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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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der entsetzlichsten Tode gestorben war, den diese Welt kannte. Sie war ein Mensch, und welche Fehler sie auch gehabt haben mochte, sie hatte etwas anderes verdient.
    »Es tut mir leid, Vika aus Treve«, sagte ich leise.
    Seltsamerweise schien ihr Körper keinerlei Wunden aufzuweisen.
    Ich fragte mich, ob sie etwa aus Angst gestorben war.
    Es waren keine Kratzer oder Prellungen zu sehen. Ihr Körper war völlig intakt.
    Ich fand keinen Hinweis auf die Art ihres Todes – bis auf einen kleinen Einstich an ihrer linken Flanke, durch den eine Art Gift hatte injiziert werden können. Dieser Eindruck wurde verstärkt durch fünf runde Schwellu n gen, die sich von ihrem Schenkel an ihrer Seite entlan g zogen. Diese Schwellungen, hart und rund, schienen unter der Haut zu liegen, möglicherweise eine Reaktion auf das Gift, das ihr anscheinend eingespritzt worden war.
    Ich fuhr mir mit dem Arm über die Stirn.
    Ich konnte nichts für sie tun, außer vielleicht den Go l denen Käfer zu jagen.
    Ich fragte mich, ob ich sie irgendwo vergraben sollte, aber das erschien mir angesichts der Felstunnels ein u n mögliches Unterfangen. Ich konnte sie aus der unschönen Höhle tragen, aber solange das Ungeheuer nicht vernic h tet war, gab es keine Sicherheit für die Tote.
    Ich wandte ihr den Rücken und machte mich daran, die Tunnels nach dem Goldenen Käfer abzusuchen, der j e doch verschwunden zu sein schien.
    Das Schwert in der Rechten, die Mul-Fackel in der Linken, so stolperte ich durch die Gänge. Es war eine lange, unheimliche Suche, während der mein Haß auf den Goldenen Käfer gegen mein Mitleid mit Vika kämp f te – bis ich mich schließlich von solchen störenden G e fühlen freimachte, und ganz in meiner Aufgabe aufging.
    Doch meine Gedanken kehrten immer wieder zu dem Mädchen zurück. Ich hatte sie seit einigen Wochen nicht mehr gesehen. Wieso war sie erst jetzt in diese Tunnels gebracht worden? Wie hatte sie so lange überleben kö n nen? Und wieso hatte der Goldene Käfer sie nicht aufg e fressen?
    Und ich wunderte mich über die fünf seltsamen Schwellungen an ihrem Körper.
    Misk hatte mir gesagt, ich würde zu spät kommen, denn der Goldene Käfer würde bald ausschlüpfen.
    Ein Entsetzensschrei kam über meine Lippen, und ich wandte mich um und rannte zurück, so schnell mich me i ne Beine trugen.
    Immer wieder stieß ich gegen Felsvorsprünge, verletzte mir Schultern und Beine an scharfen Kanten, doch ich verlangsamte meinen Schritt nicht. Ich brauchte nicht einmal auf die winzigen Zeichen zu achten, die ich zur Orientierung an die Tunnelwände gekratzt hatte, denn ich schien jede Kurve und Biegung aus dem Gedächtnis zu kennen.
    Ich stürzte in die Höhle des Goldenen Käfers und hielt die Fackel in die Höhe. »Verzeih mir, Vika!« rief ich.
    Ich fiel neben ihr auf die Knie und stieß die Mul-Fackel in einen Felsspalt.
    Aus ihrem Fleisch blickten mich an einer Stelle die schimmernden Augen eines Organismus an, goldenfarbig und etwa so groß wie eine junge Schildkröte, ein Wesen, das sich aus einer ledrigen Hülle zu befreien versuchte. Mit dem Schwert löste ich das Ei und zerdrückte es und das Wesen unter meiner Sandale.
    Vorsichtig entfernte ich das zweite Ei auf gleiche We i se und zertrat es, ebenso wie die anderen drei Eier.
    Dann nahm ich mein Schwert, wischte auf einer Seite das schützende Öl ab und hielt den schimmernden Stahl vor den Mund des Mädchens. Als ich die Klinge anhob, stieß ich einen Freudenschrei aus, denn ein Stück Metall war beschlagen.
    Ich nahm Vika in die Arme und drückte sie an mich.
    »Mein Mädchen!« sagte ich. »Du lebst!«

24
     
     
    In diesem Augenblick hörte ich ein leises Geräusch. Als ich aufblickte, entdeckte ich zwei flackernde Augen, die mich von einem der Tunnelausgänge her anstarrten.
    Der Goldene Käfer war nicht ganz so groß wie ein Priesterkönig, doch entschieden gewichtiger. Er hatte e t wa den Umfang eines irdischen Nashorns, und als erstes fielen mir zwei hohle, große Zangen auf, mit mehrfachen Spitzen versehen, die etwa einen Meter vor dem Körper zusammentrafen. Es schien sich um eine Art Mutation der Kieferwerkzeuge eines Käfers zu handeln. Die Se n sorenantennen waren im Gegensatz zu denen der Pri e sterkönige nur sehr kurz. Sie bogen sich zur Seite und endeten in Quasten aus goldenem Haar. Ganz seltsam muteten mehrere Stränge goldenen Haares an, eine Art Mähne, die sich vom Kopf des Wesens über seinen g e wölbten goldenen Rücken zogen und

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