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GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

Titel: GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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würde.
    Kron nahm meinen Arm und führte mich an einen Tisch in der Mitte des Raumes. Ich ergriff Laras Hand und folgte ihm. In ihren Augen stand ein seltsamer Au s druck, doch sie sah sich mit der Neugier eines Kindes um. Sie hatte nicht geahnt, wie die tharnaischen Männer sein konnten.
    Wenn sie von Zeit zu Zeit einmal zu offen gemustert wurde, senkte sie schüchtern den Kopf und errötete.
    Endlich saß ich mit untergeschlagenen Beinen hinter dem niedrigen Tisch, und Lara kniete nach der Art g o reanischer Frauen neben mir auf ihren Fersen.
    Bei meinem Eintritt hatte die Musik kurz aufgehört, doch nun klatschte Kron zweimal in die Hände, und die Musiker beschäftigten sich wieder mit ihren Instrume n ten.
    »Freier Kal-da für alle!« rief Kron, und als der Wirt, der die Regeln seiner Kaste kannte, Einwände machen wollte, warf ihm Kron eine goldene Tarnmünze zu. Gi e rig bückte sich der Mann danach.
    »Gold ist hier reichlicher vorhanden als Brot«, sagte Andreas, der sich neben uns niedergelassen hatte.
    Tatsächlich waren die Gerichte auf den Tischen eher kärglich, doch das tat der guten Stimmung keinen A b bruch. Für die Männer hätte die Nahrung von den T i schen der Priesterkönige stammen können. Selbst das übelriechende Kal-da war in dem ersten Freiheitstaumel ein wohlschmeckendes und mächtiges Getränk.
    Wieder klatschte Kron in die Hände. Zu meiner Übe r raschung ertönte leises Glockenläuten, und vier verän g stigte Mädchen, offensichtlich nach Anmut und Schö n heit ausgewählt, nahmen vor unserem Tisch Aufstellung. Außer den Glöckchen trugen sie nur das rote goreanische Tanzgewand. Sie warfen die Köpfe in den Nacken, hoben die Arme und begannen zum barbarischen Rhythmus der Musik zu tanzen.
    Zu meiner Überraschung beobachtete Lara sie mit En t zücken.
    »Wo hast du nur in Tharna Vergnügungssklavinnen aufgetrieben?« fragte ich, als ich die Silberkragen der Tänzerinnen bemerkte.
    Andreas, der eben ein Stück Brot in den Mund steckte, antwortete: »Hinter jeder Silbermaske steckt eine Möc h tegern-Vergnügungssklavin.«
    »Andreas!« sagte Linna und tat, als wollte sie ihm w e gen seiner Frechheit einen Schlag versetzen, doch er brachte sie mit einem Kuß zum Schweigen, und sie b e gann spielerisch an dem Brot zu knabbern, das er noch zwischen den Zähnen hielt.
    »Sind das wirklich Silbermasken aus Tharna?« fragte ich Kron skeptisch.
    »Ja«, erwiderte er. »Gut, nicht wahr?«
    »Wo haben sie das Tanzen gelernt?«
    Er zuckte die Achseln. »Das ist ein Instinkt bei den Frauen«, sagte er. »Aber diese hier sind natürlich noch unausgebildet.«
    Ich lachte vor mich hin. Kron sprach ganz und gar nicht mehr wie ein Mann aus Tharna.
    »Warum tanzen sie für dich?« fragte Lara.
    »Wenn sie nicht tanzen, bekommen sie die Peitsche zu spüren.«
    Lara senkte den Blick.
    »Du siehst die Kragen«, sagte Kron und deutete auf die schlanken Silberbänder, die sich um den Hals der Mä d chen legten. »Wir haben die Masken eingeschmolzen und das Silber für die Kragen verwendet.«
    Nun erschienen auch andere Mädchen zwischen den Tischen, die in kurze Sklavenröcke und Sklavenkragen gekleidet waren und stumm den Kal-da zu servieren b e gannen, den Kron bestellt hatte. Jede trug einen schweren Krug mit der übelriechenden, heißen Flüssigkeit und schenkte den Männern nach.
    Einige musterten Lara neidisch, andere blickten sie haßerfüllt an. Sie fragten sich offenbar: Warum bist du nicht gekleidet wie wir, warum trägst du nicht den Kr a gen?
    Zu meiner Überraschung streifte Lara den Umhang ab, nahm einem Mädchen den Kal-da-Krug aus der Hand und begann die Männer zu bedienen.
    Einige Mädchen schauten ihr dankbar nach, denn sie war frei und zeigte durch ihre Tat, daß sie sich nicht für besser hielt als sie.
    »Das«, sagte ich zu Kron und deutete auf Lara, »ist die Tatrix von Tharna.«
    Als Andreas sich zu ihr umdrehte, sagte er leise: »Sie ist wirklich eine Tatrix.«
    Linna stand auf und begann ebenfalls beim Bedienen zu helfen.
     
    Als Kron der Tänzerinnen überdrüssig wurde, klatschte er zweimal in die Hände, und mit leisem Glockenkli m pern flohen sie aus dem Raum.
    Kron hob eine Schale mit Kal-da und sah mich an. »Andreas sagte mir, du wolltest in das Sardargebirge zi e hen«, sagte er. »Wie ich sehe, hast du das nicht getan.«
    Er meinte, daß ich jetzt nicht hier wäre, wenn ich die Berge tatsächlich betreten hätte.
    »Ich werde noch gehen«, sagte ich, »aber zuerst

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