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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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von der Stelle. Ungeduldig zerrte ich sie auf die Plattform, zwang ihren Kopf in die Höhe, so daß sie direkt auf das zerstörte Gebilde starrte.
    »Was ist das?« wimmerte sie.
    »Das war ein Auge«, sagte ich.
    »Wessen Auge?« fragte sie.
    »Das Auge der Priesterkönige.« Ich lachte. »Aber es ist jetzt geschlossen.«
    Vika lehnte sich zitternd an mich, und in meiner Freude beugte ich mich vor und küßte ihre herrlichen Lippen, und sie weinte hilflos in meinen Armen.
    Es war der erste Kuß, den ich meinem Sklavenmä d chen raubte, und er überraschte sie.
    Ich sprang von meinem Lager und trat an das Portal.
    »Vika!« rief ich. »Möchtest du gern diesen Raum ve r lassen?«
    »Natürlich«, sagte sie mit zitternder Stimme.
    »Also gut«, sagte ich, »das wirst du jetzt tun.«
    Sie wich vor mir zurück.
    Ich lachte und trat an das Portal. Wieder untersuchte ich die sechs roten Ausbuchtungen, drei auf jeder Seite. Es war schade, daß sie vernichtet werden mußten, denn sie waren nett anzuschauen.
    Ich zog mein Schwert.
    »Halt!« rief Vika entsetzt. Sie rannte herbei und wollte mir in den Arm fallen, doch ich stieß sie zurück.
    Sechsmal traf mein Schwertknauf die Sensoren, und sechsmal ertönte ein zischender Knall wie die Explosion heißen Glases, gefolgt von grellrotem Funkenregen. Die Sensoren waren zerstört, die Linsen zerbrochen, die Öf f nungen dahinter ein Wirrwarr aus schwarzen, verschmo l zenen Drähten.
    Ich steckte mein Schwert ein und wischte mir mit dem Unterarm über das Gesicht. Erst jetzt merkte ich, daß mich ein Splitter der Sensoren im Gesicht verletzt hatte.
    Vika kauerte reglos neben der Couch.
    »Du kannst den Raum jetzt verlassen«, sagte ich.
    Langsam stand sie auf. »Mein Herr ist verletzt«, sagte sie.
    »Ich bin Tarl Cabot aus Ko-ro-ba«, sagte ich.
    »Meine Stadt ist Treve«, entgegnete sie und holte ein Handtuch. Das erklärte mancherlei. Treve war eine kri e gerische Stadt inmitten der zerklüfteten Voltai-Berge. I h re Krieger waren überall gefürchtet, ihre Frauen sollten stolz und schön sein. Treve war besonders wegen seiner Tarnkämpfer bekannt, die es sogar mit den Legionen von Thentis und Ar aufnehmen konnten. Die Lage der Stadt war mir nicht bekannt – und wahrscheinlich wußten nur ihre Bürger darüber Bescheid. Handelswege nach Treve gab es nicht, und wer das Gebiet dieser Stadt betrat, keh r te selten zurück.
    Wegen dieser Lage waren die Tarnkämpfer Treves g e zwungen, jedes Jahr zur Herbstzeit einen großen Angriff zu beginnen. Wie die Heuschrecken fielen sie über die Felder irgendeiner Stadt her, raubten sich, was sie brauchten, und verbrannten den Rest, damit ein Verge l tungsschlag im Winter ausgeschlossen war. Vor einem Jahrhundert hatten die Tarnkämpfer Treves sogar einmal den wilden Kriegern Ars widerstanden.
    »Tut es weh?« fragte Vika.
    »Nein«, antwortete ich.
    »Natürlich tut es weh«, sagte sie lächelnd.
    »Sind alle Frauen Treves so schön wie du?« fragte ich.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie lächelnd. Graziös stand sie auf und holte ein kleines Gefäß mit Salbe. Mit der Fi n gerspitze rieb sie dann meine Wunden ein, die sofort zu brennen begannen.
    »Ich hoffe, du weißt, was du da tust«, sagte ich.
    »Mein Vater«, sagte sie, »gehörte der Kaste der Ärzte an.«
    Sie stammte also aus einer Hohen Kaste – was mir nicht wenig gefiel.
    »Ich wußte gar nicht, daß es in Treve auch Ärzte gibt.«
    »Wir haben alle Hohen Kasten in Treve«, sagte sie aufgebracht.
    Die einzigen beiden Städte, die Treve nicht ständig a n griff, waren das gebirgige Thentis und Ko-ro-ba, meine Heimatstadt.
    Wenn es um Korn ging, hatte es natürlich wenig Sinn, Thentis anzugreifen, die ihre Vorräte selbst importieren muß. Und daß die Angriffe auf Ko-ro-ba aufhörten, hing mit der Herrschaft meines Vaters Matthew Cabot z u sammen, der Ubar dieser Stadt wurde.
    Er organisierte ein System weit voneinander entfernter Signalanlagen, auf befestigten Türmen angebracht, die sofort Alarm gaben, wenn unwillkommene Streitkräfte in das Gebiet Ko-ro-bas eindrangen. Beim Anblick von A n greifern entzündete ein Turm sein Signalfeuer, das in der Nacht weithin leuchtete oder am Tage mit grünen Zwe i gen gefüttert wurde, wodurch weißer Rauch entstand – und dieses Signal wurde von Turm zu Turm weitergeg e ben. Wenn die Tarnkämpfer Treves dann die Kornfelder Ko-ro-bas erreichten, die wenige Pasang von der Stadt entfernt in Richtung Tambergolf und Vosk liegen, waren die

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