkt von der eigenen Firma leben. (Anmerkung: Das Thema „Selbständigkeit“
wird später noch etwas ausführlicher behandelt.)
Jobs
Simone
war vor einigen Monaten ein neuer Manager vor die Nase gesetzt worden. Er
benahm sich wie ein ***** und die Arbeit fing an, ihr keinen besonderen Spaß
mehr zu machen. Simone begann, sich Gedanken über eine Zukunft außerhalb der
Gates Corporation zu machen. Neben dem schlechten Arbeitsklima kam eine
erhebliche Verschlechterung des täglichen Berufsverkehrs dazu, der die Fahrt
von und zur Arbeit sehr erschwerte. Sie war sich nicht sicher, ob sie das noch
ewig mitmachen wollte.
Man
lebt nur einmal und man sollte sich eigentlich nicht in eine Situation drängen
lassen, in der man sich nicht wohl fühlt. Ihre Gedanken gingen also dahin, dass
sie sich eine neue Stelle suchen würde. Ein ‘Problem’ war allerdings, dass im
Dezember ihre Eltern zu Besuch kommen würden, und dass sie gerne mit ihnen nach
Florida wollte. Nach langem hin und her entschieden wir uns, dass sie Ende
November für Anfang Dezember kündigen werde und sich dann Anfang 2003 eine neue
Stelle suchen wollte. Alles natürlich auch ein wenig abhängig davon, wie sich
die Wirtschaft hier in den USA entwickeln würde.
Während
des Sommers kam unsere Nachbarin Heidi auf Simone zu und fragte, ob sie
Interesse hätte, mit ihr auf ein paar Handwerksmessen selbst hergestellte
Produkte zu verkaufen. Vielleicht wäre man sogar in der Lage, das in ein
eigenes Geschäft überzuleiten. Klar, warum nicht, sagte sich Simone. Außerdem
kann man ein paar Dollar nebenbei ruhig gebrauchen. Also fingen sie an, sich
mit dem Herstellen von handgenähten Körben und ähnlichen Produkten zu
beschäftigen.
Gute
Arbeit und Leistung machen sich in Amerika eher bezahlt als in Deutschland.
Meine kontinuierlich gute Arbeit wurde auch weiter oben wahrgenommen. Ich
selber bekam unverhofft ein Angebot von unserem Vorstand (!) für einen gut
dotierten IT-Job in Maryland. Maryland? Hohe Luftfeuchtigkeit, viele Menschen
(sehr, sehr viele Menschen) - Corporate Crap und innerbetriebliche
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