Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
Waren sie ansprechend finden, kommen aber nicht in die Läden, weil sie den Eingang nicht finden. Oder sie finden sich im Laden nicht zurecht. Natürlich gibt es solche Beispiele auch in der Offline-Welt – dort sind diese Dinge allerdings viel schwerer mess- und analysierbar. Der große Vorteil von Websites und der dortigen Prozesse ist die Messbarkeit. Diesen Vorteil sollten Sie nutzen und gegenüber der Offline-Welt ausspielen.
Zudem haben reale Läden im Laufe der Jahrzehnte die Usability optimiert. Warum sehen Supermärkte wohl immer gleich aus? Am Eingang das frische, bunte Obst, die frische Milch in der hintersten Ecke und süße Kleinigkeiten im Kassenbereich für den Spontankauf – zudem die teuersten Produkte in der Mitte der Regale im Sichtbereich, preiswertere dagegen sind meist unten oder ganz weit oben platziert. Diese Supermarktregeln haben sich im Laufe vieler Jahre entwickelt, indem man immer wieder testete, welche Anordnung der Regale und Waren, welche Besucherströme den größten Effekt auf den Umsatz hatten.
Genauso verhält es sich auch online, nur deutlich schneller und einfacher messbar. Nutzen Sie diesen Vorteil. Doch wie können Sie diese Messungen durchführen? Wo gibt es die Informationen?
Usability entstammt oft der herkömmlichen Marktforschung, d. h., es werden (repräsentative) Stichproben ausgewählt – die Zielgruppe der Website. Diese realen Probanden werden entweder zu Gruppendiskussionen eingeladen oder aber auch zu Einzel- oder Tiefeninterviews oder Tests – hier müssen sie dann vorgegebene Aufgaben innerhalb der Website erledigen. So muss beispielsweise ein blauer Bademantel der Größe XXL eines bestimmten Herstellers gekauft werden. In der Regel finden die Tests in einem Labor statt – daher auch der Name Lab-Test. In diesem Labor kann der Kunde, also der Betreiber der Website, durch eine Spiegelwand die Antworten und Reaktionen der Probanden direkt verfolgen, ohne dabei selbst gesehen zu werden. Diese Usability-Tests werden meist auf Video aufgenommen, um dem Kunden retrospektiv die interessantesten Szenen zusammengefasst vorspielen zu können.
Die Vorteile dieser Methodik:
Darstellung der Mimik der Probanden
Darstellung spontaner Reaktionen der Probanden
Auswahl repräsentativer Zielgruppen
Es gibt jedoch auch Nachteile:
Relativ aufwändiges Auswahlverfahren der Probanden
Ungewohnte Umgebung der Probanden – evtl. anderes Verhalten als in der gewohnten Umgebung
Beeinflussung der Ergebnisse durch den Fragesteller
Nur relativ geringe Fallzahl möglich
Neben den Lab-Tests bieten einige Dienstleister auch sogenannte Remote-Tests an. Diese befördern den Test an den PC in heimischer Umgebung. Die User haben dann eine spezielle Software auf ihrem Computer, über die sie, während sie die gestellte Aufgabe bearbeiten (Bademantelkauf), Feedback geben können. Dieses Feedback wird dann aggregiert, aufbereitet und präsentiert. Idealerweise ergeben sich hieraus Erkenntnisse bezüglich der Problemzonen der Website und konkrete Handlungsempfehlungen zur Optimierung.
Weitere Methoden der Usability sind klassischerweise die Markt- und Wettbewerbsanalyse, indem Best-Practice-Methoden herausgefunden werden und man sich am Markt bzw. den direkten Wettbewerbern orientiert.
Web Analytics hat den großen Vorteil der Skalierbarkeit. Sämtliche genannten Usability-Methoden basieren meist auf einer relativ geringen Fallzahl. Das Betreiben eines Labors, die Auswahl der Probanden und die Durchführung der Tests kosten eine Menge Geld. Durch die Navigationsanalyse innerhalb Ihres Web-Analytics-Tools können Sie ebenso sehen, wo die User Probleme haben, wo sie aussteigen und wo Optimierungsbedarf besteht. Dies allerdings aggregiert auf die Gesamtzahl Ihrer User. Die Zahlen sind bereits alle vorhanden – Sie müssen nur noch die richtigen Schlüsse daraus ziehen.
Es gibt jedoch auch weitere Möglichkeiten skalierbarer Usability-Methoden. Letztendlich geht es immer darum, Erkenntnisse über das Verhalten der User auf der Website zu sammeln. Mousetracking ist beispielsweise eine solche Methode. Es gibt unterschiedliche Tools wie zum Beispiel Clicktale, M-Pathy oder TrakkMouse, welche einen kleinen Code-Schnipsel zur Verfügung stellen, der auf den Seiten, auf denen man die Mausbewegungen der User aufzeichnen möchte, eingebaut werden muss. Dieser Code sammelt dann sämtliche Bewegungsdaten der User auf dieser Seite und führt diese entweder zu einer aggregierten Heatmap zusammen
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