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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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zu.
    »Wenn die Priesterkönige dich sehen wollen, schicken sie nach dir«, sagte sie. »Bis es soweit ist, mußt du warten.«
    »Mir liegt nichts am Warten.«
    »Aber dir bleibt nichts anderes übrig«, sagte sie und stand auf.
    Ich kehrte um und legte ihr die Hände auf die Schu l tern. »Du darfst die Priesterkönige nicht so fürchten«, sagte ich.
    Sie merkte, daß sie mich nicht umstimmen konnte. »Wenn du gehen mußt«, sagte sie, »dann kehre weni g stens vor dem zweiten Gongschlag zurück.«
    »Warum das?«
    »Um deinetwillen«, sagte sie und senkte den Blick.
    »Ich habe keine Angst«, sagte ich.
    »Dann meinetwegen«, sagte sie. »Ich habe Angst vor dem Alleinsein.«
    »Aber du bist schon viele Nächte allein gewesen.«
    Sie sah mich an, und ich vermochte den besorgten Ausdruck in ihren Augen nicht zu deuten. »Die Angst hört doch niemals auf«, sagte sie.
    »Ich muß gehen.«
    Plötzlich hörte ich aus der Ferne den tiefen Klang des Gongs, den ich schon einmal im Saal der Priesterkönige vernommen hatte.
    Vika sah mich lächelnd an. »Siehst du«, sagte sie e r leichtert. »Jetzt ist es zu spät. Jetzt mußt du bleiben.«
    »Warum?« fragte ich.
    Sie schaute zur Seite, wich meinem Blick aus. »Weil bald die Energielampen verdunkelt werden«, sagte sie. »Das sind die Stunden, die zum Schlafen gedacht sind.«
    »Warum muß ich hierbleiben?« fragte ich und verstär k te meinen Griff um ihre Schultern, schüttelte sie, um sie zum Reden zu bringen. »Warum?«
    Angst flatterte in ihren Augen.
    Dann ertönte der zweite Gongschlag, und Vika schien in meinen Armen zu erzittern.
    Wieder schüttelte ich sie heftig. »Warum?« brüllte ich.
    Sie konnte kaum sprechen. »Weil nach dem Gong …«, flüsterte sie. »Nach dem Gong … streifen sie herum …«
    »Wer?« fragte ich.
    »Die Priesterkönige!« rief sie und wandte sich ab.
    »Ich fürchte mich nicht vor Parp!« sagte ich.
    Sie starrte mich an. »Parp ist kein Priesterkönig«, sagte sie leise.
    Und dann klang der dritte Gongschlag auf, und im gle i chen Augenblick verdunkelten sich die Energielampen in unserem Zimmer, und ich stellte mir vor, daß irgendwo in den langen Korridoren dieser unterirdischen Welt die Priesterkönige unterwegs waren.

7
     
     
    Gegen Vikas Proteste machte ich mich auf den Weg. Mit entschlossenen Schritten trat ich in den Korridor hinaus. Ich sah Vikas weiße Tunika und die bleiche Schönheit ihrer Haut, als sie vor den gefährlichen Sensoren verhar r te.
    »Bitte geh nicht!« rief sie mir nach.
    Ich antwortete nicht, sondern setzte mich in Bewegung.
    »Ich habe Angst!« rief sie. Aber ich vermutete, daß die Gefahr für sie heute nacht nicht viel größer war als all die Nächte zuvor, und ging weiter.
    Es war nicht an mir, sie zu trösten. Ich mußte mich um die gefürchteten Bewohner dieser dämmrigen Tunnels kümmern; ich war kein Frauenbeschützer, ich war Kri e ger.
    Als ich dem Korridor folgte, schaute ich in verschied e ne andere Zimmer, die dem meinen sehr ähnlich waren. Nirgendwo gab es eine Tür, sondern nur die breiten Durchgänge, mit Sensoren gesichert.
    Fast alle Zimmer waren leer.
    In zwei Räumen lebten jedoch Kammersklavinnen, Mädchen wie Vika, gleich gekleidet, mit einem gleichen Kragen versehen, die sich nur durch die Nummer unte r schieden.
    Das erste Mädchen war klein und stämmig, mit breiten Fußgelenken und breiten Schultern; sie kam vermutlich vom Lande. Ihr Haar legte sich in einem breiten Zopf über ihre rechte Schulter. Ich fragte sie, ob sie die Pri e sterkönige gesehen habe.
    »Heute nacht noch nicht«, sagte sie.
    Das zweite Mädchen war groß und zierlich. Sie schien einer Hohen Kaste zu entstammen. Auch sie verneinte meine Frage.
    Ich ging weiter, vermochte die Erinnerung an die be i den Kammersklavinnen und an Vika aber nicht abz u schütteln – vielleicht weil mich das Schicksal der Mädchen berührte, vielleicht auch, weil jede auf ihre Art schön war. Trotzdem freute ich mich, daß ich zu Vika gekommen war, die mir doch am attraktivsten erschien. Dabei fiel mir ein, daß sie in gewisser Hinsicht Lara, der Tatrix von Tharna, ähnelte, die mir einmal am Herzen gelegen hatte. Ich dachte an Vika, deren Lippen voll und verlockend waren, und fragte mich, ob sie vielleicht von Geburt an Sklavin war, ob sie nicht von klein auf zur Vergnügungssklavin erzogen worden war.
    Als ich hierüber nachdachte, verstärkte sich das G e fühl, daß ich nicht zufällig in Vikas Raum gebracht worden war. Ich

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