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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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war nichtklar, dass er das auch so sehen würde. Man musste mit jemandem zusammen sein, um fallen gelassen zu werden. Dachte er vielleicht … ???
    »Wie konnte ich dich denn fallen lassen, wo wir doch gar nicht richtig zusammen waren?«, sage ich.
    »Wir haben was ganz Bestimmtes getan«, murmelt er kaum hörbar.
    Ich traue kaum meinen Ohren. Genau das hatte ich auch zu Ash gesagt. »Was?«
    »Vergiss es«, sagt er. »Ich verschwinde jetzt.« Er stakst davon. Seine Baseballschuhe klicken auf dem Boden.
    »Warte«, sage ich und laufe ihm hinterher. Ich packe ihn am Arm. »Wenn du gedacht hast, dass wir … Warum hast du dann nichts gesagt? Warum hast du mit all den anderen Mädchen rumgemacht?« Ich kann nichts dagegen machen, meine Augen füllen sich mit Tränen. Plötzlich verstehe ich, warum Ash so lange verletzt war.
    Er reißt sich von mir los. »Was denn für Mädchen?«
    »Na all die anderen Mädchen«, sage ich. »Bei jeder Party, auf der wir waren, hast du mit jedem verdammten Mädchen im Raum geflirtet.«
    »Aber das ist doch harmlos. Das sind doch einfach nur Freunde.«
    »Klar«, sage ich.
    »Außerdem unterhalte ich mich gern mit anderen Leuten. Und mit Mädchen. Das heißt noch lange nicht, dass ich irgendetwas mit ihnen gemacht habe. Zumindest nicht nachdem ich es wusste.«
    »Nachdem du was wusstest?«
    Er atmet heftig und antwortet, ohne mich anzusehen: »Nicht nachdem ich wusste, dass du dich ernsthaft für mich interessierst. Bei der Poolparty, als du mir zum Auto nachgelaufen bist. Ab diesem Tag war ich nur mit dir zusammen.« Er scheint nicht besonders froh darüber zu sein.
    Ich schüttle den Kopf. »Aber in der Schule hast du nie mit mir geredet. Du hast mit Müh und Not ein ›Hey‹ über die Lippen gebracht, wenn du mir im Flur begegnet sind. Es war, als würde ich nicht existieren.«
    »Ich habe nicht mit dir geredet, weil du nicht mit mir geredet hast! Wenn ich nur zwei Worte zu dir gesagt habe, hast du ein Gesicht gemacht, als müsstest du dich gleich übergeben. Du konntest nicht schnell genug abhauen. Und bei den Partys dachte ich immer, du würdest mir aus dem Weg gehen. Ich dachte, du wolltest nichts Ernstes. Was hätte ich denn tun sollen? Dir nachlaufen wie dieser durchgeknallte Chillman?«
    Nein, so sehr kann ich mich nicht getäuscht haben. Das kann nicht sein. Ich hole tief Luft. »Und was ist mit Pam Markovitz?«
    »Was soll mit ihr sein?«
    »Warum hast du mit ihr geschlafen?«
    » Was ?!«
    »Du hast mich genau verstanden.«
    »Jetzt weiß ich wirklich, dass du spinnst. Ich hatte nichts mit Pam Markovitz.«
    »Lügner«, sage ich.
    »Wer hat dir das erzählt? Etwa Pam? Wer weiß mit wie vielen Typen die schon –«
    »Erzähl mir nichts von Pam«, sage ich. »Du kennst sie doch überhaupt nicht. Sie hat es mir nicht erzählt.«
    »Wer dann?«
    Ich sage nichts. Ich sehe nicht Luke im Schulflur, ich sehe Jessica Bergers Keller vor sechs Monaten, zwei Wochen vor Halloween. Ich sehe, wie Ash mit Nardo redet und aussieht, als würde sie ihren linken Arm hergeben, wenn sie ihn loswürde. Ich sehe Cindy Terlizzi und Joelle und Ray Dale und all die anderen. Aber ich sehe weder Luke noch Pam Markovitz. Panik steigt in mir hoch. Er redet mit ihr, er ist mit ihr zusammen, sie weiß, was sie tun muss, sie hat keine Angst, es gefällt ihr, sie ist besser als ich, sie hat es schon oft gemacht. Und dann höre ich Chilly, der mir ins Ohr raunt: ›Suchst du deinen Freund? Der ist gerade beschäftigt. Rate mal, mit wem. Da kommst du nie drauf oder doch? Warte, sie kommen bestimmt gleich wieder runter.‹ Und dann kommen sie tatsächlich. Zuerst Pam und dann Luke, direkt hinter ihr. Sie wirft ihre Haare zurück und sagt etwas zu ihm. Er grinst von einem Ohr zum anderen. Ich sehe, wie ich mein Getränk auf den Tisch stelle und den ganzen Weg zu Fuß nach Hause gehe.
    Luke hat seinen Handschuh auf den Boden fallen lassen und packt mich an den Schultern. »He!«, sagt er. »Wer hat dir gesagt, dass ich mit Pam zusammenwar? Wer?« Er schüttelt mich sanft. Am liebsten hätte ich mich zusammengerollt wie ein Igel.
    Ich blicke auf den Boden, wo seine Schuhe lauter kleine Erdklumpen hinterlassen haben. »Chilly.«
    Er lässt mich los. »Chillman hat dir das gesagt.«
    Ich nicke.
    »Der Typ, der das Foto von uns gemacht hat und es an jedes Handy im Umkreis von 100 Meilen geschickt hat.«
    Ich nicke wieder.
    »Und du hast ihm geglaubt?«
    Ich spüre den Druck seiner Hände auf meinen Armen. Wenn ich

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