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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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noch einmal nicken muss, bricht er mir bestimmt das Genick.
    Luke bückt sich nach seinem Handschuh und schlüpft mit der linken Hand hinein. »Du hast geglaubt, was dir dein Psycho-Exfreund erzählt hat, ohne mich zu fragen, ob es stimmt.« Er stößt mit der Faust in den Handschuh. »Da frage ich mich, wer von uns beiden als Baby mal auf den Kopf gefallen ist?«
    Dann dreht er sich um und lässt mich einfach stehen.

Liebeshammer
    Es ist Anfang Oktober, später Samstagabend. Ich bekomme eine Nachricht.

    Direktnachricht von
»salvs42«
    Letzte Nachricht um 23:32 Uhr.
    salvs42:
was machst du morgen?
    audball13:
nichts bestimmtes.
    salvs42:
hab ein paar leute eingeladen. hast du lust zu kommen?
    audba1113:
gern. Wie viel uhr?
    salvs42:
um 2.
    audba1113:
ok.
    Ich saß lange an meinem Computer. Luke hatte mir noch nie zuvor eine Direktnachricht geschickt. Ich war noch nie bei ihm zu Hause gewesen. War es einfach nur eine Party? Bedeutete es irgendetwas? Ash würde sagen, nein. Und dass er nur etwas ganz Bestimmtes im Sinn hatte.
    Ash hatte recht. Und sie hatte auch unrecht. Denn Luke war nicht der Einzige.
    Am Sonntag erzählte ich Mom, dass ich zu Ashgehe, Ash, dass ich zu Joelle gehe und Joelle, dass ich lernen muss. Dann ging ich zu Fuß die zehn Blocks bis zu Lukes Haus. Ich war der einzige Gast, der zu sehen war. Luke und ein kleines, kläffendes Wollknäuel machten mir die Tür auf. Das weiße Wollknäuel sprang aufgeregt um mich herum und beschnupperte mich, als Luke mich hereinließ.
    »Lass das, Daisy«, sagte Luke.
    »Die ist aber süß«, sagte ich. »Hallo, Daisy.« Ich bückte mich, um sie zu streicheln, und sie wirbelte wie ein Kreisel um mich herum. Sie leckte meine Hand ab, als wäre sie ein Stück Leber.
    Ich sah lächelnd zu Luke hoch. »Ich hätte eher gedacht, dass du einen Schäferhund hast.«
    »Ach was. Daisy kommt bei hübschen Mädchen viel besser an.« Luke nahm den Hund auf den Arm. »Gehen wir ins Wohnzimmer.«
    »Wo sind denn die andern?«
    »Die kommen vielleicht später.«
    »Oh«, sagte ich und spürte, wie die Schmetterlinge in meinem Bauch herumflatterten. Im Moment hatten wir das Haus also für uns allein.
    Wir gingen durch den Flur, an der Küche vorbei ins Wohnzimmer. Überall hingen und standen Fotos von Luke und seinen Brüdern. Ich hätte sie mir gerne genauer angesehen, wollte aber nicht zu neugierig wirken. Ich nahm ein Bild eines älteren Paares in die Hand. Der Mann und die Frau trugen die gleichen Hosen mit Bügelfalten. Beide waren blond, nur der Mann hatte einen gestutztenVollbart. Trotzdem sahen sie sich erstaunlich ähnlich.
    »Sind das deine Eltern?«, fragte ich.
    Luke spähte mir über die Schulter. »Ja, das sind die Zwillinge.«
    »Sie sehen wirklich wie Zwillinge aus«, sagte ich. »Bis auf den Bart.«
    »Wir versuchen schon die ganze Zeit, meine Mutter zu überreden, sich einen wachsen zu lassen. Aber sie will einfach nicht.«
    »Wo sind sie denn?«
    »Sie besuchen meine Tante auf Long Island und kommen erst heute Abend wieder zurück.« Er stellte Daisy auf dem Boden ab. »Möchtest du was trinken?«
    »Gern«, sagte ich. »Irgendwas, was ihr dahabt.«
    Ich setzte mich, während er mit Daisy auf den Fersen in der Küche verschwand. Ich atmete tief ein und versuchte, den Geruch des Hauses zu identifizieren. Jedes Haus riecht anders. Manche gut, manche weniger gut – zum Beispiel nach angebranntem Kohl oder Katzenpisse. Lukes Haus roch nach fruchtig frischer Möbelpolitur und einem Hauch Jungenduft. Es roch glücklich.
    Luke kam mit zwei Flaschen Cola und Strohhalmen zurück. »Wenn du lieber ein Glas willst, hol ich dir eins.«
    »Nein, danke. Nicht nötig.«
    Er setzte sich neben mich. Daisy sprang auf den Wohnzimmertisch und sah mich erwartungsvoll an,als wäre ich für die Unterhaltung zuständig. Ich warf Luke einen verstohlenen Blick zu und überlegte, wie ich zur Unterhaltung beitragen konnte. In meinem Inneren zitterte ich, meine Sehnen waren angespannt und meine Schläfen pochten. Wäre es merkwürdig, wenn ich meine Cola auf dem Tisch abstellen und mich einfach auf ihn stürzen würde? Vermutlich schon. Ich musste noch mindestens fünf Minuten hier sitzen, ehe ich irgendetwas in der Art tun konnte. Oder besser noch zehn Minuten. Aber was sollten wir in diesen zehn Minuten tun? Normalerweise tobte um uns herum immer eine Party und ich musste mindestens eine Stunde warten, bis ich seine ungeteilte Aufmerksamkeit bekam. Das war so ungewohnt.
    »Das Bild

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