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GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor

Titel: GOR-Zyklus 02 - Der Geächtete von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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fünf Gestalten: Kron, Anführer der Rebellen, Andreas, ein Dichter, seine Frau Linna aus Tharna, ich, Krieger aus einer verwüsteten und verfluchten Stadt, und ein Mädchen mit goldenem Haar, ein Mädchen ohne Maske, das die Peitsche und die Liebe kennengelernt hatte, die furchtlose Lara, die wahre Tatrix von Tharna.
    Es mußte den Verteidigern des Palastes, der die Haup t bastion des gefährdeten Regimes war, inzwischen kla r geworden sein, daß die Entscheidung noch an diesem Tage fallen würde – durch das Schwert. Die Gerüchte waren uns wie auf Tarnflügeln vorausgeeilt, daß die R e bellen ihre versteckte Taktik aufgaben und nun endlich vor den Palast marschierten.
    Wieder sah ich vor uns die breite, gewundene, schm a ler werdende Straße, die zum Palast der Tatrix führte. Singend begannen die Rebellen dem steilen Weg zu fo l gen. Die schwarzen Pflastersteine waren durch die dü n nen Ledersohlen unserer Sandalen deutlich zu spüren.
    Und wieder sah ich die Wände links und rechts der Straße ansteigen, doch diesmal erblickten wir ein gutes Stück vor der schmalen Eisentür eine doppelte Barrikade quer über der Straße, wobei der zweite Sperrwall den e r sten überragte. Die Kämpfer, die den ersten Wall einz u reißen versuchten, konnten also von weiter hinten mit Pfeilen überschüttet werden. Die beiden Wälle waren e t wa fünfzig Meter voneinander entfernt; der erste mochte vier Meter hoch sein, der zweite sechs Meter.
    Hinter den Sperren sah ich Waffen aufblitzen, auße r dem waren die Bewegungen blauer Helme auszumachen.
    Wir waren auf Armbrustschußweite heran.
    Ich gab den anderen ein Zeichen zurückzubleiben, und mit Schild, Speer und Schwert bewaffnet, näherte ich mich der ersten Barrikade.
    Auf dem Palastdach hinter dem Doppelwall machte ich von Zeit zu Zeit die Köpfe von Tarns aus und hörte ihre Schreie. Doch diese Tiere waren gegen die Rebellen in der Stadt kaum einzusetzen. Viele Revolutionäre hatten sich große Bogen zurechtgemacht, andere waren mit den Speeren und Armbrüsten gefallener Soldaten bewaffnet. Es war für einen Tarnkämpfer nicht ungefährlich, sich auf Kampfweite an die Rebellenhaufen heranzuwagen.
    Und hätten die Krieger den Versuch gemacht, vom Tarnrücken die Straßen zu beschießen, wären die Rev o lutionäre in Deckung gegangen, bis der Schatten des V o gels verschwunden war und sie weitere hundert Meter an den Palast heranrücken konnten.
    Etwa hundert Schritt vor dem Wall legte ich Schild und Speer zu meinen Füßen nieder und gab damit das Ze i chen für einen vorübergehenden Waffenstillstand.
    Eine große Gestalt erschien daraufhin auf der Barrik a de und machte es mir nach.
    Obwohl er den blauen tharnaischen Helm trug, erkan n te ich Thorn sofort.
    Ich setzte mich wieder in Bewegung.
    Der Weg kam mir sehr lang vor.
    Schritt um Schritt legte ich auf der schwarzen Straße zurück und fragte mich, ob der Waffenstillstand ei n gehalten wurde. Wenn Dorna die Stolze auf dem Wall kommandiert hätte und nicht Thorn, der immerhin Off i zier und Mitglied meiner eigenen Kaste war, hätte man zweifellos aus dem Hinterhalt auf mich geschossen.
    Als ich schließlich unverletzt vor der ersten Sperre stand, wußte ich, daß Dorna die Stolze zwar in Tharna herrschte, daß sie auf dem goldenen Thron saß, daß auf dieser Barrikade jedoch das Wort eines Kriegers mehr galt als ihre Befehle.
    »Tal, Krieger«, sagte Thorn und nahm seinen Helm ab.
    »Tal, Krieger«, sagte ich.
    Thorns Augen waren klarer, als ich sie in Erinnerung hatte, und der massige Körper, der schon ein wenig zur Korpulenz neigte, war bei den harten Kämpfen der ve r gangenen Wochen schlanker und gestählter geworden. Die purpurnen Flecken, die sein gelbliches Gesicht entstellten, traten weniger deutlich hervor. Noch immer trug er einen kleinen schmalen Bartstreifen links und rechts des Kinns, und sein langes Haar war zu einem mongolischen Knoten zusammengedreht. Seine schrägen Augen musterten mich.
    »Ich hätte dich auf der Verhandlungssäule umbringen sollen«, sagte Thorn.
    Ich sprach laut, damit ich auch von allen Männern auf dem Doppelwall verstanden wurde.
    »Ich komme im Namen Laras, die die wahre Tatrix von Tharna ist. Steckt eure Waffen ein. Nicht länger soll das Blut von Männern eurer eigenen Stadt vergossen werden. Ich bitte euch im Namen Laras und im Namen der Stadt Tharna und ihrer Einwohnerschaft. Und ich äußere meine Bitte auch im Rahmen der Regeln unserer Kaste, denn euer Schwert ist der

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