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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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Mal war das Wochenende direkt nach dem ersten. Poolparty bei Christina Webster. Christina arbeitet mit Ash bei der Schülerzeitung. Einmal im Jahr wählen sie die besten düsteren Gedichte aus, die von Schülern eingereicht werden, die denken: ›Niemand versteht mich, ich bin in der Dunkelheit verloren, deshalb muss ich Ketten und viel zu viel Augen-Make-up tragen.‹ Für Ashs Geschmack ist Christina weder verloren noch düster genug und sie trägt auch zu wenig schwarzen Lidschatten.Aber sie hat einen großen Pool im Garten und Eltern, die sich nicht besonders für sie interessieren, sodass Christina jeden Sommer viele neue Freunde hat.
    Ash und ich tauchten gegen drei Uhr bei der Party auf. Joelle schälte sich sofort aus ihren Jeans, unter denen sie einen winzigen Bikini trug, und verlangte, wir sollten ihr beim Eincremen helfen (Joelle achtet peinlich darauf, nicht zu viel sonnenzubaden, weil das ihrer Meinung nach die Haut ruiniert). Zwei Mädchen cremten einen halb nackten Typen ein, der wie ein zukünftiger Filmstar aussah und sich auch so benahm. Wir waren binnen Sekunden von sage und schreibe achtzehn triefnassen Jungs in Bermudashorts umringt, die uns fragten, ob wir irgendetwas brauchten: Kaffee? Tee? Oder mich? Haha!
    Joelle klimperte mit den Wimpern, und Ash verdrehte die Augen, während ich mich suchend nach Luke umsah. Ich konnte es kaum erwarten, ihn wiederzusehen, und war fest davon überzeugt, dass ich hyperventilieren und auf der Stelle tot umfallen würde, wenn er nicht kam. Und dann kam er plötzlich aus dem Pool geklettert, und ich dachte, ich würde gleich hyperventilieren und tot umfallen. Er trug eine leuchtend orange Badehose, die perfekt zu seinem goldbraunen Teint (offenbar glaubte er nicht, dass Sonnenbaden der Haut schadete) und dem sommerblonden Haar passte. Sein nicht zu großer und nicht zu kleiner Körper war ohne ein Gramm Fett und muskulös. Außerdem hatte er dieschönsten Bauchmuskeln im ganzen Universum, die sich von seiner fast haarlosen Brust bis zum Gummiband seiner Badehose erstreckten. Luke strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Ich wäre beinahe ohnmächtig geworden, als ich sah, dass die zarte Innenseite seiner Arme ein Hauch heller war als der Rest.
    Ich spürte, wie mich jemand unsanft in die Seite boxte. »Hör auf ihn anzustarren«, zischte Ash. »Du siehst aus, als könntest du dich kaum noch zurückhalten.«
    »Kann sie auch nicht«, sagte Joelle. »Ihr habt vergessen, eine Stelle auf meiner Schulter einzucremen. Das spüre ich.«
    »Dann mach’s dir doch selber«, sagte Ash und warf die Flasche mit Sonnenmilch neben Joelles Liegestuhl. »Oh, das hört sich an wie aus einem Porno.«
    »Hat hier jemand was von Porno gesagt?«, meldete sich einer der achtzehn Jungs.
    »Ja«, sagte Ash. »Der läuft gerade auf dem Grund des Swimmingpools. Warum tauchst du nicht danach?«
    »Was weißt du denn schon von Pornos, junges Fräulein?«, sagte Joelle. Sie hob die Hand und winkte Luke zu. Luke winkte zurück.
    »Nicht winken«, flüsterte ich.
    »Warum nicht?«, flüsterte Joelle zurück. »Willst du nicht, dass er herkommt?«
    »Nicht so laut«, sagte ich.
    Joelle hörte nicht auf mich. Sie winkte Luke noch einmal zu und bedeutete ihm, zu uns zu kommen. »Schnell, Audrey. Zieh dein T-Shirt aus, damit er deinen neuen Bikini sehen kann.«
    »Joelle!«
    Wieder einer der achtzehn: »Ja, Audrey. Zieh dein T-Shirt aus!«
    »Mein Gott«, sagte Ash. Sie trug ein ärmelloses Shirt und abgeschnittene Jeans, mit der sie auch schwimmen ging.
    »Warum soll er denn ihren Bikini nicht sehen?«, wollte Joelle wissen. »Immerhin habe ich ihn mit ihr zusammen ausgesucht.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich will, dass überhaupt jemand meinen Bikini sieht«, sagte ich.
    Die achtzehn: »Wir wollen ihn sehen!«
    »He, ihr Weicheier! Zieht gefälligst Leine und lasst uns in Ruhe, verstanden?«, schnauzte Ash. Wenn Ash andere Leute anschnauzte, gehorchten sie meistens. Die Jungs zogen murrend ab.
    Ich kam gar nicht dazu, mein T-Shirt auszuziehen, selbst dann nicht, wenn ich es gewollt hätte. Als die achtzehn endlich weg waren, stand Luke am Ende meines Liegestuhls.
    Joelle legte die Hand über die Augen und blinzelte zu ihm hoch. »Hallo, Luke. Was gibt’s Neues?«, erkundigte sie sich fröhlich, als wären sie die dicksten Freunde.
    »Hallo, Joelle. Nicht viel«, sagte er. Er nickte Ash zu. »Und du? Irgendwelche neuen Piercings?«
    Ash lächelte. »Heute nicht.«
    »Ich glaube,

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