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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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organisches Fluid auf einen Objektträger. Eine Zelle entstand. Wie aus dem Nichts wurde Gewebe synthetisiert. Versklavt und unterjocht und gezwungen zu leben. Widerstand war zwecklos.

12.  Zuneigung
    die; Starke Sympathie. Deutlich empfundenes Gefü hl, jemanden oder etwas zu mögen.
     
    McGee übergab Pedaczi in Davids Obhut. Am Abend wollte er ihn wieder zu sich nehmen. Knapp verabschiedete er sich von den beiden und sah David noch einmal unschlüssig an. Ihm war offenbar nicht mehr ganz wohl in seiner Haut. Geschickt überspielte er seine Unsicherheit, indem er sich Melissa zuwandte: »Und das du mir Pedaczi nicht überfütterst, hörst du? Nicht dass ich ihn durch die Gänge rollen muss.« Dieser letzte Satz wurde mit einem kindlichen Kichern belohnt. Dann ging McGee. Ähnlich wie Shapiro machte er militärisch kehrt und eilte zum Treppenschacht.
    David sah ihm einen Augenblick nach. Schließ lich wandte er sich an das Lizzy-Pedaczi-Knäuel, welches am Boden tobte: »Und nun, ihr kleinen Mäuse?« Melissa streckte sogleich ihren Kopf in die Höhe: »Wir sind doch keine Mäuse, wir sind gefährliche Monster.« Mit der linken Hand deutete sie eine scharfe Kralle an.
    » Na gut, ihr kleinen Monster. Wie wäre es mit einem kleinen Eis, hm?«, entgegnete ihr David schmunzelnd. Gegen dieses Angebot hatte selbst Pedaczi keine Chance. Im Handumdrehen stand Lizzy aufrecht und war abmarschbereit: »Aye, aye, Sir.«, warf sie ihm zackig entgegen.
    Gemä chlich schlenderten sie in Richtung Freizeitlounge. Die vierbeinige Begleitung kam David bei diesem Gang außerordentlich gelegen. Nach so vielen Jahren hatte er kaum ein Thema parat, über das er sich mit seiner kleinen Schwester hätte unterhalten können. Pedaczi bot da eine willkommene Ablenkung, doch Worte waren zurzeit auch nicht wichtig. David war einfach glücklich, Melissa wieder bei sich zu haben.
    Kurz vor dem Erreichen ihres süß en Zieles fiel Melissa wieder ihr versprochenes Bild ein. Sie rannte noch einmal zurück zu ihrem Quartier, um es zu holen. Keru, der ihnen die ganze Zeit über unauffällig gefolgt war, sprang ihr mit ungeahnt kraftvollen Sätzen nach.
    David dirigierte daraufhin Pedaczi mit sanften Worten zur Lounge und der Lupuson war erstaunlich folgsam. Obwohl er ihn erst seit wenigen Minuten kannte, hö rte er auf Davids Kommandos.
    Entspannt nahm dieser an einem Tisch Platz, von dem aus m an den Eingangsbereich zur Lounge gut überblicken konnte und wartete auf Lizzy.
    Am Nebentisch verabschiedete sich gerade ein Mann mittleren Alters von seiner weiblichen Begleitung. Ihre gemeinsame Uniform wies sie als Angehö rige der Wachmannschaft aus. Offenbar kannten sich die beiden gut, wenn auch nur auf kollegialer Ebene. Die Laune der am Tisch verbliebenen jungen Frau war allerdings sichtlich getrübt. Sie stocherte lustlos in etwas, das wie ein Pudding aussah, herum. Glücklicherweise gestattete die Anordnung der Tische David einen prüfenden Blick.
    Nach kurzer Zeit folgte er einem inneren Impuls. Er sprach sie ü ber die Tische hinweg an: »Wie fühlen sie sich?« Die Frage nach den Gefühlen war aus psychologischer Sicht ein wahrer Eisbrecher. Der Gesprächspartner nahm sie in der Regel ernst und gab meistens eine ehrliche Antwort. Im Alltag wurde sie allerdings nur selten gestellt, was eigentlich schade war.
    Die junge Frau wirkte zunä chst perplex. Danach versuchte sie vergeblich, Davids Gesicht einem Namen zuzuordnen. Als ihr das nicht gelang, ging sie auf seine Frage ein: »Nicht besonders. Aber warum interessiert dich das überhaupt?« David führte ein kurzes Plädoyer: »Schlecht drauf? Ging mir auch oft so, aber ich habe umgedacht. Sehen sie, ich verspanne mir den Rücken, ich habe Kopfschmerzen, ich habe hohen Blutdruck und das Magengeschwür lacht. Ich trage also auch die Konsequenzen, denn ich sterbe früh. Gut, wer das ohnehin vorhat, nur zu. Aber mal ehrlich... Lohnt das?«
    Der anfangs mü rrische Ausdruck in ihrem Gesicht machte leichter Neugier Platz. Der Junge am Nachbartisch war vielleicht zwanzig und damit gute zehn Jahre jünger als sie selbst. Was hatte er vor? Wollte er sie angraben? Und selbst das wäre in der gegenwärtigen Lage ein echter Lichtblick. Also gab sie ihm einfach recht: »Genau. Und nur weil irgend so ein Arschloch eines Tages beschlossen hat, mal schlecht drauf zu sein und einem netten Mitbürger so richtig nachhaltig den Tag versaut hat.«
    Das Eis war gebrochen und bereits fleiß ig zur Seite geräumt.

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