Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

Titel: GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Höhe. Wie ein silberner Regen ri e selten die Sandkörner auf mich zu, überraschten mich, blendeten mich.
    Ich ließ mich sofort auf die Knie fallen, und die vorst o ßenden Spitzen Krons gingen über mir ins Leere. Im gleichen Augenblick bäumte ich mich unter seinem Kö r per auf, nahm ihn auf die Schulter, schleuderte ihn nach hinten in den Sand.
    Ich hörte den schweren Aufprall, hörte Krons ängstl i chen Ausruf, sein wütendes Schnauben. Ich konnte mich nicht umwenden und ihn angreifen, weil ich mir einen Fehlschlag nicht erlauben durfte.
    Wild schüttelte ich den Kopf; meine Hände, hilflos im Joch gefesselt, versuchten vergeblich meine Augen zu e r reichen, um die blendenden, brennenden Sandkörner u n ter den Lidern fortzuwischen. Durch die Dunkelheit, in meinem heftig hin und her schwingenden Joch hörte ich die wilden Schreie der Menge.
    Geblendet hörte ich, wie sich Kron langsam aufricht e te, wie er das schwere Joch in die Höhe wuchtete. Ich hörte seinen kurzen Atem, die heftigen Atemstöße, die mich an ein Tier erinnerten. Ich hörte seine kurzen, schnellen Schritte im Sand, die ihn zur Attacke in meine Nähe trugen.
    Ich brachte mein Joch in die Schräge, ließ es zwischen seine Spitzen gleiten, wehrte den Aufprall ab. Es gab ein Geräusch, als stießen zwei Ambosse zusammen.
    Ich versuchte, seine Hände zu erreichen, doch er hielt die Fäuste geballt und neigte sie von mir fort, soweit das in der Enge des Jochs möglich war. Meine Hand u m klammerte seine abgeknickte Faust und glitt ab, ve r mochte in all dem Schweiß nicht fest genug zuzupa c ken.
    Ein zweitesmal und ein drittesmal griff er an, und j e desmal gelang es mir, den Vorstoß abzublocken und der Wucht des gewichtigen Jochs zu widerstehen und den g e fährlichen Spitzen zu entgehen. Einmal klappte das M a növer nicht ganz, und eine Stahlspitze fuhr mir an der Flanke entlang und hinterließ eine blutige Kerbe.
    Die Menschenmenge auf den Tribünen tobte.
    Plötzlich schaffte ich es, meine Hände unter sein Joch zu heben.
    Es war heiß von der Sonne, und meine Handflächen begannen sofort zu schmerzen. Kron war ein schwerer, doch kleiner Mann, und ich hob sein Joch mit dem me i nen in die Höhe – zur Verblüffung der Zuschauermenge, die plötzlich verstummt war.
    Kron fluchte, als er den Boden unter den Füßen verlor. Er wand sich in seinem Joch hin und her, begann zu za p peln und nach mir zu treten, doch unter Aufbietung aller Kräfte schleppte ich ihn zur goldenen Mauer und schle u derte ihn dagegen. Die Erschütterung war zuviel für den Mann, der in seinem Joch gefesselt war; wäre er weniger kräftig gewesen, hätte sie bestimmt seinen Tod bedeutet.
    Kron hing schlaff in seinem Joch. Er war bewußtlos. Langsam drückte das Gewicht der silbernen Fessel se i nen schlaffen Körper an der Wand hinab, bis er seitlich im Sand lag. Schweiß und Tränen hatten meine Augen inzwischen von dem schlimmsten Sand befreit, so daß ich wieder einigermaßen sehen konnte.
    Ich schaute zur schimmernden Maske der Tatrix auf. Neben ihr machte ich die Silbermaske Dornas der Sto l zen aus.
    »Töte ihn«, sagte Dorna und deutete auf den bewußtl o sen Kron.
    Ich ließ meinen Blick über die Tribünen wandern.
    Überall sah ich Silbermasken und hörte das schrille Kommando: »Töte ihn!« Auf allen Seiten wurde die mi t leidslose Geste vollführt, die ausgestreckte rechte Hand, mit der Handfläche nach innen, die grausam zuckende Fallbewegung. Die Frauen in den Silbermasken waren aufgesprungen, und ihre schrillen Schreie drangen wie Messerspitzen auf mich ein, die Luft schien von der V i bration ihres Willens erfüllt zu sein: »Töte ihn!«
    Ich wandte mich um und wanderte langsam in die Mi t te der Arena.
    Knöcheltief stand ich dort im Sand, von Schweiß und Sandkörnern bedeckt, mein Rücken blutig von den Pei t schenhieben des Felsenrennens, an der Seite durch Krons Jochstachel verletzt. Ich rührte mich nicht.
    Die Wut der Zuschauer kannte keine Grenzen.
    Allein und stumm stand ich in der Mitte der Arena, scheinbar geistesabwesend, scheinbar taub, und die u n zähligen Frauen hinter den Silbermasken begriffen, daß hier jemand ihren Willen abgeschüttelt hatte, daß jenes Wesen, das dort im Sand unter ihnen stand, entschlossen war, ihnen den Spaß zu verderben. Aufspringend, kre i schend, die silbrigen Fäuste schüttelnd, so schrien sie keifend ihre Empörung heraus. Die schrille Wut dieser maskierten Wesen schien keine Grenzen zu kennen,

Weitere Kostenlose Bücher