Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
Polster ein
wenig auszubauen.
Da
unser Wohnmobil-Trip im Dezember/Januar ja nicht ganz so hundertprozentig
ausgefallen war, schickten wir ein Beschwerdeschreiben an Cruise America. Noch
während der Reise selber hatten wir auf Anraten Michaels per Telefon die Mängel
reklamiert und dies natürlich bei der Abgabe ebenfalls moniert, damit es in den
Akten stehen würde.
Unsere
Beschwerde wurde nicht abgeschmettert, sondern wir erhielten einen Gutschein
über $ 250 und ein nettes Entschuldigungsschreiben für das nächste Anmieten.
Noch waren wir uns nicht sicher, was wir wirklich machen würden, und so
behielten wir den Gutschein erst einmal. Er war ja übertragbar und vielleicht
würden wir ihn später mal bei eBay versteigern. Cash wäre uns zwar direkt lieber
gewesen, aber …!
Wir
machen uns selbstständig
Wie
bereits im ersten Buch beschrieben, spielten wir mit dem Gedanken, eventuell
eine eigene Firma zu starten.
Wir
beschäftigten uns ein wenig mehr mit diesem Gedanken. Erst mal sollte es kein
Sprung ins kalte Wasser werden, sondern wir wollten versuchen, es part-time
(also als Nebenbeschäftigung) zu probieren. So könnte das Geschäft in Ruhe
wachsen, ohne dass wir uns selber unter Druck setzen würden. Doch was genau
wollten wir denn machen? Da ich ja doch viel mit Computern arbeitete und mich
damit am Besten auskannte, wollten wir dieses Wissen nutzen.
Seit
vielen Jahren hatten wir ja auch eigene Webseiten im Internet, und da dies ein
etablierter Industriezweig ist, beschäftigten wir uns mit dem Gedanken des Web
Hostings und Web Designs. Ein Web Host ist jemand, der Webseiten für andere
Leute ins Internet stellt und ihnen so praktisch die Präsenz im Internet
ermöglicht. Wenn man eine Webseite im Internet aufruft, dann muss die ja
irgendwo auf einem Server sein und an das Internet angeschlossen sein.
Das
wäre etwas, was vom eigenen Büro von zu Hause aus betrieben werden kann - der
Kapitaleinsatz ist begrenzt und die laufenden Kosten gerade am Anfang sind
überschaubar. Ja, die Konkurrenz ist groß und mächtig, aber das schreckte uns
nicht ab. Dazu wollten wir Domain-Namen verkaufen. Domain-Namen sind die Namen
der Webseiten im Internet. Wer also zum Beispiel die Webseite seines
Fußballklubs aufruft, macht dies in der Regel durch die Eingabe von "www.",
des Vereinsnamens und der Länderendung ".de". Domain-Namen sind in
den USA wesentlich preiswerter und wesentlich einfacher in der Verwaltung, als
dies in Deutschland ist. Diesen Vorteil wollten wir für uns nutzen. Dazu
erstklassigen Customer Service - damit sollte sich auf dem deutschen Markt und
natürlich hier in den USA doch was zu machen sein.
Jetzt
ging die Suche nach einem Firmennamen los. Wir wollten in jedem Fall das Wort
USA im Namen haben - geht bei uns doch gar nicht anders. Nach einigem Hin und
Her und vielen Vorschlägen kam uns plötzlich die Idee: "Net Services
USA" - unter diesem Namen kann man nicht nur mit dem Internet verwandte
Sachen anbieten, sondern eigentlich alles Computerverwandte. Dies ließ uns auch
Spielraum für die Zukunft. Eine Namenssuche im öffentlichen Register des
Staates Colorado brachte keinen vergleichbaren oder ähnlich klingenden Namen
zutage.
Als
Erstes reservierten wir also den passenden Domain Namen. Diesen wollten wir nur
für den englischsprachigen Raum nutzen. Für die deutsche Seite hatten wir
bereits einen leicht merkbaren Namen in unserem Domain-Namen Bestand und eine
weitere Suche ersparte sich daher.
Eine
weitere Notwendigkeit war die Wahl der Firmenart. Sollten wir eine
Aktiengesellschaft gründen, als Einzelunternehmer fungieren oder vielleicht
eher etwas in Richtung einer GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung)? Die
steuerliche Behandlung war natürlich auch von Bedeutung und nach einigen
Nachforschungen entschieden wir uns für die Rechtsform einer LLC (Limited
Liability Company – grob vergleichbar mit einer deutschen GmbH).
Am
4. April 2002 fuhr ich nach Downtown Denver, um die Firma registrieren zu
lassen. Erst ging es zum State of Colorado. Ein Formular drei Mal ausfüllen –
das war es schon. Das hatte ich bereits zu Hause gemacht – man konnte sich
vorab alle notwendigen Formulare aus dem Internet herunterladen. Im Büro des
State of Colorado angekommen, zog ich eine Nummer und setzte mich hin, um
warten. Nach 5 Minuten war ich schon an der Reihe. Zack, Zack, Zack – schon war
die nette Dame durch das Formular ‘gehuscht’. Dann wurde ich gefragt, ob ich $
50
Weitere Kostenlose Bücher