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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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Wort beruhigend. Er riss sich los und irrte noch eine Weile ziellos durch die Gänge. Kurz vor elf kam er endlich an seinem Quartier an.
    Da A nne noch nicht erschienen war, entschied er sich dafür, in der abgelegenen Stille der Kabine abzuwarten. Er betrat den dunklen Raum. Ein blasser Lichtschein fiel vom Gang her in das Zimmer und lies schemenhafte Umrisse erkennen. Jamal war offenbar schon vor einiger Zeit zurückgekehrt. Er schien bereits zu schlafen. Ein Diagnosemonitor an seiner Schlafnische bestätigte diese Vermutung. Jamal war längst in der REM-Phase seines Schlafes angelangt.
    Auf einem Stuhl nahe der Tü r hielt David einige Minuten einsam Wache, bis plötzlich vom Gang her ein kratzendes Geräusch erklang. Davids Herzschlag beschleunigte sich. Anstatt durch einen herkömmlichen Spion zu sehen, aktivierte er das OWT-Modul der Tür. Die Abkürzung stand für ‚one way transparency‘ und beschrieb eine einseitige Transparenz von soliden Objekten. Auf diese Weise konnte er ungehindert nach draußen sehen, so als wäre die Tür komplett durchsichtig. Anne nahm von ihrer Seite aus weiterhin die massive Barriere wahr.
    Auf dem Gang war es ziemlich dunkel, denn die Beleuchtung des Ganges war auf ein Minimum reduziert worden. Die Silhouette der Frau war indes eindeutig. David öffnete.
    Wortlos ergriff Anne seine Hand und zog ihn eilig hinter sich her. Mehr als einmal kreuzten fremde Personen ihren Weg. Sobald Anne diese bemerkte, schob sie David in eine dunkle Nische und stellte sich ganz nah zu ihm. Ihre Wärme und ihr Parfüm machten ihn nervös. Irgendwie aufregend war das Ganze ja schon. Aber was zur Hölle hatte sie mit ihm vor?
    Als die Leute vorbei waren, huschte n sie weiter, bis sie ihr Ziel schließlich erreichten. Holo-Deck 1 war zu dieser Uhrzeit allerdings verschlossen. Bei Nacht war es nicht für öffentliche Interessen nutzbar. Anne schien dieser Umstand nicht im Mindesten zu irritieren. Flink holte sie ein kleines Gerät hervor und machte sich am Verriegelungssystem zu schaffen.
    Augenblicklich war David nicht mehr wohl in seiner Haut. Wenn man ihn jetzt noch bei einem Einbruch erwischte, wü rden sie ihn wohl mit einer Rettungskapsel direkt ins All schießen. Mit jedem Geräusch wurden seine Fantasien in diese Richtung schlimmer. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit gab die Tür endlich Annes Drängen nach.
    Diesmal war es nicht Anne, die sie beide vorantrieb. Kraftvoll zog David sie ins Innere des Raums. Sie sah ihn ers taunt an. Im Dunkel der Halle konnte er ihr Grinsen nur erahnen. Schließlich wandte sie sich der Tür zu und verriegelte das Deck. Von nun an waren sie ungestört.
    Anne verstaute ihren elektronischen Dietrich. Danach fü hrte sie David zur Mitte des Raums. Ohne aktivierte Geräusch-Filter hallten ihre Schritte von den Wänden wider. Man hatte den Eindruck, durch einen gigantischen Opernsaal zu schreiten.
    Im Zentrum der Halle waren einige Decken und Kissen ausgelegt worden. Die improvisierte Ruhestä tte war im schummrigen Halbdunkel schemenhaft zu erkennen. Anne hatte offenbar geplant und vorgesorgt. Sie setzte sich und zog ihn sanft zu sich herunter. David war mit einem Mal nicht mehr der Ansicht, dass das alles eine gute Idee war. Ähnlich dem heutigen Verhör, stand sein Körper unter immensem Stress. Die Situation war höchst ungewiss.
    Seine Nervositä t konnte er nicht lange verbergen. Anne sprach das erste Mal, seit sie ihn von der Kabine hierher geschleift hatte: »Fühlst du dich nicht wohl? Du zitterst ja.« Ihre Stimmlage verriet echte Besorgnis.
    David hatte Schwierigkeiten zu antworten. Adrenalin war eine tolle Erfindung, fü r Reaktionen wie Kampf oder Flucht. Eine gelungene Konversation wurde durch dieses Hormon hingegen nicht begünstigt. Er riss sich, so gut es ging, zusammen: »Nein, geht schon. Ich...« Er brach ab, sonst hätte er unweigerlich zu stottern angefangen.
    Er tat Anne leid. Seit er damals fü r sie das Wort ergriffen hatte, war er ihr nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Auf Zerberus zählte Leistung, nichts weiter. Und so waren eben auch ihre männlichen Mitstreiter gestrickt. David schien indes anders zu sein. Trotz seiner erstaunlichen Referenzen war er bodenständig geblieben. Seine Freunde lobten in höchsten Tönen seine Loyalität, sein Mitgefühl und seine Opferbereitschaft. Diese Attribute schienen nicht so richtig zu seinen Erfolgen zu passen. Wer jedoch zu lange nach dem Haar in der Suppe suchte, musste am Ende kalte Suppe

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