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Google-Mitarbeiter Nr. 59

Google-Mitarbeiter Nr. 59

Titel: Google-Mitarbeiter Nr. 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Edwards
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meiner Karriere hier«, erklärte Smith mir, »arbeitete ich an der Infrastruktur oder an der Serverseite. Larry schien viel mehr interessiert an dem Produktaspekt. Er interessierte sich nicht für die Infrastruktur des Geschäfts mit Yahoo – er wusste nicht einmal, was in dieser Hinsicht geschah. Ich erinnere mich, dass er einmal in mein Büro schlenderte und einen blöden Witz machte wie ›Du musst dich mehr entspannen‹, und ich habe ihn einfach angepflaumt.«
    Weil der 1M-Index fast alle verfügbaren Maschinen verschlang, blieben nur ein paar Hundert, die das Team für den inkrementellen Index nutzen konnte. Selbst wenn der Betrieb sie schneller bauen könnte, gab es keine Rechenzentren, in die man sie stellen konnte. Das Team mühte sich ab, während die letzten Tage des Mai vergingen und sich der Juli wie der Todesstern des Imperiums über dem Horizont abzeichnete.
    Yahoogle
    Nur noch eine Woche bis zur Deadline.
    Die Maschinen waren zusammengebaut, die Rechenzentren gefüllt. Der Crawler hatte funktioniert. Der Indexer hatte funktioniert. Der Pageranker hatte gearbeitet. Google hatte eine Milliarde URL-Adressen identifiziert und konnte sie jetzt suchen. Wir hatten die bessere Technologie. Das Geschäft mit Yahoo bewies, dass wir die Cleverness für Geschäfte dieser Art hatten. Es war Zeit, unser Licht unter dem Scheffel hervorzuholen und es der Welt zu zeigen.
    Um 2.59 Uhr am Montag, dem 26. Juni 2000, saß Cindy in ihrem Büro, ihre Finger schwebten über der Tastatur und warteten darauf, »Senden« zu drücken. Auf ihrem Bildschirm flimmerte eine Pressemitteilung, die bekannt gab, dass Google jetzt die größte Suchmaschine auf diesem Planeten war. Eine Minute später, gerade rechtzeitig, um den gähnenden Rachen der Morgennachrichten der Ostküste zu füttern, war die Meldung auf dem Weg. Cindy gab den Wirtschafts- und Technologieredakteuren eine Stunde, um diesen verlockenden Bissen zu verdauen, und servierte dann die Krönung: eine kurze Ankündigung, dass Google einen Vertrag unterzeichnet hatte, um Inktomi als den Suchtechnologielieferanten für Yahoo zu ersetzen. Es war die größte Leistung im kurzen Leben unseres Unternehmens.
    Die Fachwelt blieb unbeeindruckt.
    »Analysten stimmen überein, dass diese Ankündigung möglicherweise den Stolz von Inktomi verletze«, berichtete CNET, »dass aber die Auswirkungen auf Umsätze und Rentabilität geringfügig sind ... Dieser Teil ihres Geschäftes ist ein Zuschussbetrieb, der zunehmend die zweite Geige im Vergleich zu ihrem explodierenden Bereich für Netzwerkdienstleistungen gespielt hat. Der Suchmarkt dagegen bleibt ein Allerweltsgeschäft mit niedrigen Gewinnspannen ... Dick Pierce, der Chief Operating Officer von Inktomi, sagte ... der Verlust des Portals als Lizenzpartner für die Suche ... wird ›geringen Einfluss auf die Rentabilität haben.‹«
    Die Wall Street kaufte der Fachwelt diese Einschätzung nicht ab. Tatsächlich wurde an der Wall Street heftig verkauft. Am Ende des Tages war der Aktienkurs von Inktomi um 18 Prozent gefallen. Und das ungeachtet der Tatsache, dass Yahoo Inktomi einen Knochen zugeworfen hatte, indem sie sie als Partner für die »Corporate Search« benannten, eine Initiative, die am selben Tag startete – weil jeder wusste, dass bei der Suche das echte Geld auf der Corporate-Seite lag.
    Mit unfehlbarem Timing hatte ich meinen ersten Urlaub so geplant, dass er mit der bedeutsamsten Woche in der Geschichte Googles zusammenfiel. Sonntagnacht hatte ich Schwierigkeiten, in unserem Hotel am Lake Tahoe einzuschlafen, und am Montag war ich früh wach und klickte mich durch die Kabelkanäle auf der Suche nach Nachrichten über das bahnbrechende Yahoogle-Geschäft, während sich meine Familie unter ihre Decken kuschelte. Zu meiner großen Überraschung war es bei keinem großen Sender die Titelgeschichte und sorgte nicht einmal für Schlagzeilen in den Tuesday Papers . Die San Francisco Chronik brachte eine kurze Erwähnung im Wirtschaftsteil und die Mercury News schrieben ein bisschen mehr, aber sogar diese magere Aufmerksamkeit belegte, dass sich die Dinge geändert hatten. Bis zu diesem Punkt hatten die großen Medien Google als ein weiteres skurriles Start-up und kulturelle Besonderheit Kaliforniens mit einer Betonung auf dem exzentrischen Vorgehen westlicher Unternehmer porträtiert. Jetzt jedoch war Google ein Thema für den Wirtschaftsteil, was nahelegte, dass das Unternehmen als Wirtschaftsentität ernst genommen

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