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Google-Mitarbeiter Nr. 59

Google-Mitarbeiter Nr. 59

Titel: Google-Mitarbeiter Nr. 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Edwards
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von Informationen.
    Die Suche würde die Skeptiker allerdings überraschen. Die Technologie spielte dabei nicht nur eine wichtige Rolle, sondern sie tat es auf eine unmittelbare und offensichtliche Weise. Die Menschen suchten mit einem Ziel: Sie wollten eine bestimmte Information finden, die sie brauchten. Eine Website, die ihre Suchbox hinter einer Wand von Links und bezahlter Werbung versteckte, war ebenso nützlich wie eine Kiste Buntstifte zum Ausfüllen eines Kreuzworträtsels. Ablenkung und unterhaltsame Spielchen – aber nicht zweckmäßig, um die anstehende Aufgabe zu erfüllen.
    Die Google-Gründer waren bis in die DNA hinein überzeugt, dass Einfachheit von Vorteil sei. Sie beschränkten Google aus einem bestimmten Grund auf das Wesentliche: Als unersättliche Datenkonsumenten benutzten sie es selbst. Für sie war Google ein Tool und sonst nichts. Ein Hammer, der seine Sache, sehr, sehr gut machte. »Kontext« ließ den Hammer nicht besser funktionieren. Und ein Cartoon-Butler tat das genauso wenig.
    Im Jahr 2000 sahen nur wenige Menschen den Wert reiner Suchtechnologie und viele von ihnen arbeiteten bei Google. Ruhig, kontinuierlich und ohne auch nur ihren Kollegen längs des Flurs einen Hinweis zu geben, arbeiteten die Techniker an einem Plan, ihre Vision des perfekten Hammers für eine wesentlich breitere Zielgruppe umzusetzen.
    Sie wussten nämlich, dass diese Welt voller Nägel ist.
    Larrys und Sergeys Rolle
    Trotz ihrer Undurchsichtigkeit und Antipathie gegenüber traditionellen Denkweisen waren Larry und Sergey weder unnahbar noch unsympathisch. Zum Glück, denn seit ich ihnen den Schlüssel zu meiner Zukunft zugeworfen hatte, hatten sie sich ans Steuer meiner Psyche gesetzt und sie über hubbelige Hintergassen und rutschige Serpentinen gesteuert. Mein Ego kämpfte darum, irgendwo Halt zu finden. Die beiden waren 26 Jahre alt, aber nicht die ersten erfolgreichen jungen Leute, die meine Karrierewege kreuzten. Bei der Merc war ich auf Elon Musk von Zip2 getroffen, der im Alter von 28 Jahren sein Start-up für 300 Millionen Dollar verkaufte und dann an der Gründung einer neuen Firma mitwirkte: PayPal. Erfolgreiche junge Führungskräfte im Bereich Technologie waren die Fingerhirse des Valley, sie sprossen überall hervor, zogen selbstbewusst die Aufmerksamkeit auf ihr saftiges Grün, während sie den existierenden Paradigmen auf einem Feld nach dem anderen den Garaus machten.
    Annie, meine Chefin bei der Merc , war zehn Jahre jünger als ich und dennoch brachte sie mir bei, wie man im Angesicht katastrophaler Entscheidungen Vorgesetzten respektvoll widerspricht. Bestimmt würden Larry und Sergey ebenfalls respektvoll mit ihren Vorgesetzten umgehen – falls sie jemals welche bekamen. Geldgeber deuteten einen Mangel an Respekt gegenüber anderen bei den Silicon-Valley-Unternehmern als Selbstvertrauen und missbilligten es, wenn einer unserer Kandidaten »zu ehrfurchtsvoll gegenüber Autorität« schien. Diese Beobachtung wurde über unsere Gründer nie gemacht, Daten waren das Einzige, dem die beiden Respekt zollten.
    Als Stammväter einer goldenen Gans, die ihren eigenen Köpfen entsprungen war, brauchten Sergey und Larry vor niemandem zu katzbuckeln. Sie behandelten die Königin von England als ebenbürtig und Benazir Bhutto als Freund. Wenn sie geschäftlichen Rat suchten, wandten sie sich an Jeff Bezos oder Warren Buffett. Sie nahmen gegenüber Führungskräften in der Wirtschaft, die ihrer Meinung nach nicht bekamen, was sie verdienten, kein Blatt vor den Mund, schalten Lieferanten und ignorierten oder bedrängten Mitarbeiter, die nicht mit ihren Ideen übereinstimmten, selbst wenn die Mitarbeiter mehr Erfahrung oder höhere akademische Grade hatten. 50 Sie waren nicht absichtlich unhöflich, sondern in einem fort ungeduldig, dass die Dinge auch wirklich den Weg nahmen, den manchmal nur sie beide sahen.
    Selbst bevor sie Geld zusammenhatten, um eine Firma zu gründen, vergrämten »die Google-Jungs« mit ihrer aggressiven Art potenzielle Investoren. Sie gaben kein Pardon und ließen sich keinen Gewinn entgehen. Sie bestanden darauf, dass Kleiner Perkins und Sequoia gemeinsam investierten – oder gar nicht. Für Google war es nämlich von Vorteil, die beiden führenden VC-Firmen des Valley als Unterstützung zu haben. Unsere Gründer setzten die Bewertungsbedingungen entsprechend dem fest, was sie als Potenzial der von ihnen geschaffenen Technologie ansahen – und nicht entsprechend den

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