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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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mit Gummiüberzug presste gegen meine Schenkel. Ich dachte an die Spam-Mails, die ich immer bekam: »GARANTIERTER LIEBESHAMMER DIE GANZE NACHT!« Ich war mir nicht sicher, ob er und sein Liebeshammer den Weg nach drinnen finden würden, also half ich ihm mit der Hand. Ich spürte, wie er in mich eindrang, und ein kurzer, heftiger Schmerz durchzuckte mich.
    »Alles in Ordnung?«, sagte er.
    »Ja«, sagte ich, obwohl ich mir nicht so sicher war. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte. Auf jeden Fall etwas, das sich deutlich weniger merkwürdig und deutlich besser anfühlte. Natürlich hatte ich schon oft gehört, dass für Mädchen das erste Mal meistens nicht besonders toll ist. Aber wer glaubt das schon? Noch merkwürdiger wurde es, als er anfing, sich in mir zu bewegen. Es war, als wäre ein Alien in meinen Körper eingedrungen. Ein Alien mit rauer Haut, der mich unangenehm drückte und dehnte. Wenn das Sex war, dachte ich, dann war es überhaupt nicht gut.
    Ich schlang meine Arme um seinen Rücken und zog ihn an mich, weil ich nicht wusste, was ich sonsttun sollte. Er küsste mich weiter, bog mein Bein nach oben, legte einen Arm unter mein Knie und den anderen Arm um meine Schulter. Ich verstand nicht, was er tat, aber ich ließ ihn machen. Vielleicht hatte er das in einem Film gesehen und dachte, es würde Spaß machen. Oder vielleicht machte man das immer so – woher sollte ich das wissen? Ich versuchte mich auf das Küssen zu konzentrieren, obwohl sein Engagement in diesem Bereich stark nachgelassen hatte. Seine Bewegungen änderten sich. Aus dem Stoßen wurde eine Art Schaukeln. Plötzlich spürte ich, wie aus dem merkwürdigen Hin und Her eine Art Reibung wurde. Oh, dachte ich. Das fühlt sich schon besser an. Nicht umwerfend, nicht so, dass ich Sterne und Regenbogen und ein Feuerwerk sehe, aber nicht schlecht.
    Und dann sah ich Lukes Gesicht. Seine Augen waren zusammengepresst und sein Mund stand auf. Ich sah ihn gebannt an, obwohl ich es kaum ertragen konnte, jemanden so nackt zu sehen. Es schien sich nicht zu gehören, ihn so anzustarren. Aber ich konnte nicht anders. Und noch schlimmer waren die erstickten Laute, die aus seiner Kehle drangen. Als hörte man jemanden hinter verschlossener Badezimmertür weinen. Ich zog ihn enger an mich und umarmte ihn. Er schien es zu brauchen.
    Er stöhnte noch einmal und aus dem Schaukeln wurde wieder Stoßen. Er verzog das Gesicht, als erwürgte ich ihn. Dann erschauerte er und sank erschöpft auf mich. Ich dachte, das Zittern würde aufhören,aber das tat es nicht. Er zitterte heftig, als wäre ihm schrecklich kalt. »Ist mit dir alles in Ordnung?«, fragte ich ihn.
    »Ja«, sagte er und zitterte weiter.
    Ich dachte, es ist bestimmt in Ordnung, wenn ich ihm über die Haare streiche, also tat ich es. Ich massierte seinen Nacken und tätschelte seinen Rücken, während er immer noch am ganzen Leib zitterte. Ich weiß nicht, wie lange wir so dalagen. Er war so schwer, dass ich fürchtete, er könnte durch das Bett auf den Boden fallen. Aber das tat er nicht, weil ich ihn festhielt.

    Eins zeigen sie nie in den Filmen: Das Danach. Wie die Leute versuchen, sich voneinander zu lösen, ohne ein glibbriges, volles Kondom loszulassen. Wie sie versuchen, an die Packung mit Taschentüchern unter dem Bett heranzukommen, ohne das Bett zu verlassen. Wie sie sich unter der Bettdecke anziehen und die Kleider noch mal aus- und anziehen müssen, weil sie alles verkehrt herum angezogen haben. Wie Haustiere auf dem Bett herumspringen, weil sie glauben, dass man ein lustiges Versteckspiel spielt. Wie sich die Leute nicht mehr in die Augen sehen können, weil das irgendwie zu persönlich wäre.
    Als wir endlich aufstanden, fiel mein Blick auf das Leintuch. Entsetzt schlug ich mir die Hand vor den Mund. Ich dachte: Ist das von mir oder wurde hierein Lamm geopfert? Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Sogar auf dem dunkelroten Leintuch waren die Flecken nicht zu übersehen. »Das tut mir leid. Das tut mir so leid«, sagte ich. »Ich dachte nicht, dass es so schlimm sein würde.«
    »Mach dir keine Sorgen. Ich wasche es einfach«, sagte er.
    »Kaltes Wasser«, sagte ich ihm. »Du musst unbedingt kaltes Wasser benutzen. Sonst geht der Fleck nicht raus.«
    »Mach ich.«
    »Jetzt sofort!«, befahl ich. Ich begann das Leintuch abzuziehen.
    »Das kann ich doch später machen.«
    »Aber dann geht der Fleck nicht mehr raus.« Das Ganze war mir so peinlich, dass ich am liebsten im Erdboden

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